Brief an Bundeskanzlerin

Europäische Rabbiner unterstützen Vorschläge von Felix Klein

Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, der Präsident der Konferenz der Europäischen Rabbiner Foto: dpa

Der Präsident der Europäischen Rabbinerkonferenz (CER), Moskaus Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, hat sich hinter eine Forderung des deutschen Antisemitismusbeauftragten Felix Klein gestellt, 29 in der Nazi-Zeit erlassene und bis heute geltende Gesetze und Verordnungen abzuschaffen. In einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte Goldschmidt, er unterstütze diese Initiative Kleins voll und ganz.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Ziel sei es, das Gesetz von den sprachlichen Begriffen des Nationalsozialismus zu befreien, hatte Klein vor Kurzem dem Nachrichtenmagazin »Der Spiegel« gesagt. »Das Namensänderungsgesetz ist das krasseste von allen«. Es habe »einen ganz deutlichen antisemitischen Hintergrund und in der Entrechtung und Ausgrenzung von Juden einen entscheidenden Stellenwert« gehabt.

RELIGIONSFREIHEIT CER-Präsident Goldschmidt dankte der Bundesregierung für das bisherige Engagement in der Bekämpfung des Antisemitismus und der Förderung jüdischen Lebens in Deutschland und Europa und hob die Arbeit Kleins hervor. Man stimme mit dem Antisemitismusbeauftragten Klein auch dahingehend überein, dass es noch ein langer Weg sei, bis die Existenz des Judentums in Deutschland nachhaltig und längerfristig gesichert sei. Dabei stehe auch die Frage im Raum, wie das Recht der Religionsfreiheit und Religionsausübung hierzulande dauerhaft gewahrt werden könne.

Beispiele wie die jüngste Bestätigung des Verbots des koscheren Schlachtens in Belgien durch den Europäischen Gerichtshof (EuGH) oder die aktuelle Beschneidungsdebatte in einigen skandinavischen Ländern stünden nicht nur im Widerspruch zur Religionsfreiheit, sondern auch zu Erklärungen deutscher und europäischer Politiker, dass jüdisches Leben geschätzt und respektiert werden müsse.

Es müsse laut Goldschmidt darum gehen, wie der vorherrschende Antisemitismus aus dem Alltag verbannt werden und dauerhaft gewährleistet werde, dass das Judentum ein selbstverständlicher Teil Deutschlands und Europas sei. In ihrem Schreiben an Merkel bittet die CER die Bundesregierung, ähnliche Initiativen auch auf EU-Ebene einzubringen. ja

Kohelet

Das Schicksal ist nicht unser Los

Warum wir es selbst in der Hand haben, die Welt positiv zu beeinflussen

von Alfred Bodenheimer  29.09.2023

Laubhütte

Sukkot für Anfänger

Was es beim Bau der Sukka alles zu beachten gilt und welche Regel man vorab festlegen darf

von Rabbiner Avraham Radbil  29.09.2023

Wohnung

Ort der inneren Ruhe

Sukkot steht für ein Paradox – die Instabilität der Laubhütte wird zum Quell der Zuversicht

von Vyacheslav Dobrovych  29.09.2023

Sukkot

Es geht um Verantwortung

Von Etrog bis Lulav: Das Laubhüttenfest kennt viele Bedeutungsebenen

von Rabbinerin Yael Deusel  29.09.2023

Sukkot

Zeit unserer Freude

Warum wir das Fest ausgelassen und fröhlich feiern – seit der Zeit des Tempels bis heute

von Rabbinerin Ulrike Offenberg  28.09.2023

Jom Kippur

Zehntausende an der Klagemauer

Rund 100.000 Menschen haben vor Jom Kippur am heiligsten Ort gebetet

 24.09.2023

Fasten

Der Erdenschwere entkommen

Auf körperliche Bedürfnisse zu verzichten, führt zur spirituellen Konzentration auf die Buße

von Rabbiner Salomon Almekias-Siegl  23.09.2023

Einführung

Jom Kippur für Anfänger

Was Jüdinnen und Juden beachten sollten, um den Versöhnungstag erträglicher zu gestalten

von Rabbiner Elischa Portnoy  23.09.2023

Neʼila

Die ganze Schönheit von G’ttes Schöpfung

Was die Geschichte einer kanadischen Familie mit der strahlenden Wahrheit des himmlischen Lichts zu tun hat

von Rabbiner Yehuda Teichtal  23.09.2023