Berlin

»Welt«-Gruppe gedenkt der Bibas-Familie

Am Hochhaus des Axel-Springer-Verlags in Berlin erstrahlten am Donnerstagabend die Gesichter von Shiri, Ariel und Kfir Bibas. Die »Welt«-Gruppe, die zum Springer-Verlag gehört, projizierte die Geisel-Plakate der Drei, um auf ihr grausames Schicksal in der Gewalt der palästinensischen Terrororganisation Hamas aufmerksam zu machen.

»Seit dem 7. Oktober haben wir immer wieder über die entführte Familie Bibas berichtet. Jetzt weint die WELT um Shiri Bibas und ihre kleinen Söhne Ariel und Kfir. Wir sind fassungslos. Und wir empfinden unbändige Wut«, teilte Jan Philipp Burgard, Chefredakteur der »Welt«-Gruppe mit.

Burgard verurteilte die »teuflische Inszenierung« der Hamas, die am Donnerstagmorgen vier Särge unter einem Banner mit antisemitischer Propaganda zur Schau gestellt hatte. Bei der Übergabe an das Rote Kreuz gab die Hamas Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Schuld am Tod der Geiseln und stellte ihn als blutsaugenden Vampir dar, der eine »Nazi-Armee« kommandiere. Die Terroristen legten außerdem Propagandamaterial in die Särge und gaben dem Roten Kreuz falsche Schlüssel mit.

In einem der Särge sollte auch die Leiche von Shiri Bibas liegen, doch die Terroristen hatten eine andere Frau mit unbekannter Identität an Israel überstellt, wie Forensiker später durch Tests herausfanden.

Die Untersuchungen ergaben auch, dass ihre beiden Kinder Ariel (4 Jahre alt) und Kfir Bibas (zehn Monate alt) von den Terroristen im November 2023 kurz nach ihrer Verschleppung ermordet wurden. Die Hamas tötete auch den 83-jährigen Oded Lifshitz, nachdem er gemeinsam mit seiner Frau entführt worden war.

»All jene, die in Deutschland den Islamismus verharmlosen oder relativieren, sollten in die Gesichter der Bibas Kinder sehen. Wir dürfen und wir werden niemals vergessen. Dazu soll unsere Projektion am Hochhaus von Axel Springer in Berlin beitragen«, so »Welt«-Chef Jan Philipp Burgard.

Lesen Sie auch

Schon im November 2023 hatte »Bild« (gehört ebenfalls zu Axel Springer) mit einer ähnlichen Videoinstallation der 251 Geiseln gedacht, die von der Hamas am 7. Oktober 2023 entführt worden sind. ja

Israel

Steinmeier verteidigt Treffen mit Netanjahu

Der Bundespräsident erteilt den Forderungen von Amnesty International eine klare Absage

 13.05.2025

Meinung

Bruch von Weimer mit Roths Politik: Ein notwendiger Neuanfang

Selten haben so viele kultivierte Menschen einen Kulturstaatsminister so heftig kritisiert wie Wolfram Weimer. Dabei hat er innerhalb von wenigen Tagen gleich zwei wichtige Zeichen gesetzt

von Maria Ossowski  13.05.2025

Budapest

Acht Israelis von deutschen Touristen angegriffen

Eines der Opfer: »Mein Gesicht war zerkratzt und meine Brille und Kippa waren weg.«

 13.05.2025

Debatte

CSU-Landesgruppenchef nennt Linke »antisemitisch«

In der vergangenen Woche hat die Union bei der Kanzlerwahl in einer Verfahrensfrage zusammen mit der Linken gestimmt. Das soll aber die absolute Ausnahme bleiben

 13.05.2025

Jubiläum

Steinmeier beginnt zweitägigen Besuch in Israel

Erst besucht Israels Präsident Herzog Berlin, jetzt Bundespräsident Steinmeier Jerusalem. Er will sich dort auch mit Israels Regierungschef Netanyahu treffen – obwohl ihm davon abgeraten wird

 13.05.2025

Prozess

Verfahren um Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge beginnt

Der Angeklagte ist vermutlich psychisch schwer erkrankt und war zur Tatzeit unter Umständen schuldunfähig

 13.05.2025

Den Haag

Bericht: Khan beantragte Haftbefehle aus politischen Motiven

Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs wollte durch seine Haftbefehle gegen Netanjahu und Gallant Druck auf Israel ausüben, so ein westlicher Diplomat der »Jerusalem Post«

 13.05.2025

Berlin

Dobrindt verbietet »Königreich Deutschland«

Laut Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) sind die von den Reichsbürgern verbreiteten antisemitischen Verschwörungsmythen einer der Gründe für das Verbot

 13.05.2025

Meinung

Die Linkspartei, ihr Bundesparteitag und der Abschied vom Eintreten gegen Judenhass

Wer sich als vorgeblich sozialistische Partei mit einer Bewegung solidarisiert, die Frauen steinigt, Homosexuelle verbrennt und den Judenmord als oberstes Ziel ihrer Bemühungen proklamiert, hat keine Ehre. Ein Kommentar von Andrej Hermlin

von Andrej Hermlin  13.05.2025 Aktualisiert