Einspruch

Wir sind die neue Generation!

Dalia Grinfeld Foto: Marco Limberg

Meine Generation ist bereits zum Großteil in Deutschland aufgewachsen. Wir konnten hier auch jüdische Schulen, Jugendzentren und Ferienlager besuchen. Jeden Schabbat haben wir die Möglichkeit, uns zwischen zig liberalen, orthodoxen und Hipster-Gottesdiensten zu entscheiden und so unsere pluralistische Identität zu prägen.

Wir haben uns ein neues Selbstverständnis und auch Selbstbewusstsein als Juden in Deutschland im Vergleich zur Generation unserer Eltern und Großeltern erarbeitet. Wir sind in der Diaspora, haben trotzdem meist einen besonderen Bezug zu Israel, aber sehen mehrheitlich unsere Zukunft hier.

zukunft Doch wir müssen uns diese Zukunft selbst schaffen! Einerseits muss die nichtjüdische Gesellschaft uns die Möglichkeit eines jüdischen Lebens bieten. Andererseits brauchen wir weit mehr Gehör in den Gemeinden für unsere jungen Stimmen und Forderungen. Sie müssen sich öffnen, Angebote für Studierende und junge Erwachsene schaffen, die wir attraktiv finden.

Wir haben auf dem Gemeindetag des Zentralrats die Jüdische Studierendenunion Deutschland (JSUD) gegründet, damit diese jungen Stimmen in jüdischen und nichtjüdischen Organisationen repräsentiert sind, an Gehör und Einfluss gewinnen, und um eine jüdische Zukunft in Deutschland für uns schaffen zu können.

themen Unsere Generation hat Themen auf dem Radar, die von den Gemeindevorständen nicht genügend wahrgenommen werden: Gleichstellung von Frauen und Männern oder LGBT-Angelegenheiten in der jüdischen Gesellschaft – um nur zwei Themen zu nennen. Natürlich verschließen wir unsere Augen nicht vor den Problemen, vor Antisemitismus und Rechtspopulismus.

Wir wollen aus den Erfahrungen der älteren Generation lernen, dennoch sind unsere Ideen und Vorstellungen relevant. Deshalb brauchen wir viel mehr Möglichkeiten, unser Selbstverständnis und unsere Idee von einem vielfältigen jüdischen Leben diskutieren und umsetzen zu können.

Die Autorin, 22, lebt in Berlin. Sie ist JSUD-Gründungsmitglied.

Weiden

Muslimischer Prediger rief zur Tötung von Juden auf – Bewährungsstrafe

Neben der Freiheitsstrafe auf Bewährung wurde dem Mann eine Geldstrafe auferlegt

 13.12.2024

Israel

TV-Bericht: Netanjahu wurde vor dem 7. Oktober von zwei Seiten vor Angriff gewarnt

Im Krankenhaus soll der Ministerpräsident auf die Bedrohung angesprochen worden sein. Sein Büro spricht von »Verleumdung und Lügen«

 13.12.2024

Nahost

Acht Hamas-Mitglieder in Gaza getötet

Zu den Terroristen gehört ein Mann, der am Massaker vom 7. Oktober 2023 in Israel beteiligt war

 13.12.2024

Berlin/Jerusalem/Tel Aviv

60 Jahre diplomatische Beziehungen: Deutsch-israelischer Buchmesse-Pavillion abgesagt

Regierungsbeamte in Israel sind enttäuscht. Die Bundesregierung sieht die Sache anders

 13.12.2024 Aktualisiert

Meinung

Wenn Social Media zur Gefahr für die Demokratie wird

Politik und Plattformbetreiber müssen konsequent gegen Desinformation und Hetze vorgehen

von Anna Staroselski  12.12.2024

Berlin

Roth: Israelische Angriffe auf syrische Waffenlager verständlich

Israels Luftwaffe bombardiert seit dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad massiv militärische Einrichtungen in Syrien. Der SPD-Politiker zeigt dafür zum Teil Verständnis

 12.12.2024

Nach Eklat

Vatikan entfernt Jesus-Kind mit Keffiyeh

Nach tagelanger Kritik hat die katholische Kirche nun reagiert, auch wenn sie sich öffentlich nicht äußert

von Nils Kottmann  12.12.2024

Baden-Württemberg

Nach antisemitischen Anfeindungen: Innenminister will Pfarrer schützen

Ein evangelischer Pastor in Langenau bei Ulm wird seit Monaten wegen seiner Kritik an den Hamas-Massakern angefeindet

 12.12.2024

Berlin

Was die Bundesregierung gegen Antisemitismus tun will

Mehr Beauftragte, mehr Programme - und trotzdem mehr Judenhass. Der neue Bericht der Bundesregierung zeigt Fortschritte und Lücken bei der Bekämpfung von Antisemitismus auf. Eine Bilanz der vergangenen vier Jahre

 12.12.2024