Einspruch

Warum die Aufregung?

Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: Thomas Lohnes

Sollen wir uns nun freuen, dass die gesamte deutsche Medienwelt über unsere jüdische Kopfbedeckung debattiert? Dass gestandene Nachrichtenredakteure in helle Aufregung versetzt wurden, weil ich gesagt habe: In bestimmten Vierteln würde ich davon abraten, mit Kippa herumzulaufen?

Oder sollte uns dieses Medienecho eher traurig stimmen? War die Mehrheitsgesellschaft tatsächlich so naiv, zu glauben, dass unsere Gebäude zwar unter Polizeischutz stehen müssen, die Menschen aber überall in Deutschland völlig ungefährdet sind?

Es ist mir wichtig, klarzustellen: Weder habe ich gefordert, dass Juden grundsätzlich in der Öffentlichkeit keine Kippa tragen sollten, noch habe ich behauptet, alle Muslime stellten für Juden eine Bedrohung dar. Nur: Dass jüdische Einrichtungen seit Jahrzehnten von der Polizei geschützt werden, hat doch Gründe.

rechtsextremisten
Da ist seit Langem schon die Bedrohung durch Rechtsextremisten, die alle Juden am liebsten mindestens nach Israel abschieben wollen, wenn nicht gar noch ganz woanders hin. Und hinzukommt ein sehr verbreiteter Judenhass bei vielen Menschen palästinensischer oder arabischer Abstammung, den wir bei islamistischen Terroristen in der schlimmsten Ausprägung erleben.

Wer das in Deutschland bisher ausgeblendet hatte, müsste spätestens im vergangenen Sommer aufgewacht sein, als auf Demonstrationen die übelsten antisemitischen Parolen gebrüllt wurden.

erfahrung Und dann löst es eine solche Aufregung aus, wenn ich darauf hinweise, dass wir in bestimmten Stadtteilen lieber vorsichtig sind. Ich sage nicht, dass unbedingt etwas passieren muss, wenn wir in muslimisch geprägten Vierteln als Jude erkannt werden. Aber die Erfahrung hat gezeigt, dass es leider schon zu unangenehmen bis gefährlichen Begegnungen gekommen ist.

Solche Stadtviertel sind in Deutschland immer noch die Ausnahme. In den meisten Regionen können wir als Juden völlig unbehelligt leben. Doch die Ausnahmen gibt es, und das muss angesprochen werden. Die Aufregung darüber hat mich überrascht. Aber vielleicht ist sie nötig, damit sich etwas ändert.

Frankreich

Spezialeinsatz vor iranischem Konsulat in Paris

Ein Mann soll mit Granaten am Gürtel das Gebäude betreten haben

 19.04.2024

Wiesbaden

Hessen lädt iranischen Generalkonsul aus

Es könne nicht so getan werden, »als ob nichts gewesen wäre«, sagt Manfred Pentz (CDU)

 19.04.2024

Capri

G7 warnen Israel und Iran vor Eskalation

Der Iran wird aufgefordert auf, die Unterstützung der Terrororganisation Hamas zu beenden

 19.04.2024

Nahostkonflikt

»Israel muss iranische Rakete mit Atomsprengkopf fürchten«

John Bolton warnt im NZZ-Interview vor der Verbreitung von Nukleartechnologie durch Nordkorea

 19.04.2024

Meinung

Gezielte Aktionen gegen das iranische Regime werden weitergehen müssen

Warum Teheran nicht nur eine Gefahr für die Region, sondern auch für die Ukraine ist

von Saba Farzan  19.04.2024

Iran/Israel

Scholz warnt erneut vor Eskalation im Nahen Osten

Es habe »erneut eine militärische Aktivität« gegeben, stellt der Bundeskanzler fest

 19.04.2024

Gmund

Merz: Selbstverteidigungsrecht Israels endet nicht an eigener Grenze

»Die Eskalationsdominanz liegt allein beim Mullah-Regime in Iran«, so der CDU-Chef

 19.04.2024

Antisemitismus

Zentralrat der Juden äußert sich zu Hallervordens Gaza-Video

Das Gaza-Gedicht des Schauspielers wurde in den vergangenen Tagen massiv kritisiert

 19.04.2024

Vereinte Nationen

Amerikanisches Veto gegen UN-Vollmitgliedschaft für Palästina

Die USA sehen Einigung auf eine Zweistaatenlösung als Voraussetzung für eine Anerkennung

 19.04.2024