Berlin

»Unverhohlener Antisemitismus und Hass auf Israel«

Der Zentralrat der Juden appelliert an die Berliner Behörden, genau zu prüfen, ob eine für Freitagnachmittag vor dem Kanzleramt geplante »Solidaritätskundgebung mit der Intifada« verhindert werden kann. Die »Palästinensische Gemeinde Deutschland Falestin« ruft zu der Demonstration auf. Zentralratspräsident Josef Schuster sagte dazu: »Für einen solch unverhohlenen Antisemitismus und Hass auf Israel darf in unserem Land kein Platz sein.«

Jeden Tag sei von neuen Angriffen in Israel zu hören, bei denen bisher schon zahlreiche jüdische Passanten verletzt und getötet wurden. In Israel herrsche ein Klima der Angst, denn jeder jüdische Bürger könne jederzeit Opfer eines heimtückischen Angriffs werden, sagte Schuster. »Die Teilnehmer der in Berlin geplanten Demonstration wollen sich mit den palästinensischen Attentätern solidarisieren, was zugleich die Verherrlichung der Anschläge auf Juden bedeutet. Das ist abstoßend und erschüttert uns«, so der Zentralratspräsident. Es erinnere ihn zudem an die unsäglichen antisemitischen Demonstrationen im Sommer 2014.

Botschaft Auch die israelische Botschaft in Berlin hat sich zu dem Demonstrationsaufruf geäußert: »Das Flugblatt der Palästinenischen Gemeinde in Deutschland ist ein klarer Aufruf zur Unterstützung von Gewalt und Terror gegen israelische Bürger. Es zeigt einen vermummten jungen Mann, der einen Stein wirft. Die darauf abgebildete Karte zeigt den Nahen Osten ohne ein erkennbares Israel und spricht damit unserem Staat das Existenzrecht ab.«

Der Aufruf zur »Solidarität« mit einer, wie die palästinenische Gemeinde es ausdrückt, Intifada gegen Israel sei die unmissverständliche Botschaft, die anhaltenden Mordanschläge auf israelische Zivilisten zu unterstützen. »Wir glauben, dass solche Veranstaltungen in Deutschland verboten sind«, heißt es in einer Stellungnahme der Botschaft.

Brief Volker Beck, innenpolitischer Sprecher der Grünen und Vorsitzender der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe im Bundestag, hat den Berliner Innensenator Frank Henkel (CDU) schriftlich aufgefordert, zu überprüfen, ob es sich hier um einen Aufruf zu einer Straftat handelt. Die Kundgebung solle nicht ungeprüft von der Versammlungsbehörde zugelassen werden, schreibt Beck an Henkel. ja

Nahost

Steinmeier dankt Oman für vermittelnde Rolle in Region

Der Bundespräsident lobt die »Kunst der Diplomatie« der Führung in Maskat

 28.11.2023

Europäische Union

EuGH: Verbot religiöser Symbole am Arbeitsplatz ist rechtens

Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zum Kopftuchverbot stößt auf Kritik, auch in der jüdischen Gemeinschaft

von Michael Thaidigsmann  28.11.2023

Doha

CIA-Direktor und Mossad-Chef zu Gaza-Verhandlungen in Katar

Bei den Gesprächen geht es um die nächsten Phasen eines möglichen Abkommens

 28.11.2023

Terror

Hamas ruft zu weltweiten Protesten auf

Versammlungen dieser Art stellen vor allem für Juden eine Gefahr dar

 28.11.2023

Podcast

Paul Ronzheimer im Gespräch mit Josef Schuster

Für seinen Podcast hat der »Bild«-Reporter den Präsidenten des Zentralrats zu einem Gespräch getroffen

von Daniel Killy  28.11.2023

Berlin

Zentralrat der Juden verurteilt Gil Ofarims Verhalten

Am späten Vormittag hatte der Sänger ein Geständnis abgelegt

 28.11.2023

Prozess

Gil Ofarim gesteht

Der Sänger legte überraschend ein Geständnis ab

 28.11.2023 Aktualisiert

Soziale Medien

Hollywood stellt X-Accounts kalt

Die Filmstudios wollen keine Werbung neben Nazi-Inhalten

 28.11.2023

Antisemitismus

Judenhass in Deutschland: Anstieg um 320 Prozent

Gerade die Attacken im Wohnumfeld verunsichern Jüdinnen und Juden

 28.11.2023