27. Januar

»Wir schulden den Opfern Einsatz für Demokratie«

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Foto: Thomas Lohnes

27. Januar

»Wir schulden den Opfern Einsatz für Demokratie«

Zentralrat der Juden warnt vor Instrumentalisierung der Schoa in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie

 27.01.2021 10:32 Uhr

Zum Internationalen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar appelliert der Zentralrat der Juden in Deutschland an die gesamte Gesellschaft, stärker für die Demokratie und ihre Institutionen einzutreten. Insbesondere der Verunglimpfung und Instrumentalisierung der Opfer der Schoa in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie müsse Einhalt geboten werden.

Zentralratspräsident Josef Schuster erklärte dazu: »Als die sowjetischen Soldaten vor 76 Jahren das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreiten, fanden sie Berge von Leichen und deren Überreste vor sowie wenige noch lebende Menschen, die bereits vom Tod gezeichnet waren.«

respektlosigkeit »Was die Menschen in der Schoa erlitten haben, ist mit nichts zu vergleichen. Die jüdische Gemeinschaft ist entsetzt und fassungslos über das Verhalten vieler Bürger seit Beginn der Corona-Pandemie, die sich mit Opfern der Schoa gleichsetzen. Diese Anmaßung und Respektlosigkeit ist für uns unerträglich«, so Schuster weiter.

Wenn auf Demos die gelben sogenannten Judensterne getragen würden, komme dies einer Relativierung des Holocausts gleich und sei damit volksverhetzend und strafbar.

Hinzu komme bei nicht wenigen Bürgern »ein tiefes Misstrauen gegenüber unseren Politikern, demokratischen Institutionen und Medien«, warnte Schuster: »Diese wachsende Ablehnung unserer bewährten Strukturen sowie die zunehmende Gleichgültigkeit gegenüber rechtsradikalen Positionen sind zutiefst besorgniserregend. Dieser Entwicklung müssen wir mit einem festen Zusammenhalt der Demokraten entgegensteuern.«

Wenn auf Demos die gelben sogenannten Judensterne getragen würden, komme dies einer Relativierung des Holocausts gleich und sei damit volksverhetzend und strafbar. »Polizei und Justiz sollten solche Vorfälle konsequenter ahnden«, so der Zentralratspräsident. »Wir brauchen diese Signale des Staates auch, um die demokratische Zivilgesellschaft zu stärken. Das sind wir den Opfern der Schoa schuldig.« ja

Josef Schuster

»Was bedeutet die Schoa heute noch für Deutschland?«

In seiner Rede zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Bergen-Belsen reflektiert der Zentralratspräsident die Herausforderungen und Gefahren, vor denen die Erinnerung an die Schoa heute steht. Eine Dokumentation

von Josef Schuster  27.04.2025

Niedersachsen

Gedenkfeier erinnert an Befreiung von Bergen-Belsen vor 80 Jahren

In dem KZ der Nazis kamen mehr als 52.000 Häftlinge und rund 20.000 Kriegsgefangene um. Am Sonntag wurde der Befreiung des Lagers gedacht

 27.04.2025

Bayern

Söder: Im KZ-Flossenbürg gab es weder Gott noch Menschlichkeit

Vor 80 Jahren wurde das Konzentrationslager Flossenbürg befreit. Bei einer Gedenkfeier mahnte der bayerische Ministerpräsident, dass alle im Kampf gegen Antisemitismus gefragt seien

 27.04.2025

Berlin

»Table Media«: Karin Prien soll Bundesministerin werden

Die CDU-Politikerin soll unter einem Bundeskanzler Friedrich Merz das Bildungsressort übernehmen. Damit wäre im neuen Kabinett auch eine Jüdin vertreten

 27.04.2025

PLO

Neuer starker Mann im Westjordanland?

Hussein al-Scheich bekleidet das neugeschaffene Amt des Stellvertreters von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas – und ist damit dessen potenzieller Nachfolger

 27.04.2025

Rom

Abschied von Papst Franziskus

Der Beerdigung des gebürtigen Argentiniers wohnten Hunderttausende Menschen bei, darunter Staatsgäste aus aller Welt. Aus Israel waren jedoch keine Spitzenpolitiker angereist

 26.04.2025

Oman

Atomverhandlungen zwischen USA und Iran sollen weitergehen

Der Iran und die USA haben die dritte Runde der Atomverhandlungen beendet und sich auf eine weitere verständigt. Auch diese soll in Muskat stattfinden

 26.04.2025

Schahid Radschaei

Mindestens vier Tote nach Explosion in iranischer Hafenstadt

Ursache des Unglücks soll eine Explosion in einem Treibstofflager im Hafen gewesen sein. Da es über 500 Schwerverletzte gibt, werden weitere Todesopfer befürchtet

 26.04.2025

Schahid Radschaei

Schwere Explosion im Iran: Regierung warnt vor Spekulationen

Über die Ursache der Explosion kursieren unterschiedliche Theorien, auch von einem Sabotageakt Israels ist die Rede. Der Iran warnt jedoch vor spekulativen Berichten über den Vorfall

 27.04.2025 Aktualisiert