Riad/Istanbul

Scheinbar doch kein Treffen zwischen Witkoff und Hamas-Führer

Steve Witkoff Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Nach dem Votum des UN-Sicherheitsrats für Donald Trumps Gaza-Plan bahnte sich eine diplomatische Premiere an: Laut dem saudi-arabischen Sender »A-Sharq« bereitete der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, ein Gespräch mit der Hamas-Spitze in Istanbul vor. Ein Funktionär der palästinensischen Terrororganisation bestätigte dem Bericht zufolge, dass Khalil al-Hayya an dem Treffen teilnehmen soll.

Doch nun berichten israelische Medien, dass das Treffen nach Druck von Israel abgeblasen wurde. Eine offizielle Bestätigung gibt es noch nicht.

Die Terrororganisation wollte bei dem Gespräch nach eigenen Angaben nicht nur zuhören, sondern eigene Vorstellungen für eine Umsetzung des US-Plans präsentieren. Dabei ging es demnach um den Wiederaufbau des Gazastreifens, einen vollständigen Abzug der IDF sowie die Schaffung einer neuen politischen Struktur in dem Küstengebiet.

Bereits am Wochenende hatte die »New York Times« berichtet, dass Witkoff ein Treffen mit al-Hayya vorbereite – ein Signal dafür, dass die US-Regierung direkte Kontakte zur Hamas nicht ausschließt.

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Die Hamas lehnt zentrale Punkte des Trump-Plans ab. Die in Katar ansässige Plattform Al Jazeera zitierte am Montag den Hamas-Vertreter Osama Hamdan mit den Worten: »Bei den Gesprächen in Scharm el-Scheich lag keine einzige Klausel zur Entwaffnung des Widerstands auf dem Tisch.« Außerdem sagte Hamdan: »Es ist inakzeptabel, uns die Gleichung aufzuzwingen, dass wir entweder getötet werden oder kapitulieren.«

»Instrument der Bevormundung«

Mehrere palästinensische Fraktionen reagierten scharf auf die Entscheidung des Sicherheitsrats, der Trumps Plan und die Entsendung einer International Stabilization Force (ISF) gebilligt hatte. In einer gemeinsamen Erklärung verurteilten sie die Resolution als »ein Instrument der Bevormundung und eine internationale Mitverantwortung für den Völkermord am palästinensischen Volk«.

Der Völkermord-Vorwurf gegen Israel wird von palästinensischen Terrororganisationen und ihren Unterstützern auf den Straßen westlicher Hauptstädte immer wieder erhoben. Die Hamas selbst war es, die fast 1200 israelische Zivilisten brutal ermordete, während Israel die Zivilbevölkerung in Gaza so gut es ging schützte und für die Einfuhr von über zwei Millionen Tonnen an Hilfsgütern für die dortigen Bewohner sorgte.

Auffällig ist die Reaktion der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) auf die Entscheidung des UN-Sicherheitsrats: Sie begrüßte diese und erklärte, sie sei bereit, an der Umsetzung mitzuwirken. Dies wiederum lehnt Israel ab, denn die PA unterstützt den Terror finanziell. im

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