Diplomatie

Spekulationen über mögliches Scheitern des Iran-Deals

Mitglieder des Corps der islamischen Revolutionsgarden (2011) Foto: imago stock&people

Stehen die seit einem Jahr in Wien geführten Verhandlungen über die Rückkehr der USA zum Atomabkommen mit dem Iran (JCPOA) vor dem Aus? Israelischen Medienberichten zufolge bereitet die Regierung von Präsident Joe Biden jetzt ein Alternativszenario vor, in dem das 2015 zwischen dem Iran und den fünf ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats sowie Deutschland geschlossenen JCPOA nicht wiederbelebt werden soll.

GESPRÄCHE »Die Wahrscheinlichkeit, dass die Parteien in absehbarer Zeit ein Abkommen unterzeichnen werden, schwindet gerade exponentiell«, sagte ein Beamter der Tageszeitung »Israel Hayom«. Eine von TV-Sender »Kann« zitierte Quelle sagte, das Weiße Haus sei aktuell »viel eher bereit ist als in der Vergangenheit«, zuzugeben, dass die Gespräche wahrscheinlich scheitern werden.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Das Iran-Abkommen, das Biden-Vorgänger Donald Trump 2017 aufgekündigt hatte, ist umstritten, weil es dem Iran die Aufhebung zahlreicher internationaler Sanktionen zugesteht sowie den Zugang zu Milliardenvermögen im Ausland. Im Gegenzug muss Teheran sein Atomprogramm einfrieren.

CORPS Der Vertragstext in Wien ist so gut wie ausgehandelt. Berichten zufolge ist nur noch die Einstufung des Corps der islamischen Revolutionsgarden (IRGC) als terroristische Vereinigung durch die USA strittig. Diese könnte sich aber als Bruchstelle erweisen, die das gesamte Abkommen zu Fall bringen könnte.

Nicht nur in Israel, wo die Revolutionsgarden als die größte terroristische Bedrohung des Nahen Ostens wahrgenommen werden, sondern auch in Washington gibt es wachsenden Widerstand.

Israels Ministerpräsident Naftali Bennett ließ nach einem Telefonat mit Biden am Sonntag verlauten: »Ich bin sicher, dass Präsident Biden, der ein wahrer Freund Israels ist und sich um seine Sicherheit sorgt, nicht zulassen wird, dass das IRGC von der Liste der terroristischen Organisationen gestrichen wird.«

Im US-Kongress sind auch demokratische Abgeordnete skeptisch, ob die Eliteeinheit des iranischen Militärs, die in den letzten Jahren für zahlreiche Anschläge in Nahost verantwortlich gemacht wird, von der Terrorliste gestrichen werden soll, um so ein neues Abkommen mit der Islamischen Republik möglich zu machen.

Das IRGC ist nicht nur militärisch ein wichtiger Faktor in der Region, sondern verfolgt auch wirtschaftliche Interessen.

Düsseldorf

Breite Mehrheit im Landtag wirbt für Holocaust-Zentrum in NRW

Große Mehrheit im NRW-Landtag: Fast alle Fraktionen werben für NRW als Standort eines vom Bund geplanten Holocaust-Bildungszentrums. Bayern und Sachsen sind ebenfalls im Rennen

von Andreas Otto  27.11.2025

Terrorismus

Berlin: Waffenkurier der Hamas wohnte in unmittelbarer Nähe zu mehreren jüdischen Einrichtungen

Im Auftrag der Terrororganisation Hamas sollen mehrere Männer jüdische und proisraelische Ziele unter anderem in der Hauptstadt ausgespäht und Waffen eingeschmuggelt haben. Nun berichten »Zeit« und »Welt« über die Hintergründe

 27.11.2025

Bildung

Im Land der Täter

Bis März soll die Entscheidung fallen, wo die Dependance der Schoa-Gedenkstätte Yad Vashem in Deutschland angesiedelt wird

von Michael Thaidigsmann  27.11.2025

München

Uschi Glas: Christen müssen jüdische Mitbürger schützen

Uschi Glas mahnt Christen zum Schutz von Juden. Sie warnt vor neuer Ausgrenzung und erinnert an eigene Erfahrungen nach dem Krieg. Was sie besonders bewegt und warum sie sich Charlotte Knobloch verbunden fühlt

von Hannah Krewer  27.11.2025

Entscheidung

Uni Jena lehnt Prüfung von Kontakten mit israelischen Hochschulen ab

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena wird Kooperationen mit israelischen Hochschulen nicht auf mögliche Verbindungen zum Militär überprüfen. Der Senat lehnte einen entsprechenden Antrag von Teilen der Professorenschaft ab

 27.11.2025

Berlin

Der falsche Konsens

Der israelische Militärhistoriker Danny Orbach stellt im Bundestag eine Studie und aktuelle Erkenntnisse zum angeblichen Genozid im Gazastreifen vor – und beklagt eine einseitige Positionierung von UN-Organisationen, Wissenschaft und Medien

 27.11.2025

Berlin

Prozess um Angriff am Holocaust-Mahnmal: »Tat zugegeben«

Polizisten berichten von der Begegnung mit dem Angeklagten wenige Stunden nach der Tat

 27.11.2025

Debatte um Hamas-Nähe

Mitglieder des ZDF-Kontrollgremiums fordern Konsequenzen

Nachdem ein mutmaßlicher Terrorist über eine Partnerfirma an Produktionen des öffentlich-rechtlichen Senders mitgewirkt hat, soll der Fall nun parlamentarisch aufgearbeitet werden

 27.11.2025

Berlin

Späte Gerechtigkeit? Neue Schiedsgerichte zur NS-Raubkunst

Jahrzehnte nach Ende der Nazi-Zeit kämpfen Erben jüdischer Opfer immer noch um die Rückgabe geraubter Kunstwerke. Ab dem 1. Dezember soll es leichter werden, die Streitfälle zu klären. Funktioniert das?

von Cordula Dieckmann, Dorothea Hülsmeier, Verena Schmitt-Roschmann  27.11.2025