Berlin

Wadephul will an Palästina-Konferenz in New York teilnehmen

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) am Dienstag in Berlin Foto: picture alliance/dpa

Außenminister Johann Wadephul will am 22. September persönlich an der unter anderem von Frankreich organisierten Konferenz zur Anerkennung von Palästina als eigenständigem Staat am Rande der UN-Vollversammlung in New York teilnehmen. Das kündigte der CDU-Politiker bei einem Treffen mit seiner schwedischen Kollegin Maria Malmer Stenergard in Berlin als Reaktion auf das Vorgehen der israelischen Regierung im Gazastreifen und im Westjordanland an.

Wadephul betonte zugleich: »Wir bleiben bei der Position, dass ein Palästinenserstaat jetzt nicht anzuerkennen ist, aber dass eine Zweistaaten-Lösung möglich sein muss.«

Mit dieser Haltung stehe die Bundesregierung klar an der Seite Israels, sagte Wadephul. Die Teilnahme an der Konferenz solle der israelischen Regierung klar machen, »dass der Weg, wie sie versucht, das Problem mit Hamas zu lösen, aus deutscher Sicht derzeit nicht der Richtige ist«, ergänzte der Minister und fügte hinzu: »Das werden wir mit allen diplomatischen Mitteln versuchen, weiterhin deutlich zu machen.«

Lesen Sie auch

Deutschland habe eine besondere Verantwortung zum Staat Israel in dessen grundsätzlich gerechtfertigtem Kampf gegen die Hamas, betonte Wadephul. »Aber wir schauen uns genau an, mit welchen Mitteln und zu welchen Kosten dieser Kampf geführt wird.« Die humanitäre Situation im Gazastreifen sei inakzeptabel. Auch das Fortführen der Auseinandersetzung mit dem Ziel der Eroberung von Gaza-Stadt sei der falsche Weg.

Einflussreiche Länder wie Frankreich, Belgien und Kanada wollen vor den Vereinten Nationen in New York einen Staat Palästina anerkennen. Die Zwei-Staaten-Konferenz soll am Vorabend des Beginns der UN-Vollversammlung in New York am Montag stattfinden. Mit Zweistaatenlösung ist ein unabhängiger palästinensischer Staat gemeint, der friedlich Seite an Seite mit Israel existiert.

Die Hamas will Israel erklärtermaßen vernichten. Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, unterstützt den Terror gegen Israel finanziell. Die Palästinenser wiesen in der Vergangenheit Friedenspläne zurück, die die Gründung eines eigenen Staates neben Israel ermöglicht hätte. Dafür waren ihnen fast das gesamte Westjordanland, Gaza und ein autonomes Ost-Jerusalem als Hauptstadt angeboten worden. dpa/ja

Gaza-Flottille

Marlene Engelhorn fährt doch nicht nach Gaza

Entgegen reichenweitenstarken Ankündigungen segelt die Millionenerbin nicht mit. Vom trockenen Wien aus erhebt sie weiter Vorwürfe gegen Israel

von Imanuel Marcus  16.09.2025

Feier

Zentralrat der Juden feiert 75-jähriges Bestehen in Berlin

Friedrich Merz ist dabei, wenn der Zentralrat der Juden am Mittwoch in Berlin offiziell sein 75-jähriges Bestehen begeht. Der Kanzler hält die Festrede. Gegründet wurde der Dachverband von 105 Gemeinden am 19. Juli 1950

von Leticia Witte  16.09.2025

Auszeichnung

Düsseldorfer Antisemitismusbeauftragter erhält Neuberger-Medaille

Seit vielen Jahren setze sich Wolfgang Rolshoven mit großer Entschlossenheit gegen Antisemitismus und für die Stärkung jüdischen Lebens in Düsseldorf ein, hieß es

 16.09.2025

Berlin

Steinmeier weist polnische Reparationsforderung zurück

Der polnische Präsident Nawrocki bringt das Thema beim Antrittsbesuch erneut vor. Die Antwort des Bundespräsidenten fällt eindeutig aus

 16.09.2025

Celle

Bundesanwalt klagt mutmaßlichen Hisbollah-Helfer an

Dem libanesischen Staatsangehörigen Fadel Z. wird die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vorgeworfen

 16.09.2025

Weltweite Umfrage

Drei Viertel aller jüdischen Studenten verbergen ihre Identität

Eine Studie der Anti-Defamation League und der World Union of Jewish Students offenbart, wie schwierig die Lage von Juden an Hochschulen weltweit ist

von Imanuel Marcus  16.09.2025

Genf

Friedensaktivist aus Gaza: Wer nicht Hamas-Mitglied ist, arbeitet nicht bei der UNRWA

Rami Aman ist ein ehemaliger Anführer der Friedensbewegung in Gaza. Die Hamas sperrte ihn ein. In einem Interview der NGO UN Watch spricht er über den Einfluss der palästinensischen Terrororganisation

von Imanuel Marcus  16.09.2025

Rosch Haschana

Jüdisches Neujahrsfest: Bischöfe rufen zu Verständigung auf

Stäblein und Koch betonten in ihrer Grußbotschaft, gerade jetzt dürfe sich niemand »wegducken angesichts von Hass und Antisemitismus«

 16.09.2025

Thüringen

Jüdisches Bildungsprojekt »Tacheles mit Simson« geht erneut auf Tour

Ziel des Projektes sei es, dem Aufkommen von Antisemitismus durch Bildung vorzubeugen, sagte Projektleiter Johannes Gräser

 15.09.2025