USA

USA: Zahl antisemitischer Zwischenfälle steigt sprunghaft an

Amerikanische Rassisten in Washington D.C. Foto: picture alliance / NurPhoto

In Amerika wurde im vergangenen Jahr ein steiler Anstieg von judenfeindlichen Zwischenfällen registriert. Die Anti-Defamation League (ADL) gab bekannt, insgesamt seien im vergangenen Jahr 3697 Fälle gemeldet worden, fast 1000 mehr als im Vorjahr. Es handelt sich um eine Zunahme um mehr als ein Drittel. In den vergangenen zehn Jahren wurde eine Verfünffachung beobachtet.

Antisemitische Belästigungen stiegen 2022 um 29 Prozent auf 2298 Fälle, Vandalismus mit derselben Motivation um 51 Prozent auf insgesamt 1288 gemeldete Vorfälle. Auch Angriffe aus Judenhass gab es weitaus mehr. Hier stieg die Zahl der Zwischenfälle um mehr als ein Viertel auf 111. Von diesen Attacken erfolgten 107 ohne tödliche Waffen und vier mit. Ein Mensch starb.

Orthodoxe Juden In etwas mehr als der Hälfte aller Zwischenfälle waren orthodoxe Juden betroffen, obwohl ihr Anteil unter allen Juden in den USA mit 11 Prozent relativ gering ausfällt. Da viele von ihnen leicht als Juden identifizierbar sind, werden sie öfter von Judenhassern attackiert.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der ADL zufolge kann der starke Anstieg der antisemitischen Zwischenfälle nicht an einem einzelnen Grund festgemacht werden. In ihrem jüngsten Bericht heißt es, eine Verdoppelung entsprechender Aktivitäten rassistischer »White Supremacist«-Gruppen sei ebenso registriert worden wie eine Zunahme von Antisemitismus-Vorfällen an Universitäten um 49 Prozent. Die Zahl der Bombendrohungen gegen jüdische Organisationen stieg 2022 um 83 auf 91 Fälle an.

Auch zeigt die neue ADL-Studie, dass die Zahl der Anhänger antisemitischer Verschwörungstheorien erheblich zunahm. Ein Fünftel aller US-Bürger glaubt an mindestens sechs dieser »Theorien«. Im Jahr 2019 waren es noch 11 Prozent gewesen.

Nebel der Anti-Defamation League veröffentlichte kürzlich auch die US-Bundespolizei FBI alarmierende Zahlen, denen zufolge Juden in den Vereinigten Staaten die am meisten angegriffene religiöse Minderheit darstellen. ja

Nuklearprogramm

Atominspektoren der IAEA verlassen den Iran

Nach dem Krieg mit Israel setzt Teheran weiter auf Konfrontation mit der Internationalen Atomenergiebehörde

 05.07.2025

Extremismus

BSW-Chefin Wagenknecht will Brandmauer zur AfD einreißen 

Gespräche zwischen BSW und AfD? Landespolitiker in Thüringen haben es vorgemacht. Selbstverständlich sei das auch auf Bundesebene möglich, sagen beide Seiten

von Torsten Holtz  04.07.2025

Medien

Eurovision künftig ohne Israel?

Die Regierung droht mit der Schließung des öffentlich-rechtlichen Senders Kan. Das könnte das Aus für die Teilnahme am weltgrößten Gesangswettbewerb sein

von Sabine Brandes  04.07.2025

Berlin

Russland steuert Hetzkampagne gegen Nicholas Potter

Das Propaganda-Portal »Red« ist Treiber der Diffamierungskampagne gegen den Journalisten. Das Auswärtige Amt ist sich nun sicher, dass Russland hinter dem Portal steht

 04.07.2025

USA

Edan Alexander bedankt sich bei Donald Trump

Die freigelassene Geisel Edan Alexander trifft erstmals US-Präsident Trump. Um sich zu bedanken und auch, um darauf zu drängen, alle verbleibenden Geiseln so schnell wie möglich nach Hause zu holen

 04.07.2025

Rassistischer Polizist bleibt im Dienst

Gericht »nicht auf rechtem Auge blind«

Der Verwaltungsgerichtshof München steht in der Kritik, weil er einen ehemaligen Personenschützer von Charlotte Knobloch im Dienst belassen hat - obwohl dieser Juden in KZs wünschte. Jetzt wehrt sich das Gericht

 04.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Wie viel Migration verträgt das Klassenzimmer – und sind Grenzen nötig?

Bundesbildungsministerin Prien hält eine Obergrenze für Schüler mit Migrationshintergrund für denkbar

 04.07.2025

Österreich

Hitler-Geburtsort Braunau benennt Straßennamen mit NS-Bezug um

Ausgerechnet in Adolf Hitlers Geburtsort gibt es bis dato nach Nationalsozialisten benannte Straßen. Das soll sich ändern - und trifft bei einigen Politikern auf Widerstand

 03.07.2025

Hamburg

Hamas-Anhänger tritt bei staatlich gefördertem Verein auf

Das Bündnis Islamischer Gemeinden in Norddeutschland wird durch das Programm »Demokratie leben« gefördert und lud einen Mann ein, der Sinwar als »Märtyrer« bezeichnet hat

 03.07.2025