Meinungsforschung

»Unter Hitler war nicht alles schlecht«

Nach der »Wiedervereinigung« Österreichs mit dem Deutschen Reich läuft die NS-Propagandamaschinerie voll an: Fahnen, Banner, Plakate und Hakenkreuzsymbol sind wie hier im österreichischen Vorarlberg überall zu sehen. Foto: dpa

Wenn es kein Verbotsgesetz gäbe, das »Nationalsozialistische Wiederbetätigung« unter Strafe stellt, dann könnten in Österreich bei freien Wahlen die Nazis wieder an die Macht kommen. Das glaubt jeder zweite Österreicher, so das Ergebnis einer Umfrage des Linzer Market-Instituts. Dazu wurden vergangene Woche im Auftrag der Wiener Tageszeitung »Der Standard« 502 ausgewählte Wahlberechtigte befragt.

Anlass für die Umfrage ist der 75. Jahrestag des sogenannten Anschlusses Österreichs an Nazideutschland am 12./13. März 1938.
In derselben Studie wünschen sich 61 Prozent der Befragten einen »starken Mann« an der Spitze Österreichs. 57 Prozent der Befragten meinen, Leistungen vom Staat sollte es nur für das eigene Volk geben, und 42 Prozent stimmen der Aussage zu: »Unter Hitler war nicht alles schlecht.«

Aufarbeitung Befragt, ob Österreichs NS-Vergangenheit heute ausreichend aufgearbeitet sei, antworteten 61 Prozent mit Ja. 39 Prozent der Befragten sehen Nachholbedarf. Nach dem »Anschluss« hatte es massive Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung im Land gegeben. Der »Standard« ließ fragen: »Wenn Sie jetzt an das heutige Europa denken, wären solche Ausschreitungen noch vorstellbar?« Eine Mehrheit (39 Prozent) hält sie für »eher schon möglich«, rund 17 Prozent für »sehr wahrscheinlich«. ja

Staatsbesuch

Kanzler Merz reist am nächsten Wochenende nach Israel

Das Datum steht: Bundeskanzler Merz reist in gut einer Woche zum Antrittsbesuch nach Israel. Der Gaza-Krieg hatte die Reise verzögert, durch die Waffenruhe wird sie jetzt möglich

 28.11.2025

Berlin

Anschlag auf israelische Botschaft geplant? Prozess beginnt

Ein mutmaßlicher IS-Unterstützer kommt vor Gericht. Der Prozess gegen den inzwischen 19-Jährigen beginnt am Montag

 28.11.2025

Brüssel

Weimer warnt vor Antisemitismus und Ausgrenzung beim ESC

Der Kulturstaatsminister will darüber mit seinen europäischen Kollegen sprechen

 28.11.2025

Eurovision Song Contest

Spanien bekräftigt seine Boykottdrohung für ESC

Der Chef des öffentlich-rechtlichen Senders RTVE gibt sich kompromisslos: José Pablo López wirft Israel einen »Genozid« in Gaza und Manipulationen beim Public Voting vor und droht erneut mit dem Austritt

 28.11.2025

USA

Mehrheit der Juden blickt nach Mamdani-Sieg mit Sorge nach New York

Eine Umfrage zeigt: Fast zwei Drittel der Befragten sind der Ansicht, Mamdani sei sowohl antiisraelisch als auch antisemitisch

 28.11.2025

Berlin

Israel, der Krieg gegen die Hamas und die Völkermord-Legende

Der israelische Militärhistoriker Danny Orbach stellte im Bundestag eine Studie und aktuelle Erkenntnisse zum angeblichen Genozid im Gazastreifen vor – und beklagt eine einseitige Positionierung von UN-Organisationen, Wissenschaft und Medien

 27.11.2025

USA

Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

 27.11.2025

Debatte

Neue Leitlinie zum Umgang mit NS-Raubgut für Museen und Bibliotheken

In Ausstellungshäusern, Archiven und Bibliotheken, aber auch in deutschen Haushalten finden sich unzählige im Nationalsozialismus entzogene Kulturgüter. Eine neue Handreichung soll beim Umgang damit helfen

von Anne Mertens  27.11.2025

Düsseldorf

Breite Mehrheit im Landtag wirbt für Holocaust-Zentrum in NRW

Große Mehrheit im NRW-Landtag: Fast alle Fraktionen werben für NRW als Standort eines vom Bund geplanten Holocaust-Bildungszentrums. Bayern und Sachsen sind ebenfalls im Rennen

von Andreas Otto  27.11.2025