Einspruch

Weg mit Kölns Klagemauer!

Die Kölner sind stolz auf ihre viel beschworene Toleranz. »Arsch huh, Zäng ussenander« lautet seit 1992 das Motto, unter dem die Stadt den »Arsch hoch« kriegt und den Mund aufmacht, um gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit zu protestieren. Die Solidarität mit Minderheiten gilt ausdrücklich auch für Muslime. Das zeigte sich, als die Stadt im September 2008 gegen den »Anti-Islamisierungskongress« der Rechtspopulisten von »Pro Köln« aufstand.

Für Juden gilt das anscheinend nicht. Das ist die provokante These des Kölner Künstlers Gerd Buurmann. Anlass ist die sogenannte Klagemauer, eine Pappwand-Installation auf der Domplatte, mit der der »Friedensaktivist« Walter Herrmann seit Jahren provoziert. Denn geklagt wird an dieser »Mauer« fast nur über das Schicksal der armen Palästinenser, die von den Mördern und Rassisten der israelischen Armee verfolgt werden. So wurde auf einer Tafel behauptet, die Friedensaktivistin Rachel Corrie sei 2003 von israelischen Soldaten ermordet worden. Und das, nachdem ein Gericht sie freigesprochen hatte. Solche Propaganda bleibt ungeahndet, weil Kölner gegen die Verleumdung eines israelischen Soldaten keine Strafanzeige stellen können.

Wegen Volksverhetzung aber schon. Genau das hat Buurmann getan, nachdem Herrmann an seiner »Mauer« eine antisemitische Karikatur befestigt hatte, auf der ein Jude ein palästinensisches Kind mit Messer und Gabel verspeist. Viele Kölner sind gegen die »Palästinawand«. Von »Arsch huh« kann jedoch keine Rede sein. Herrmanns ist nach wie vor ein Darling der selbst ernannten Anti-Rassisten und Friedensfreunde. So ist die Klagemauer repräsentativ für den verlogenen Antifaschismus der Linken und die wohlfeile Toleranz der Mitte, die Juden für schützenswert hält, wenn sie längst im Grab liegen und sich ansonsten um »Islamophobie« sorgt, die aus Muslimen die »neuen Juden« macht.

Der Autor ist stellvertretender Leiter von www.ksta.de, dem Internetauftritt des Kölner Stadtanzeigers.

Berlin

Ausstellung im Haus der Wannsee-Konferenz beschädigt

Kuratorin: «Auffällig, dass ausgerechnet Plakate zum israelbezogenen Antisemitismus beschädigt wurden«

 24.04.2024

Kommentar

AfD in Talkshows: So jedenfalls nicht!

Die jüngsten Auftritte von AfD-Spitzenpolitikern in bekannten Talk-Formaten zeigen: Deutsche Medien haben im Umgang mit der Rechtsaußen-Partei noch viel zu lernen. Tiefpunkt war das Interview mit Maximilian Krah bei »Jung & Naiv«

von Joshua Schultheis  24.04.2024

Umfrage

Studie: Für die meisten muslimischen Schüler ist der Koran wichtiger als deutsche Gesetze

Fast die Hälfte der Befragten will einen islamischen Gottesstaat

 22.04.2024

Vereinte Nationen

»Whitewash«: UNRWA-Prüfbericht vorgelegt

Eine Untersuchung sollte die schweren Vorwürfe gegen das UN-Hilfswerk aufklären - vorab sickerten erste Details durch

von Michael Thaidigsmann  22.04.2024

Berlin

Ausstellung will Leben in Geiselhaft simulieren

In der Fasanenstraße werden in einem Container die Bedingungen der Geiseln in Gaza simuliert

von Pascal Beck  22.04.2024

Rechtsextremismus

»Höckes Sprachgebrauch ist ein klarer Angriff - und erfolgreich«

Der Soziologe Andreas Kemper zu Strategien des AfD-Politikers

von Nils Sandrisser  22.04.2024

Frankreich

Französischer Bürgermeister zeigt Hitlergruß - Rücktrittsforderungen

Die Präfektur Val-de-Marne will die Justiz einschalten

 22.04.2024

Meinung

Der Fall Samir

Antisemitische Verschwörungen, Holocaust-Relativierung, Täter-Opfer-Umkehr: Der Schweizer Regisseur möchte öffentlich über seine wirren Thesen diskutieren. Doch bei Menschenhass hört der Dialog auf

von Philipp Peyman Engel  22.04.2024

Österreich

Vier Deutsche nach Gedenkbesuch bei Hitlers Geburtshaus angezeigt

Die Verdächtigen waren nach Braunau gefahren, um dort weiße Rosen niederzulegen

 22.04.2024