Forschungsprojekt

Wissen über Schicksale erweitern

Bei bisher rund 60 Prozent der 400.000 in Auschwitz registrierten Häftlinge konnte die Gedenkstätte deren Identität klären. Foto: Marco Limberg

Das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau erhält direkten Zugriff auf die komplette Datenbank des International Tracing Service (ITS) in Bad Arolsen und somit auf das weltweit umfangreichste Archiv über NS-Verfolgte. Dadurch könne das Wissen über Namen und Schicksale der Auschwitz-Häftlinge erweitert und die Namensliste des Museums vervollständigt werden, teilte der ITS am Mittwoch in Bad Arolsen mit. Bei bisher rund 60 Prozent der 400.000 in Auschwitz registrierten Häftlinge konnte die Gedenkstätte deren Identität klären.

DOKUMENTE 900.000 weitere jüdische Männer, Frauen und Kinder seien von den Nationalsozialisten nicht registriert worden, ergänzte der ITS. Sie seien von der Rampe direkt in die Gaskammern gebracht und ermordet worden. Eine große Zahl von Dokumenten aus dem Archiv des ITS enthalte aber Informationen zu den Opfern des deutschen NS-Regimes, die in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz im besetzten Polen deportiert oder von dort zur Verrichtung der oft tödlichen Zwangsarbeit auf Transporte in verschiedene andere Lager geschickt wurden.

Die Mitarbeiter des Auschwitz-Archivs könnten nun über den direkten Zugriff auf die Dokumentenbestände des ITS gezielt nach Hinweisen zu Transporten von und nach Auschwitz suchen und mehr Informationen über die Häftlinge zusammentragen, hieß es. Dafür könnten Deportationslisten, persönliche Häftlingsdokumente, Sterbeurkunden und Berichte ausgewertet werden. Die Ergebnisse sollen in die Dokumentation der Auschwitz-Häftlinge auf der Website des Museums aufgenommen werden. Den vorläufigen Schlusspunkt des auf zwei Jahre angelegten Forschungsprojekts werde dann eine gemeinsam organisierte Konferenz bilden.  epd

Nahost

Karin Prien: Iran einer der schlimmsten Schurkenstaaten

Die Bundesbildungsministerin mit jüdischem Familienhintergrund betont mit Blick auf den Krieg in Nahost Israels Recht auf Selbstverteidigung. Sie nennt den Iran ein »verbrecherisches System«

 17.06.2025

Kommentar

Der »Spiegel« ist nicht lernfähig

Deutschland dürfe »nicht erneut« zu Israels Angriffen schweigen, fordert Thore Schröder in einem Artikel. Wenn es um den jüdischen Staat geht, hat Realitätsverweigerung bei dem Hamburger Magazin System

von Ralf Balke  17.06.2025

Angriffe gegen Mullah-Regime

Merz: Israel macht im Iran »die Drecksarbeit für uns alle«

Der Bundeskanzler wurde bei einem Auftritt im ZDF ungewöhnlich deutlich

 17.06.2025

Berlin

Antimuslimischer Rassismus trifft Frauen besonders stark

Übergriffe auf Menschen, die Muslime sind oder als solche wahrgenommen werden, haben nach Aussage von Mitarbeitern von Beratungsstellen ein alarmierendes Ausmaß erreicht

 17.06.2025

Washington D.C.

Trump will »echtes Ende« für iranisches Atomprogramm

Der Iran hätte den bisherigen Verhandlungsvorschlag annehmen sollen, schreibt der US-Präsident

 17.06.2025

Judenhass in Brandenburg

Hausverbot für Juden und Israelis

Die Polizei ermittelt Geschäften »Yörük I« und »Yörük II« in Brandenburg

 17.06.2025

Calgary/Washington D.C.

Trump offen für Putin als Vermittler in Israel-Iran-Krieg

Wladimir Putin führt seit 2022 einen Eroberungskrieg gegen die Ukraine. Nun bietet sich der Aggressor selbst als Friedensstifter im Konflikt zwischen Israel und dem Terrorsponsor Iran an. Einer hält die Idee für gut

 17.06.2025

Berlin

Deutsch-Israelische Literaturtage abgesagt

Der Krieg zwischen Israel und Iran erreicht das Berliner Kulturprogramm

 17.06.2025

Berlin

Leo Baeck Institut feiert 70-jähriges Bestehen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hält ein Grußwort und spricht darin auch über den zunehmenden Antisemitismus

 17.06.2025