Dieser Schabbat ist ein ganz besonderer, denn es wird zugleich Rosch Chodesch, der Beginn des neuen Monats Nissan, gefeiert. Es ist der siebte Monat nach Rosch Haschana, dem jüdischen Neujahr. Und auch wenn der Wetterbericht mit Vorhersagen für Minusgrade und Schneefälle es nicht vermuten lässt: Nissan ist der Monat des Frühlings.
Es ist die Zeit der Erneuerung. Im Talmud wird dieser Monat neben dem Monat Tischrei im Zusammenhang mit der Erschaffung der Welt genannt. Denn dort wird Rabbi Joschua mit den Worten zitiert: »Die Welt wurde im Nissan erschaffen.« (Rosch Haschana 11a).
mischkan Auch seien im Nissan die Patriarchen Awraham, Jizchak und Jaakow geboren und gestorben. Am ersten Tag des Monats Nissan soll die Erde nach der Flut trocken geworden sein, das biblische Volk Israel soll die erste Mizwa, die Heiligung des Monats, erhalten haben. Zudem soll am ersten Tag des Nissan das Stiftszelt, der Mischkan, geweiht worden sein.
Verschiedene Mizwot, also religiöse Pflichten, sind mit Nissan verbunden, dem Monat, in dem das Pessachfest gefeiert wird. In der Tora (2. Buch Mose 23,15) ist zu lesen: »Das Fest der ungesäuerten Brote haltet: Sieben Tage sollst du ungesäuerte Brote essen, so, wie ich dir geboten, zur bestimmten Zeit des Ährenmonats, denn da bist du aus Mizrajim gezogen.«
mizwa Eine besondere Mizwa des Monats Nissan ist die Segnung von Obstbäumen: »Gesegnet seist Du, Ewiger, unser G´tt, König der Welt, dass Du es in dieser Welt an nichts fehlen lassen und gute Schöpfungen und gute Bäume erschaffen hast, damit die Menschen davon Genuss haben können.«
Wenn der Mensch die ersten Blüten der Bäume im Frühlingsmonat erblickt, steht er dem Wunder der Natur und der sich immer wieder erneuernden Schöpfung gegenüber. ddk