Zwei Minderjährige, die in Frankreich Anschläge auf Synagogen und den Eiffelturm geplant haben sollen, sind Anfang August unter dem Vorwurf der Mitgliedschaft in einer »kriminellen, terroristischen Vereinigung« angeklagt worden. Das wurde jetzt bekannt, wie »Libération« und andere französische Medien unter Berufung auf Justizkreise berichten.
Die beiden Jugendlichen, 15 und 17 Jahre alt, waren bereits Ende Juli festgenommen worden. Laut Ermittlungen sollen sie sich über verschlüsselte Messenger-Dienste kennengelernt und eine Faszination für den sogenannten Islamischen Staat geteilt haben. Sie hätten extrem gewalttätige Inhalte konsumiert, sich über Waffenbeschaffung informiert und sogar geplant, im Ausland am Dschihad teilzunehmen.
Ein von »Libération« zitierter, »mit dem Fall vertrauter Gesprächspartner« teilte mit, den Jugendlichen würden »verschiedene Projekte gewaltsamer Aktionen, die Absicht einer Reise ins Land des Dschihad sowie die Verbreitung jihadistischer Propaganda« vorgeworfen. Auf französischem Boden hätten sie gezielt »Symbole« ins Visier nehmen wollen, darunter Synagogen.
Die Justizbehörden in Paris weisen darauf hin, dass sich das Profil radikalisierter Minderjähriger in Frankreich zunehmend verjüngt.
Die Betroffenen stammen den lokalen Berichten zufolge aus unterschiedlichen sozialen und familiären Hintergründen. Die Radikalisierung erfolgt überwiegend online, wo sie zahlreiche gewalttätige Bilder konsumieren.
Die Ermittler betonten laut französischen Medienberichten, dieser Fall unterstreiche die wachsende Bedrohung durch junge, online radikalisierte Täter. In Zukunft soll die Überwachung entsprechender Netzwerke eine zentrale Rolle bei der Terrorabwehr in Frankreich spielen. im