Berlin

Zentralrat der Juden fordert klare Konsequenzen für Hamas

Präsident Josef Schuster fordert ein Ende der Zahlungen an die Palästinenser

 09.10.2023 14:26 Uhr

Josef Schuster Foto: picture alliance/dpa

Präsident Josef Schuster fordert ein Ende der Zahlungen an die Palästinenser

 09.10.2023 14:26 Uhr

In Berlin hat der Zentralrat der Juden in Deutschland die großangelegte Terrorattacke der palästinensischen Terrororganisation Hamas gegen die israelische Zivilbevölkerung scharf verurteilt.

»Der Terrorkrieg der Hamas gegen Israel und vor allem die Brutalität gegen die Zivilbevölkerung übertrifft alles Vorstellbare«, heißt es in einer Erklärung der jüdischen Dachorganisation zu dem Terror-Angriff, bei dem Hunderte Menschen ermordet, etwa 100 verschleppt und Tausende verletzt wurden.

»Unschuldige Menschen, ob jung oder alt, werden dahingeschlachtet, kaltblütig erschossen, entführt und gedemütigt. Tausende Raketen werden auf Israel geschossen und die Terroristen machen nicht vor Leichenschändungen halt.«

Konsequenzen durch den Rechtsstaat

Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland stehe fest an der Seite Israels und all seiner Bürger, so der Zentralrat. »Viele Jüdinnen und Juden in Deutschland haben Freunde und Familie in dem Land – einige deutsche Staatsbürger gehören zu den von den Terroristen Verschleppten. Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen dieses entfesselten Terrors der radikalislamischen Hamas.«

»Niemals dürfen wir vergessen, wie dieser Krieg an einem Samstagmorgen begann. An einem Samstag, an dem so viele Juden ermordet wurden, wie an keinem Tag seit der Schoa.«

Zentralrat der Juden in Deutschland

»Niemals dürfen wir vergessen, wie dieser Krieg an einem Samstagmorgen begann. An einem Samstag, an dem so viele
Juden ermordet wurden, wie an keinem Tag seit der Schoa«, erklärte der Zentralrat.

Die Organisation äußerte sich auch zu den jüngsten Ereignissen im Berliner Stadtteil Neukölln: »Bei jedem, der das Morden durch die Hamas auf deutschen Straßen bejubelt und aus diesem Anlass Süßigkeiten verteilt, muss geprüft werden, welche Konsequenzen durch den Rechtsstaat gezogen werden.« Auch kritisierte der Zentralrat der Juden die muslimischen Verbände in der Bundesrepublik. Diese hätten es versäumt, sich hierzu und zum Krieg in Israel klar zu positionieren.

»Deutsche Politik muss ihr Handeln überdenken«

Die Gefährdung für jüdische Einrichtungen auch hier in Deutschland zeige, dass es den Terroristen nicht allein um Israel gehe, sondern dass jüdisches Leben überall von ihnen in Frage gestellt werde. Dem entgegen stünden die zahlreichen Solidaritätsbekundungen aus allen Teilen unserer Gesellschaft und das schnelle Handeln der Sicherheitsbehörden zum Schutz jüdischer Einrichtungen, hieß es in der Erklärung des Zentralrates.

»So viele Menschen an der Seite Israels und der Juden in Deutschland zu wissen, hilft dabei, mit dieser Situation umzugehen«, fuhr die jüdische Organisation fort. »Der grenzenlose Terror in Israel muss dazu führen, dass die deutsche Politik ihr Handeln überdenkt.«

Josef Schuster, der Präsident des Zentralrates äußerte sich dazu: »Die finanzielle Unterstützung der Palästinenser muss sofort beendet werden. Der palästinensische Terror, den wir sehen, wurde auch mit deutschen
Steuermitteln finanziert. Alle Vereine, die mit der Hamas oder Fatah verbunden sind oder sich mit ihnen solidarisieren, müssen überprüft und, wenn nötig, verboten werden.«

»Schlussendlich muss der Iran, der auch hinter diesem Terror steht, hart bestraft werden«, sagte Schuster. »Das Mullah-Regime muss konsequent politisch bekämpft werden. Der im Atomvertrag mit dem Iran verankerte Rückfall auf die härtesten Sanktionen muss nun umgesetzt werden.« Der Iran gefährde nicht nur Israel und Juden, sondern die gesamte freie Welt, sagte der Zentralratspräsident. im

Bayern

Söder gibt Juden in Deutschland Schutzversprechen

Der Ministerpräsident war am Sonntag in der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg zu Gast

 08.09.2024

Antisemitismus

München und der Terror gegen Juden

Der Anschlag auf das israelische Konsulat in München reiht sich ein in andere Terrortaten

von Barbara Just, Christoph Renzikowski  08.09.2024

Französischer Geheimdienst

Mordpläne gegen Juden in Deutschland aufgedeckt

Der Iran rekrutiert für seine Anschlagspläne Kriminelle in Europa

 08.09.2024

Saba Farzan

Keine Geschäfte mit den Mullahs

Es ist nicht die alleinige Verantwortung der deutschen Unternehmen, aus dem Iran-Handel auszusteigen, sondern auch eine Pflicht der Politik, andere Märkte zu öffnen

von Saba Farzan  07.09.2024

Bayern

Anschlag von München: Ermittler geben bislang unbekannte Details bekannt

Nach dem mutmaßlichen Terroranschlag von München werden weitere Details bekannt - so war wohl nicht nur das israelische Konsulat sein Ziel

 06.09.2024

Baden-Württemberg

Angriff auf Touristin wegen Israel-T-Shirt: Mann in Haft 

In Heidelberg wird eine Touristin angegriffen. Auslöser soll ihr T-Shirt sein, schätzt die Polizei. Darauf fordert sie die Freilassung der israelischen Geiseln. Nun gibt es einen Verdächtigen

 06.09.2024

Islamismus

Schütze von München war laut Vater psychisch auffällig 

Wer war der junge bewaffnete Mann, der in München in einem Schusswechsel mit der Polizei starb? Jetzt spricht der Vater des Attentäters

 06.09.2024

Einspruch

Wer mordet, will keinen Deal

Philipp Peyman Engel erinnert daran, dass nicht die israelische Regierung, sondern die Hamas sechs israelische Geiseln umgebracht hat

von Philipp Peyman Engel  06.09.2024 Aktualisiert

Meinung

Palästina-Aktivisten sind keine Streiter für Kunstfreiheit

In Dortmund störten sie eine Veranstaltung, auf der ein Film über die Massaker der Hamas gezeigt werden sollte

von Stefan Laurin  06.09.2024