München

Zentralrat über Mazraoui: »Mehr Reue und Selbstkorrektur«

Noussair Mazraoui (FC Bayern München) am 8. Oktober Foto: picture alliance / DeFodi Images

In der Debatte um einen Pro-Hamas-Social-Media-Beitrag von Noussair Mazraoui hat der Zentralrat der Juden in Deutschland das Verhalten des marokkanischen Nationalspielers vom FC Bayern kritisiert. »Profifußballer haben einen Vorbildcharakter. Diesen hat Noussair Mazraoui leider nicht erfüllt«, hieß es in einer Erklärung am Freitag, nachdem sich der deutsche Fußball-Rekordmeister zu einem klärenden Gespräch mit Mazraoui geäußert hatte. »Dafür hätte es nach einem solch unsäglichen Instagram-Post mehr Reue und Selbstkorrektur bedurft.«

Der Zentralrat der Juden in Deutschland befürwortete hingegen, wie Mazraouis Verein mit der Angelegenheit umgeht. »Das Vorgehen des Vereins FC Bayern München halten wir insgesamt und in Anbetracht aller Möglichkeiten auch mit Blick auf die stets klare Haltung des Vereins selbst jedoch für angemessen«, schrieb der Zentralrat der Juden.

Mazraoui bleibt weiter Mitglied des Münchner Kaders. »Noussair Mazraoui hat uns glaubwürdig versichert, dass er als friedliebender Mensch Terror und Krieg entschieden ablehnt. Er bedauert es, wenn seine Posts zu Irritationen geführt haben«, sagte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen. »Der FC Bayern verurteilt den Angriff der Hamas auf Israel.« Am Samstag gegen den FSV Mainz 05 fehlt der Außenverteidiger aber verletzt.

Der Marokkaner Mazraoui hatte in den sozialen Netzwerken ein Video verbreitet, in dem den Palästinensern im Konflikt mit Israel ein Sieg gewünscht wird. Nach dessen Rückkehr von der Nationalmannschaft führte der FC Bayern in dieser Woche »ein ausführliches und klärendes Gespräch« mit ihm. Mazraoui verurteilt einer Mitteilung der Münchner zufolge »jede Art des Terrorismus und jede Terrororganisation.«

Terroristen hatten am 7. Oktober im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. In dem Konflikt starben auf beiden Seiten bereits tausende Menschen. dpa

Berlin

Hitlergruß im Bundestag? Anklage gegen AfD-Abgeordneten

Nach dem Vorwurf verliert Matthias Moosdorf seine Immunität. Auch innerhalb der AfD-Fraktion gab es zuletzt Spannungen um den Politiker

 15.12.2025

Anschlag

Sydney: Neue Details zu den mutmaßlichen Tätern

Hinweise aus Ermittlerkreisen deuten darauf hin, dass die Familie ursprünglich aus Pakistan stammt

 15.12.2025

Charlotte Knobloch

Pessimismus können wir uns nicht leisten

Nach dem Terror in Sydney fragen sich auch Juden hierzulande erneut: Wohin? Deutschland hat bewiesen, dass es jüdischen Menschen eine Heimat sein kann und will, meint die Münchner Gemeindechefin

von Charlotte Knobloch  15.12.2025

Berlin

Chanukka-Licht am Brandenburger Tor entzündet

Überschattet vom Terroranschlag in Sydney wurde in Berlin das erste Licht am Chanukka-Leuchter vor dem Brandenburger Tor entzündet. Der Bundespräsident war dabei

 15.12.2025

Sydney

Australien berät nach Anschlag über schärfere Waffengesetze

Nach dem Terroranschlag auf ein jüdisches Fest am beliebten Bondi Beach herrscht Schock und Trauer. Premier Albanese kündigt erste Konsequenzen an - und sieht sich Kritik ausgesetzt

 15.12.2025

Australien

Wer waren die Opfer von Sydney?

Zu den Opfern des Terrors in Bondi Beach gehören ein Rabbiner und ein 10-jähriges Mädchen

 15.12.2025

Canberra

Jüdischer Ex-Minister wirft Führung Versagen beim Schutz von Juden vor

»Viele von uns haben davor gewarnt, dass dieser Tag kommen würde«, sagte Frydenberg in einem Fernsehinterview

von Imanuel Marcus  15.12.2025

Sydney

Milliardär spendet fast 100.000 Dollar für Helden von Bondi Beach

Für seine Heldentat am Bondi Beach wird der mit Schussverletzungen im Krankenhaus befindliche Ahmed el Ahmed belohnt

 15.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  15.12.2025