Muriel Asseburg

Zentralrat der Juden zieht Seriosität von Politologin in Zweifel

Nahostexpertin Muriel Asseburg von der Stiftung Wissenschaft und Politk (SWP) Foto: picture alliance / dpa

Muriel Asseburg

Zentralrat der Juden zieht Seriosität von Politologin in Zweifel

Die Wissenschaftlerin der Stiftung Wirtschaft und Politik habe »unwissenschaftliche Analogien« in Bezug auf Israel gezogen

 11.07.2023 14:35 Uhr

Der Zentralrat der Juden in Deutschland äußert sich erstmals zu den umstrittenen Aussagen der Nahost-Expertin Muriel Asseburg über Israel im Online-Interviewformat »Jung & Naiv«.

Ihre »unwissenschaftlichen Analogien« seien »keine sachliche Kritik und werfen nicht zum ersten Mal Fragen auf, die zurecht öffentliche Kritik nach sich gezogen haben«, schrieb der Zentralrat am Montag auf Twitter.

»An vorderster Stelle steht für uns, wie sie so die Bundesregierung seriös beraten soll?«, heißt es weiter. Der Arbeitgeber Asseburgs, die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), müsse sich überlegen, »ob eine reflexartige Wagenburg-Politik darauf die richtige Antwort ist«, so der Zentralrat.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Asseburg hatte Ende Juni bei »Jung & Naiv« über den Nahostkonflikt gesprochen. Dabei sagte sie unter anderem, viele Palästinenser solidarisierten sich mit den Ukrainern und seien der Meinung: »Die Ukrainer erleben jetzt gerade, was wir sehr gut kennen. Bombardierungen, Besatzung, völkerrechtswidriges Vorgehen.«

Zudem behauptete Asseburg, die israelische Regierung könne in der Nahostpolitik auf Deutschland »Druck ausüben«, weil »wir sie zum Schiedsrichter gemacht haben darüber, ob wir sinnvoll mit unserer Vergangenheit umgehen, ob wir geläutert sind, ob wir genug gesühnt haben«.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Ihre Aussagen stießen auf viel Kritik. Die Botschaft Israels in Deutschland nannte das »Jung & Naiv«-Interview »zweieinhalb Stunden Israelbashing und wilde Verschwörungsfantasien«. Daraufhin solidarisierten sich zahlreiche Wissenschaftler und Politiker mit Asseburg. Der Grünen-Politiker Jürgen Trittin etwa sprach von einer angeblichen »Bedrohung der Wissenschaftsfreiheit durch Staatspropaganda« und die SWP erklärte: »Wir unterstützen unsere langjährige Kollegin vorbehaltlos.«

Feuilleton Über die Debatte hatte zuerst die Jüdische Allgemeine in einem Meinungsbeitrag berichtet. Zuletzt wurde die Debatte in den deutschen Feuilletons weitergeführt. Während in der »Zeit« ein Meinungstext erschien, der in der Kritik an Asseburgs Aussagen den Versuch sieht, »eine Person stummzuschalten«, wirft der FAZ-Herausgeber Jürgen Kaube ihr eine »Parteinahme« im Nahostkonflikt vor uns sieht sie »knapp davor, jüdische Strippenzieher am Werk zu sehen«.

Die SWP hat ihren Sitz in Berlin und erhielt 2022 16,1 Millionen Euro aus dem Haushalt des Bundeskanzleramtes. Die Stiftung berät den Bundestag und die Bundesregierung in Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik. js

Australien

Polizei: Angreifer in Sydney waren Vater und Sohn 

Weitere Details des judenfeindlichen Terroranschlags werden bekannt

von Denise Sternberg  14.12.2025

Hintergrund

Der Held von Sydney

Laut australischen Medien handelt es sich um einen 43-jährigen muslimischen Vater von zwei Kindern, der einen Laden für lokale Produkte betreibt

 14.12.2025

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit gegen Judenhass vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Kommentar

Müssen immer erst Juden sterben?

Der Anschlag von Sydney sollte auch für Deutschland ein Weckruf sein. Wer weiter zulässt, dass auf Straßen und Plätzen zur globalen Intifada aufgerufen wird, sollte sich nicht wundern, wenn der Terror auch zu uns kommt

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025

Meinung

Blut statt Licht

Das Abwarten, Abwiegeln, das Aber, mit dem die westlichen Gesellschaften auf den rasenden Antisemitismus reagieren, machen das nächste Massaker nur zu einer Frage der Zeit. Nun war es also wieder so weit

von Sophie Albers Ben Chamo  14.12.2025 Aktualisiert

Anschlag in Sydney

Felix Klein: »Von Terror und Hass nicht einschüchtern lassen«

Zwei Männer töten und verletzen in Sydney zahlreiche Teilnehmer einer Chanukka-Feier. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung äußert sich zu der Tat

 14.12.2025

Terror in Sydney

Zivilist entwaffnet Angreifer und wird als »Held« gefeiert

Zwei Männer schießen auf Teilnehmer einer Chanukka-Feier in Sydney: Es gibt Tote und Verletzte. Ein Video soll nun den mutigen Einsatz eines Passanten zeigen

 14.12.2025

Australien

Merz: »Angriff auf unsere gemeinsamen Werte«

Bei einem Anschlag auf eine Chanukka-Feier in der australischen Metropole gab es viele Tote und Verletzte. Der Bundeskanzler und die Minister Wadephul und Prien äußern sich zu der Tat

 14.12.2025 Aktualisiert

Terror in Sydney

Zentralrat der Juden: »In Gedanken bei den Betroffenen«

Der Zentralrat der Juden und weitere jüdische Organisationen aus Deutschland äußern sich zu dem Anschlag auf eine Chanukka-Feier im australischen Sydney

 14.12.2025 Aktualisiert