Taanit Esther

Jüdische Gruppen rufen zu Fastentag für die Ukraine auf

Studierendenorganisation »Hillel« und israelische Oberrabbiner bekunden Solidarität

 15.03.2022 12:07 Uhr

Rabbiner Jeremy Borovitz mit seiner Frau, der Rabbinerin Rebecca Blady Foto: Gregor Zielke

Studierendenorganisation »Hillel« und israelische Oberrabbiner bekunden Solidarität

 15.03.2022 12:07 Uhr

Jüdische Gruppen haben dazu aufgerufen, den heutigen Mittwoch vor dem jüdischen Purimfest, an dem praktizierende Juden von der Morgendämmerung bis zum Einbruch der Nacht fasten, der Ukraine zu widmen.

Zu den Organisationen, die zum jüdischen »Esther-Fasten« (Taanit Esther) für die Ukraine aufrufen, gehört die internationale jüdische Studierendenorganisation »Hillel«. Juden, die physisch dazu in der Lage seien, mögen sich Mittwoch des Essens und Trinkens enthalten, um so »Solidarität mit den Menschen und Juden in der Ukraine, von denen viele unter dem Mangel an Lebensmitteln, fließendem Wasser und Strom leiden«, zu zeigen, heißt es laut einem Medienbericht in dem Aufruf.

Der für »Hillel International« in Berlin tätige Rabbiner Jeremy Borovitz erklärte, es sei ein tief verwurzelter Gedanke in der jüdischen Tradition, auf spirituelle Kraft durch Fasten zu setzen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sei einer der »Juden in der Welt, der gerade jetzt unsere Stärke brauchen«.

OBERRABBINER Die israelischen Oberrabbiner hatten bereits vergangene Woche anlässlich des Esther-Fastens zu einem gemeinsamen Gebet für die Ukraine an der Klagemauer in Jerusalem aufgerufen. »Das Leid und der Schmerz des ukrainischen Volkes und der Juden in der Ukraine hat die Herzen aller Juden auf der ganzen Welt berührt«, heißt es in dem Aufruf.

Der Brauch des Fastens vor Purim ist verbunden mit der Erinnerung an die Errettung vor der Vernichtung der jüdischen Minderheit Persiens durch Königin Esther, wie sie im biblischen Esther-Buch beschrieben wird. Darin fordert Esther die Juden auf, drei Tage zu fasten, bevor sie sich mit ihrem Rettungsplan an den König wende.

Das Fest Purim ist das weltlichste und fröhlichste Fest im Judentum. Seit dem Mittelalter kostümieren sich die Feiernden. Purim wird am 14. Adar beziehungsweise in mit einer Mauer umgebenen Städten am 14. und 15. Adar, dem letzten Monat im jüdischen Kalender, gefeiert und beginnt in diesem Jahr am Vorabend des 17. März. kna

Vatikan

Papst Franziskus betet an Krippe mit Palästinensertuch

Die Krippe wurde von der PLO organisiert

 09.12.2024

Frankfurt

30 Jahre Egalitärer Minjan: Das Modell hat sich bewährt

Die liberale Synagogengemeinschaft lud zu einem Festakt ins Gemeindezentrum

von Eugen El  09.12.2024

Wajeze

»Hüte dich, darüber zu sprechen«

Die Tora lehrt, dass man ein Gericht anerkennen muss und nach dem Urteil nicht diskutieren sollte

von Chajm Guski  06.12.2024

Talmudisches

Die Tora als Elixier

Birgt die Tora Fallen, damit sich erweisen kann, wer zur wahren Interpretation würdig ist?

von Vyacheslav Dobrovych  06.12.2024

Hildesheimer Vortrag 2024

Für gemeinsame Werte einstehen

Der Präsident der Yeshiva University, Ari Berman, betonte die gemeinsamen Werte der jüdischen und nichtjüdischen Gemeinschaft

von Detlef David Kauschke  05.12.2024

Naturgewalt

Aus heiterem Himmel

Schon in der biblischen Tradition ist Regen Segen und Zerstörung zugleich – das wirkt angesichts der Bilder aus Spanien dramatisch aktuell

von Sophie Bigot Goldblum  05.12.2024

Deutschland

Die Kluft überbrücken

Der 7. Oktober hat den jüdisch-muslimischen Dialog deutlich zurückgeworfen. Wie kann eine Wiederannäherung gelingen? Vorschläge von Rabbiner Jehoschua Ahrens

von Rabbiner Jehoschua Ahrens  05.12.2024

Chabad

Gruppenfoto mit 6500 Rabbinern

Tausende Rabbiner haben sich in New York zu ihrer alljährlichen Konferenz getroffen. Einer von ihnen aber fehlte

 02.12.2024

Toldot

Jäger und Kämpfer

Warum Jizchak seinen Sohn Esaw und nicht dessen Bruder Jakow segnen wollte

von Rabbiner Bryan Weisz  29.11.2024