Chanukka

Frieden, Münzen, Zauber

Frieden
Wenn ich an Chanukka denke, fallen mir Kerzen ein und dass die Juden endlich wieder in Frieden leben konnten. Ich mag diese Geschichte mit dem bisschen Öl, das so lange brannte. Chanukka ist Chanukka und einfach schön. Es ist besonders. Natürlich haben wir zu Hause eine Chanukkia (wir haben die mal geschenkt bekommen), und die stellen wir immer ins Fenster. Dort zünden wir dann auch die Lichter. Es gibt bei uns auch Geschenke, aber nur ganz kleine. So kleine, dass ich sie ziemlich schnell wieder vergesse. Aber das macht nichts. Manchmal spiele ich mit dem Dreidel, aber nicht so oft. Für die Schule muss ich nämlich trotzdem lernen, auch wenn Chanukka ist.
Veronika Durkova (10), München

Tricks
Zu Chanukka verbringt man viel Zeit mit der Familie, man isst zusammen, man lacht zusammen. Das mag ich. Die Wunder in der Chanukkageschichte finde ich sehr interessant. Die Lehrer in der Schule erzählen sie uns immer wieder. Übrigens wissen auch alle meine nichtjüdischen Freunde, was Chanukka ist. Das habe ich festgestellt. Sie lernen das auch in der Schule. Aber sie spielen dort sicher nicht Dreidel wie wir. Erst einmal habe ich gewonnen, was sicherlich daran liegt, dass die anderen mehr Tricks kennen. Mein Lieblingsdreidel ist aus Holz und mit viel Glitzer geschmückt. Ich habe den selbst gemacht – wie auch unsere Chanukkia. Bei uns gibt es Geschenke. Das mag ich besonders. Letztes Jahr gab es ein Comic-Malset.
Michelle Farber (11), Hamburg

Widerstand
Ich weiß, das klingt ein bisschen klischeehaft, aber zu Chanukka kommen mir vor allem die Lichter in den Sinn und die Sufganiot. Chanukka hat eben mit Kindheit zu tun. Außerdem denke ich an unser Chanukkatheaterstück. Das hat in unserem JuZe Tradition. Dass an jeder Ecke Weihnachten ist, stört mich überhaupt nicht. Ich finde es schön, wenn man als Jude zur Chanukkazeit auch mal über einen Weihnachtsmarkt schlendert und das Helle auf sich wirken lässt. Ich finde es sozusagen einen schönen Zufall, dass Chanukka und Weihnachten in dieselbe Saison fallen. Die Chanukkageschichte hat für uns Juden bis heute eine große Bedeutung. Sie ist ein Zeugnis des jüdischen Widerstands und ein Beispiel dafür, dass wir auch kämpfen können, wenn wir ungerecht behandelt werden und die feindselige Macht auch noch so groß ist.
Philipp Komaromi (18), Mannheim

Krapfen
Ich bin Luka, der Bruder von Monika, und bin neun Jahre alt. Ich finde das Schönste an der Chanukkazeit, dass es Pfannkuchen und Krapfen zu essen gibt, und dass man spielen kann, besonders mit dem Dreidel. Ich habe da auch schon mal gewonnen. Und zwar was? Einen Krapfen.
Luka Didenko (9), München

Zauber
Ich heiße Monika und bin sieben Jahre alt. Zu Chanukka fällt mir ein Jemand ein, ein Jemand und ein Gebäude, eine Synagoge, und da gab es noch ein bisschen Fett, das sollte für einen Tag reichen, aber dann hat dieser Jemand gezaubert, und dann hat dieses bisschen Fett acht Tage gebrannt. Deshalb stellt man sich eine schöne Chanukkia ins Zimmer. Wir machen das auch.
Monika Didenko (7), München

Öl
Ich heiße Daniel und ich bin Toms Freund. Eigentlich feiern wir nicht richtig Chanukka zu Hause, trotzdem fällt mir einiges dazu ein, vor allem der zerstörte Tempel und das kleine Kännchen Öl. Und wenn ich dann im Religionsunterricht meine Chanukkia gebastelt habe, stelle ich sie in meinem Zimmer aufs Regal.
Daniel Wasner (11), Wiesbaden

Münzen
An Chanukka ist die Stimmung irgendwie ganz anders als sonst. Man spürt die Jüdischkeit. Geschenke gibt es keine, und natürlich hört man schon genau hin, wenn andere erzählen, was sie zu Weihnachten kriegen. Dafür gibt’s bei uns Chanukkamünzen – und umso mehr Geschenke zum Geburtstag. Bei uns steht die Chanukkia immer am Fenster. Sie ist aus Messing und vergoldet. Richtig groß ist sie, mit zwei kleinen Türchen.
Tom Servi (10), Wiesbaden

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Pinchas

Der Apfel fällt ganz weit vom Stamm

Wie es passieren konnte, dass ausgerechnet ein Enkel Mosches dem Götzendienst verfiel

von Rabbiner Salomon Almekias-Siegl  26.07.2024

Talmudisches

Das Leben im Schloss

Was unsere Weisen über die Kraft des Gebetes lehren

von Vyacheslav Dobrovych  26.07.2024

Armeedienst

Beten oder schießen?

Neuerdings werden in Israel auch Jeschiwa-Studenten rekrutiert. Unser Autor ist orthodoxer Rabbiner und sortiert die Argumente der jahrzehntelangen Debatte

von Rabbiner Dovid Gernetz  25.07.2024

Kommentar

Der »Spiegel« schreibt am eigentlichen Thema vorbei

In seiner Berichterstattung über das Abraham-Geiger-Kolleg konstruiert das Magazin eine Konfliktlinie

von Rebecca Seidler  25.07.2024 Aktualisiert

Ethik

Auf das Leben!

Was ist die Quintessenz des Judentums? Der Schriftsteller Ernest Hemingway hatte da eine Idee

von Daniel Neumann  19.07.2024

Balak

Verfluchter Fluch

Warum der Einsatz übernatürlicher Kräfte nicht immer eine gute Idee ist

von Rabbinerin Yael Deusel  19.07.2024

Talmudisches

Chana und Eli

Über ein folgenreiches Gespräch im Heiligtum

von Rabbiner Avraham Radbil  19.07.2024