Justiz

Weitere Befragungen von Zeugen im Prozess gegen Halle-Attentäter

Die Sicherheitsvorkehrungen vor dem Gericht sind nach wie vor sehr hoch. Foto: imago

Die Zeugenbefragungen im Prozess gegen den Synagogen-Attentäter von Halle sind am Mittwoch vor dem Oberlandesgericht Naumburg fortgesetzt worden. Erste Zeugin war eine Schulleiterin aus Mansfeld, an deren Schule die Mutter des Angeklagten als Lehrerin gearbeitet hatte.

Sie sagte über die Mutter von Stephan B., diese habe ihren Sohn sehr geliebt und sich im Zusammenhang mit dessen schwerer Krankheit große Sorgen um ihn gemacht. Im Jahr 2019 will sie eine Veränderung an der Lehrerin bemerkt haben, die Frau sei dünnhäutig und empfindsam gewesen.

ÄUSSERUNG Einer anderen Kollegin gegenüber soll Frau B. in einer Pause geäußert haben: »Ich hatte große Angst, dass bald etwas Schlimmes passiert.« Von dieser Äußerung habe sie nach dem Attentat erfahren.

Zudem gab die 58-jährige Schulleiterin an, aus Äußerungen der Mutter geschlossen zu haben, dass Stephan B. eher rechtsextremistisch eingestellt sei. Das Gespräch sei auch darauf gekommen, dass sich der Sohn viel mit dem Internet und dem Thema Bitcoin beschäftigte.

Mit Sprengsätzen und Schusswaffen wollte Stephan B. in die abgeschlossene Synagoge gelangen, um möglichst viele Juden zu töten.

Aus Platzgründen findet der Prozess im Magdeburger Landgericht statt. Stephan B. hatte am 9. Oktober 2019 aus einer antisemitischen, rassistischen und fremdenfeindlichen Motivation heraus einen Anschlag auf die Synagoge in Halle verübt, zwei Menschen erschossen und weitere verletzt.

Die Bundesanwaltschaft hat ihn wegen Mordes in zwei Fällen und versuchten Mordes in mehreren Fällen sowie weiteren Straftaten angeklagt. Mit Sprengsätzen und Schusswaffen wollte er in die abgeschlossene Synagoge gelangen, um möglichst viele Juden zu töten. Zum höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur hielten sich dort 52 Beter auf. epd

USA

Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

 26.11.2025

Buenos Aires

Milei will 2026 Botschaft in Jerusalem eröffnen

Israels Außenminister Sa’ar erklärte in der argentinischen Hauptstadt, »im April oder Mai« werde die Eröffnung erfolgen

 26.11.2025

Montréal

Air Canada prüft Beschwerde über Palästina-Anstecker in der Form Israels

Der Passagier Israel Ellis beschwert sich über das israelfeindliche Symbol an der Jacke einer Stewardess. Sie habe ihn zudem angeschrien, als sie seine Davidstern-Kette gesehen habe

 26.11.2025

Berlin

Friedrich Merz besucht Israel

Als Kanzler ist es sein erster Aufenthalt im jüdischen Staat. Die Beziehungen hatten zuletzt unter Druck gestanden

 25.11.2025

TV-Tipp

Ein äußerst untypischer Oligarch: Arte-Doku zeigt Lebensweg des Telegram-Gründers Pawel Durow

Der Dokumentarfilm »Telegram - Das dunkle Imperium von Pawel Durow« erzählt auf Arte und in der ARD-Mediathek die Geschichte der schwer fassbaren Messengerdienst-Plattform-Mischung und ihres Gründers Pawel Durow

von Christian Bartels  25.11.2025

Israel

Antisemitismus-Beauftragter wirft Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025

Interview

»Weder die Verwaltung noch die Politik stehen an meiner Seite«

Stefan Hensel hat seinen Rücktritt als Antisemitismusbeauftragter Hamburgs angekündigt. Ein Gespräch über die Folgen des 7. Oktober, den Kampf gegen Windmühlen und kleine Gesten der Solidarität

von Joshua Schultheis  25.11.2025

Ramallah

Nach Hammer-Angriff auf Israeli - mutmaßlicher Täter getötet

Vor mehr als einem Jahr kam ein israelischer Wachmann im Westjordanland bei einem Angriff ums Leben. Seitdem haben israelische Sicherheitskräfte nach dem flüchtigen Täter gesucht

 25.11.2025

Orange Day

Palina Rojinski spricht über Gewalt in früherer Beziehung

Wie viele Frauen hat auch die Moderatorin einst in einer Beziehung Gewalt durch ihren Partner erfahren. Darüber spricht sie nun auf Instagram. Sie will anderen Mut machen, sich Hilfe zu holen

 25.11.2025