US-Botschafter Grenell

Verbot der Hisbollah in Deutschland gefordert

US-Botschafter Richard Grenell Foto: imago/Chris Emil Janßen

Die USA haben ihre Forderung nach einem Verbot der radikal-islamischen Hisbollah in Deutschland erneuert. »Ungeachtet der Haltung der EU könnte die Bundesrepublik – wie die Niederlande und Großbritannien – für Deutschland ein vollständiges Verbot aussprechen«, schreibt der US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell, in der »Welt« am Freitag.

»Das würde die Hisbollah nicht nur davon abhalten, in Deutschland um Anhänger und Spendengelder zu werben. Damit würde Deutschland ein starkes Zeichen setzen, dass es Gewalt, Terror und antisemitischen Hass in Europa nicht duldet.«

EU In Deutschland ist – wie in den meisten anderen EU-Staaten – nur der militärische Arm der Hisbollah verboten, der politische Arm dagegen erlaubt. Die EU hatte den militärischen Teil 2013 auf die Terrorliste gesetzt. Großbritannien stufte die Organisation im März aber in ihrer Gesamtheit als terroristisch ein und folgte damit unter anderem den Niederlanden, den USA und Kanada. Die Bundesregierung argumentiert dagegen, dass die Hisbollah ein relevanter gesellschaftlicher Faktor im Libanon sei, wo sie auch in Parlament und Regierung vertreten ist.

Der US-Botschafter bezeichnete es als Trugschluss, dass nur so die Kommunikation mit der libanesischen Regierung aufrechtzuerhalten sei. »Die Niederlande, Großbritannien und die Vereinigten Staaten unterhalten solide Beziehungen zum Libanon. Von den USA erhält der Libanon mehr Entwicklungshilfe als jedes andere Land der Welt. Aber gleichzeitig bleiben wir unseren Prinzipien treu und bezeichnen die Hisbollah als das, was sie ist: als Terrororganisation.«

Al-Quds-Demonstration Der Verfassungsschutz zählte zuletzt gut 1000 Hisbollah-Mitglieder bundesweit. In Berlin gilt die Hisbollah auch als treibende Kraft hinter den anti-israelischen Al-Quds-Demonstrationen, die jedes Jahr kurz vor Ende des Fastenmonats Ramadan durch die Stadt ziehen. Am Al-Quds-Tag ruft der Iran zur Eroberung Jerusalems auf.  dpa

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