Karlsruhe

Juden fürchten antisemitischen Eklat bei ÖRK-Vollversammlung

Rami Suliman, Vorstandsvorsitzender der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden Foto: picture alliance/dpa

Die Israelitische Religionsgemeinschaft (IRG) Baden befürchtet, dass die am Mittwoch in Karlsruhe beginnende Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) antisemitische Positionen beschließen könnte. »Ein antisemitischer Eklat kann nicht ausgeschlossen werden«, erklärte die IRG am Montag.

Existenzrecht Zwar freuten sich Juden im Südwesten auf die ÖRK-Vollversammlung und stünden in gutem Kontakt mit den christlichen Gemeinden. »Leider gibt es in den Weltkirchen auch andere Stimmen, nicht so offensichtlich, aber wenn man genau hinhört, dann werden die Juden verantwortlich gemacht für Leid und Ungerechtigkeit, dann wird dem Staat Israel - dem einzig demokratisch verfassten Land in der Region - das Existenzrecht bestritten«, kritisierte der Vorsitzende des IRG-Oberrats, Rami Suliman.

Positionierung Die IRG verlange daher von den Kirchen in Deutschland und Europa eine klare Positionierung gegen jeden Antisemitismus. »Antisemitismus ist keine Meinung, Antisemitismus ist Menschenverachtung und Volksverhetzung«, so die Religionsgemeinschaft.

Beobachter rechnen mit einem Resolutionsentwurf für die ÖRK-Vollversammlung, der die Lage von Christen in den Palästinensergebieten als israelische Unterdrückung und Israel als Apartheid-Regime verurteilen könnte. Nach ÖRK-Angaben ist dieser Antrag noch nicht offiziell eingegangen. Da die Vollversammlungen Papiere nur im Konsens beschließen kann, ist eine Verabschiedung einer solchen Verurteilung Israels sehr unwahrscheinlich. epd

Berlin

Jüdisches Museum bekommt zusätzliche Förderung

Das Jüdische Museum in Berlin gehört zu den Publikumsmagneten. Im kommenden Jahr feiert es sein 25. Jubiläum und bekommt dafür zusätzliche Mittel vom Bund

 12.12.2025

München

Bayern gibt NS-Raubkunst an Erben von Ernst Magnus zurück

Nach Jahrzehnten geht ein Renaissance-Gemälde an die Erben des jüdischen Bankiers. Warum die Entscheidung erst jetzt fiel und was das Bild mit NS-Verbrecher Hermann Göring zu tun hat

 12.12.2025

Deutschland-Reise

Israels Oberrabbiner besucht Bremen

Kalman Meir Ber trifft Bürgermeister Andreas Bovenschulte und die Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft, Antje Grotheer (beide SPD)

 12.12.2025

Niedersachsen

Moscheen in Hannover mit »Israel«-Schriftzügen besprüht

Unbekannte haben »Israel«-Schriftzüge auf mehrere Moscheen in Hannover geschmiert. Niedersachsens Antisemitismus-Beauftragter und die jüdische Gemeinde reagieren entsetzt

 11.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Brigitte Macrons Ausfall gegen Aktivistinnen entfacht eine landesweite Debatte.

Frankreich

First Lady an Abittans Seite – und gegen Feministinnen

Brigitte Macrons Ausfall gegen Feministinnen wirft ein Schlaglicht auf Frankreichs Umgang mit Protest, sexueller Gewalt und prominenten Beschuldigten.

von Nicole Dreyfus  11.12.2025

Parteien

Justiz prüft Äußerungen nach Neugründung von AfD-Jugend 

Nach einer Rede beim AfD-Jugendtreffen prüft die Staatsanwaltschaft Gießen mögliche Straftatbestände

von Janet Ben Hassin  10.12.2025

Debatte

Merz, Trump und die Kritik an der Migration

Deutschlands Bundeskanzler reagiert auf die Vorwürfe des US-Präsidenten

von Jörg Blank  10.12.2025