Geschichte

Weniger braun als erwartet

Das Bundesamt für Verfassungsschutz Foto: dpa

Es gab im Vergleich zu anderen Ministerien und Diensten beim Bundesamt für Verfassungsschutz wenige frühere NSDAP-Mitglieder. Etwa 13 Prozent der Mitarbeiter des 1950 gegründeten Amtes hatten eine braune Vergangenheit. Das ist im Vergleich zum Bundesnachrichtendienst oder dem Auswärtigen Amt wenig.

Diese Zahl gehört zum Zwischenergebnis einer Studie, die der Verfassungsschutz selbst in Auftrag gegeben hat: »Organisationsgeschichte des BfV 1950–1975« heißt sie, und die Bochumer Historiker Michael Wala und Constantin Goschler haben sie am Dienstag in Berlin vorgestellt.

alliierte Der Befund basiert aber, wie die Wissenschaftler einräumen, darauf, dass die Quellenbasis sehr dünn ist, viele Akten verschwunden sind oder große Lücken aufweisen. Und es ist zu erklären durch den Umstand, dass der Verfassungsschutz, der als Inlandsgeheimdienst wirkt, noch bis 1956 unter genauer Aufsicht der Westalliierten stand. »Die kontrollierten bis zur Putzfrau jede Neuanstellung«, sagte Michael Wala in Berlin.

Die Wissenschaftler, deren Forschungsprojekt Ende 2014 abgeschlossen sein soll, untersuchen auch die Frage, inwieweit Personal, das durch die Mitgliedschaft in der NSDAP oder anderer NS-Organisationen kompromittiert war, die Politik des Dienstes bestimmt hat. ja

Initiative

Kampf gegen Judenhass: Bündnis fordert Taten von der Politik

Zahlreiche Persönlichkeiten und Organisationen beteiligen sich an einem Bündnis gegen Antisemitismus. Am Donnerstag traten sie mit einem Fünf-Punkte-Plan an die Öffentlichkeit

 18.09.2025

Antisemitismusverdacht

Ermittlung wegen Plakat »Juden haben hier Hausverbot« läuft

Ein antisemitischer Aushang in einem Flensburger Geschäft sorgt für Entsetzen. Politiker und Bürger reagieren deutlich. Die Staatsanwaltschaft schaltet sich ein

 18.09.2025

Washington D.C.

US-Gericht ordnet Abschiebung von Machmud Chalil an

Den israelfeindlichen Aktivisten würde die US-Regierung gern abschieben. Fehlende Angaben bei seiner Green Card könnten ihm zum Verhängnis werden

 18.09.2025

Meinung

Das letzte Wort zum »Völkermord«

Wer für einen Genozid verantwortlich ist, versorgt dessen angebliche Opfer nicht. In Gaza tut Israel, was es tun muss

von Imanuel Marcus  18.09.2025

Nürnberg

Annäherung nach Streit um Menschenrechtspreis-Verleihung

Die Israelitische Kultusgemeinde hatte den diesjährigen Träger des Nürnberger Menschenrechtspreises nach Bekanntgabe des Juryvotums kritisiert. Nach Gesprächen gibt es nun offenbar eine Verständigung

 18.09.2025

Meinung

Vereinte Nationen: Alter Wein in neuen Schläuchen

Kommende Woche soll in New York eine Resolution zum Nahostkonflikt verabschiedet werden. Sie ist hochproblematisch. Deutschland sollte dagegen stimmen

von Jacques Abramowicz  18.09.2025

"Times"-Bericht

London vor Anerkennung eines Staates Palästina

Noch vor anderen Weltmächten könnte Großbritannien die formale Anerkennung eines palästinensischen Staates vollziehen. Die Berichte darüber kommen zu einem heiklen Zeitpunkt

 18.09.2025

München

Auschwitz Komitee: Shani-Ausladung ist »schändlich«

Ein Musikfestival in Gent hat die Münchner Philharmoniker ausgeladen, weil das Verhältnis des israelischen Dirigenten zu seiner Regierung nicht klar sei. Das Auschwitz Komitee kritisiert das

 18.09.2025

Berlin

Hardt: Keine Wirtschaftssanktionen gegen Israel

Der CDU-Außenpolitiker befürwortet Sanktionen gegen »radikale Minister«. Die Anerkennung eines Staates Palästina lehnt er ab

 18.09.2025