Washington D.C./Jerusalem/Gaza

USA unzufrieden mit Israels Kriegsführung

Foto: Flash90

Gut drei Monate nach Beginn des Gaza-Krieges gibt es Anzeichen zunehmender Frustration aufseiten der USA mit Israels Kriegsführung. Seit Wochen drängt Washington Israel dazu, von der intensiven Phase mit heftigen Bombardierungen zu gezielteren Schlägen gegen die palästinensische Terrororganisation Hamas überzugehen.

Auf die Frage, ob die USA mehr Druck auf Israel ausüben sollten, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, in der TV-Sendung »Face the Nation« des Senders CBS: »Wir glauben, dass es an der Zeit ist, diesen Übergang zu vollziehen«.

Man habe gerade erst wieder beim Besuch von US-Außenminister Antony Blinken in Israel »intensiv über den Übergang zu Operationen mit geringer Intensität gesprochen«, sagte Kirby am Sonntag (Ortszeit). Israel habe zwar inzwischen »vorbereitende Schritte unternommen, um zu diesem Punkt zu gelangen«.

Biden »zunehmend frustriert«

So ziehe die Armee einige Truppen ab und verlasse sich »etwas weniger auf Luftangriffe«. Kirby fügte jedoch hinzu: »Wir glauben, dass es an der Zeit ist, diesen Übergang zu vollziehen. Und wir haben diese Gespräche mit ihnen geführt.«

US-Präsident Joe Biden sei »zunehmend frustriert« über den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und seine Ablehnung der meisten der jüngsten Anfragen der US-Regierung im Zusammenhang mit dem Krieg im Gazastreifen, berichtete das Nachrichtenportal »Axios« unter Berufung auf vier US-Beamte.

So unternehme Israel nach Ansicht von Biden und seiner Berater auch nicht genug in Bezug auf humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Auch seien sie frustriert über Netanjahus Ablehnung des US-Plans für die Zeit nach Ende des Krieges und der Macht der Hamas.

Reformierte Autonomiebehörde

Die USA wollen, dass eine reformierte Palästinensische Autonomiebehörde nach dem Krieg die Kontrolle in dem Küstengebiet übernimmt. Netanjahu lehnt dies ab. Er will, dass die Armee auch nach dem Krieg die Sicherheitskontrolle beibehält und fordert eine Entmilitarisierung Gazas.

»Bei jeder Gelegenheit hat Netanjahu Biden den Stinkefinger gezeigt«, zitierte »Axios« Senator Chris Van Hollen von Bidens Demokratischer Partei. »Sie flehen die Netanjahu-Koalition an, bekommen aber immer wieder eine Ohrfeige«. Ein US-Beamter sagte dem Portal: »Es herrscht große Frustration«.

Hannover

DIG fordert Verbot von »Generation Islam«

Es handle sich um eine Nachfolgeorganisation der verbotenen Hizb ut-Tahrir, sagt Volker Beck

 17.06.2024

Bundesbildungsministerium

Spitzenbeamtin soll gehen

Weil sie Konsequenzen für Relativierung von Judenhass prüfen ließ: Spitzenbeamtin Sabine Döring wird in den einstweiligen Ruhestand geschickt

 17.06.2024

Frankreich

Serge Klarsfeld: In Stichwahlen würde ich Le Pen wählen

Jüngste Äußerungen des Juristen und Nazi-Jägers sorgen für Diskussionen

 16.06.2024

Meinung

Francesca Albanese: Auf antisemitischen Abwegen

Bei der Italienerin handelt es sich nicht um eine ausgewogene, faire und objektive Fachfrau, sondern um eine flammende Judenhasserin

von Daniel Neumann  16.06.2024

SPD

»Maßstäbe verrutscht«

Michael Roth über Israel, den Krieg gegen den Terror und die unterschiedlichen Positionen dazu in seiner Partei

von Detlef David Kauschke  15.06.2024

Parteien

Sahra Wagenknechts BSW und ihr Verhältnis zur AfD

Aussagen zum Umgang mit der AfD sind der Auslöser für einen Rücktritt

von Christian Schultz  15.06.2024

Münster

Hitler-Bild im WhatsApp-Status: Gericht widerruft Aufenthaltsrecht

Eine 2016 mit ihrer Familie eingereiste Frau aus Tschetschenien muss gehen

 14.06.2024

Islamistische Szene

Niedersachsen verbietet salafistischen Verein

Durchsuchungen in Braunschweig und Berlin

von Helen Hoffmann  14.06.2024

Staatsgewalt

Krieg in Nahost als Herausforderung für deutsche Justiz und Polizei

Seit dem 7. Oktober häufen sich Anzeigen wegen antisemitischer Straftaten

von Anne-Beatrice Clasmann  14.06.2024