Islam

Weltrat der Imame nimmt Antisemitismus-Definition an

Eigenen Angaben zufolge sind dem Weltrat der Imame mehr als 1000 muslimische Geistliche angeschlossen. Foto: imago images/ITAR-TASS

Der Weltrat der Imame (GIC), eigenen Angaben zufolge ein Zusammenschluss von mehr aus 1000 muslimischen Geistlichen aus aller Welt, hat die weithin akzeptierte Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) angenommen.

Die Führungsgremien des Rates hätten die Definition Anfang der Woche einstimmig angenommen, erklärte die Organisation. Sie soll für alle Mitglieder des GIC verbindlich sein, einschließlich aller angeschlossenen Moscheen, Zentren, Institute und Organisationen des Rates.

arbeitsdefinition Der GIC ist der erste internationale islamische Verband, der diesen Schritt gegangen ist. Vergangene Woche nahm Albanien als erstes mehrheitlich muslimisches Land die Arbeitsdefinition an.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die von der IHRA, einer zwischenstaatlichen Organisation, vereinbarte Definition gibt auch Beispiele von Antisemitismus, darunter die Aussage, der Staat Israel sei ein rassistisches Unterfangen.

In einer Erklärung versicherte der GIC, dass die Annahme der Definition erfolgte, nachdem man ein Schreiben des Büros des US-Antisemitismusbeauftragten, Elan Carr, erhalten hatte, in dem der Rat zur Annahme der Definition aufgefordert worden sei.

Zudem habe man Anfragen von »einflussreichen und prominenten Mitgliedern der Öffentlichkeit erhalten, die über die Zunahme des Antisemitismus besorgt sind; und über die Bedeutung der Definition und Bekämpfung dieser Form des Extremismus, die zum Terrorismus geführt hat«.

BRÜCKEN Der Präsident des Weltrates der Imame, Imam al-Budair, sagte der Nachrichtenagentur JNS, seine Organisation sei »entschlossen, die Brücken des Friedens zwischen dem Islam und allen Religionen zu stärken. Das unterscheidet uns von den islamistischen Extremisten, die das Bild unserer Religion beschmutzt haben.« Der Rat wurde 2007 gegründet und hat seinen Sitz im Irak.

Brooke Goldstein, Geschäftsführerin des Lawfare Project, das mit Regierungen und NGOs, darunter dem GIC, kooperiert, nannte den Beschluss einen »historischen Erfolg für Toleranz und internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen Antisemitismus«. »Wir brauchen jedes verfügbare Mittel, um den Judenhass weltweit zu beenden, und die IHRA-Definition hilft uns dabei«, so Brooke. mth

München

Bayern gibt NS-Raubkunst an Erben von Ernst Magnus zurück

Nach Jahrzehnten geht ein Renaissance-Gemälde an die Erben des jüdischen Bankiers. Warum die Entscheidung erst jetzt fiel und was das Bild mit NS-Verbrecher Hermann Göring zu tun hat

 12.12.2025

Deutschland-Reise

Kalman Meir Ber besucht Bremen

Der Oberrabbiner Israels trifft Bürgermeister Andreas Bovenschulte und der Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft, Antje Grotheer (beide SPD)

 12.12.2025

Niedersachsen

Moscheen in Hannover mit »Israel«-Schriftzügen besprüht

Unbekannte haben »Israel«-Schriftzüge auf mehrere Moscheen in Hannover geschmiert. Niedersachsens Antisemitismus-Beauftragter und die jüdische Gemeinde reagieren entsetzt

 11.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Brigitte Macrons Ausfall gegen Aktivistinnen entfacht eine landesweite Debatte.

Frankreich

First Lady an Abittans Seite – und gegen Feministinnen

Brigitte Macrons Ausfall gegen Feministinnen wirft ein Schlaglicht auf Frankreichs Umgang mit Protest, sexueller Gewalt und prominenten Beschuldigten.

von Nicole Dreyfus  11.12.2025

Parteien

Justiz prüft Äußerungen nach Neugründung von AfD-Jugend 

Nach einer Rede beim AfD-Jugendtreffen prüft die Staatsanwaltschaft Gießen mögliche Straftatbestände

von Janet Ben Hassin  10.12.2025

Debatte

Merz, Trump und die Kritik an der Migration

Deutschlands Bundeskanzler reagiert auf die Vorwürfe des US-Präsidenten

von Jörg Blank  10.12.2025

Debatte

Wie umgehen mit Xavier Naidoo?

Der Sänger kehrt auf die großen Bühnen zurück. Ausverkaufte Hallen treffen auf Antisemitismus-Vorfälle, anhängige Verfahren und eine umstrittene Entschuldigung - und auf die Frage, wie man heute dazu steht

von Stefanie Järkel, Jonas-Erik Schmidt  10.12.2025