Einspruch

Unsere Mission ist nicht erfüllt

Andreas Nachama Foto: Gregor Zielke

Endlich ein Nein der EKD zur Judenmission – der Beschluss der Synode am 9. November war längst überfällig. Doch ist damit auch die Mission der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit erfüllt?

Ein kleiner Rückblick: 1949 haben diese Gesellschaften im Nachkriegsdeutschland damit begonnen, den Dialog zwischen evangelischen, katholischen und jüdischen Menschen auf Augenhöhe zu führen. Nach annähernd zwei Jahrtausenden Judenmission und der Schoa waren solche Gespräche an der Basis dringend nötig.

taschenspielertricks Während des Dritten Reichs hatten sogenannte Deutsche Christen versucht, durch Abschaffung des »Alten Testaments« und weitere theologische Taschenspielertricks einen »arischen Jesus« zu kreieren.

Die Berliner Fakultät der Evangelischen Theologie an der Humboldt-Universität ist von dieser Tradition noch immer stark geprägt, wie der jüngste Vorschlag der Herabstufung der Hebräischen Bibel zu einer apokryphen Schrift zeigt – oder auch die Querschüsse einer Berliner Professorin auf der Synode, die verlauten ließ, der EKD-Beschluss habe keine Dringlichkeit, und Jesus habe »eine Bezeugung seiner Heil bringenden Rolle auch und zuerst für das Volk, aus dem er stammt«.

treue Nun also der Beschluss der EKD, den Psalm 146,6 zitierend: »… die Treue hält ewiglich.« Versichert wird, dass der Bund Gottes mit seinem Volk Israel uneingeschränkt weiter gilt. Doch immer noch gibt es Evangelikale, die Juden bekehren wollen, und das von Papst Benedikt wieder eingeführte Karfreitagsgebet, das um »Erleuchtung der Juden« bittet. Und immer noch insistieren Pfarrer für interreligiösen Dialog im Gespräch mit Juden: »Sie müssen verstehen ...«

Die Mission der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit ist also noch lange nicht zu Ende. Denn auch nach dem wichtigen Beschluss der EKD können wir den Dialog zwischen Christen und Juden nicht allein den Kirchen überlassen.

Der Autor ist Rabbiner und Jüdischer Präsident des Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

Berlin

Merz: Iran darf niemals über Atomwaffen verfügen

Der Bundeskanzler unterstreicht die Gefahr durch den Iran für den Nahen Osten

 15.06.2025

Verbraucher

Krieg zwischen Israel und Iran treibt Benzinpreis

Seit dem Angriff auf iranische Atomanlagen und Militärziele steigen die Rohölpreise und in der Folge auch die Spritpreise

 15.06.2025

Diplomatie

Außenminister Wadephul spricht mit israelischem Kollegen Saʼar

Statt des für heute geplanten Besuchs in Jerusalem telefonieren die beiden

 15.06.2025

Doha

Krieg zwischen Israel und Iran: Wadephul will »Kompromiss« finden

Innerhalb der nächsten Woche müsse der ernsthafte Versuch unternommen werden, »die Spirale der Gewalt« zu unterbrechen, sagt der Bundesaußenminister

 15.06.2025

Berlin

Erneuter antisemitischer Angriff auf Neuköllner Kulturkneipe

14-Jähriger soll Pflasterstein geworfen haben. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt

 15.06.2025

Carsten Ovens

Israel verteidigt sich – und schützt die Region

Warum der Angriff auf iranische Atomanlagen notwendig war – und was Europa daraus lernen muss

von Carsten Ovens  15.06.2025

Krieg

Iran feuert neue Raketenwelle auf Israel ab: Mehrere Tote

Die Mullahs holen erneut zu einem Angriff auf den jüdischen Staat aus

 15.06.2025 Aktualisiert

Meinung

Nie wieder Opfer!

Israels Angriff auf Irans Atomanlagen war unausweichlich. Denn eine Konsequenz aus der jüdischen Geschichte lautet: Wenn es hart auf hart kommt, besser zuerst schlagen als zuerst und dann für immer geschlagen zu werden

von Michael Wolffsohn  14.06.2025

Thüringen

Verfassungsschutzchef warnt vor islamistischen Anschlägen gegen jüdische und israelische Einrichtungen

Kramer: Wir müssen davon ausgehen, dass die Hemmschwelle weiter sinken wird, auch gewalttätig zu werden

 13.06.2025