Religion

Allgemeine Rabbinerkonferenz kritisiert »Herder Korrespondenz«

Rabbiner Andreas Nachama Foto: Gregor Zielke

Die Allgemeine Rabbinerkonferenz Deutschland (ARK) hat das aktuelle Sonderheft der Zeitschrift »Herder Korrespondenz« (HK) zur Bibel kritisiert. Es mache ihn »sprachlos«, dass darin »nicht eine jüdische Stimme« zu Wort komme, schrieb der ARK-Vorsitzende, Rabbiner Andreas Nachama, in einem mehreren Medien zugänglich gemachten Brief an die Redaktion der »Herder Korrespondenz«.

Auch werde nicht thematisiert, »wie wir Juden die Bibel lesen«. Nachama zeigte sich »bekümmert«, dass das Sonderheft nicht den Horizont erweitere, sondern seinen Blick »in ganz unnötiger Weise beschränkt«.

Es sei ein Versäumnis gewesen, keinen jüdischen Autoren zu Wort kommen zu lassen, heißt es nun.

Gegenüber dem Internetportal katholisch.de äußerte HK-Chefredakteur Volker Resing Verständnis für die Kritik. Es sei ein Versäumnis gewesen, keinen jüdischen Autoren zu Wort kommen zu lassen.

Das Sonderheft fragt nach Bedeutung und Interpretationsmöglichkeiten der biblischen Texte für die Gegenwart. So nannte die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff in ihrem Beitrag die Bibel beispielsweise eine »Schrift der Überraschungen«, die bis heute wichtige Hinweise für ein gelingendes Leben liefere.

Die katholische Theologin Johanna Rahner erläuterte, warum manche biblische Aussagen - etwa zu Homosexualität oder zur Rolle von Frauen - keine unveränderlichen Lehraussagen seien, sondern neu interpretiert werden müssten.

Dagegen forderte der Bibelwissenschaftler Klaus Berger, Texte aus der Heiligen Schrift nicht einfach als zeitbedingt abzutun. Die Spannungen zwischen vormodernen und modernen Positionen etwa der Sexualmoral oder zu Geschlechterrollen könnten so nicht aufgelöst werden.  kna

Essay

Chanukka und wenig Hoffnung

Das hoffnungsvolle Leuchten der Menorah steht vor dem düsteren Hintergrund der Judenverfolgung - auch heute wieder

von Leeor Engländer  21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Wajigasch

Mut und Hoffnung

Jakow gab seinen Nachkommen die Kraft, mit den Herausforderungen des Exils umzugehen

von Rabbiner Jaron Engelmayer  19.12.2025

Mikez

Füreinander einstehen

Zwietracht bringt nichts Gutes. Doch vereint ist Israel unbesiegbar

von David Gavriel Ilishaev  19.12.2025

Meinung

Heute Juden, morgen Christen

Judenhass führt konsequent zum Mord. Dafür darf es kein Alibi geben

von Rafael Seligmann  19.12.2025

Chanukka

»Wegen einer Frau geschah das Wunder«

Zu den Helden der Makkabäer gehörten nicht nur tapfere Männer, sondern auch mutige Frauen

von Rabbinerin Ulrike Offenberg  18.12.2025

Chanukka

Berliner Chanukka-Licht entzündet: Selbstkritik und ein Versprechen

Überschattet vom Terroranschlag in Sydney wurde in Berlin am Mittwoch mit viel Politprominenz das vierte Licht an Europas größtem Chanukka-Leuchter vor dem Brandenburger Tor entzündet

von Markus Geiler  18.12.2025

Chanukka

Wofür wir trotz allem dankbar sein können

Eine Passage im Chanukka-Gebet wirkt angesichts des Anschlags von Sydney wieder ganz aktuell. Hier erklärt ein Rabbiner, was dahinter steckt

von Rabbiner Akiva Adlerstein  17.12.2025

Attentat in Sydney

»Was würden die Opfer nun von uns erwarten?«

Rabbiner Yehuda Teichtal hat bei dem Attentat in Sydney einen Freund verloren und wenige Stunden später in Berlin die Chanukkia entzündet. Ein Gespräch über tiefen Schmerz und den Sieg des Lichts über die Dunkelheit

von Mascha Malburg  16.12.2025