Flüchtlinge

»Sorge vor Israel- und Judenfeindlichkeit«

Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, will ein dauerhaftes Bleiberecht für Migranten in Deutschland an ein aktives Bekenntnis zu den Werten des Grundgesetzes koppeln.

Was jemand denke, sei zwar zunächst einmal Privatsache, sagte Schuster dem Berliner »Tagesspiegel am Sonntag«. »Wenn aber aus dem Denken ein Handeln erwächst, das gegenüber anderen Gruppierungen zu Schaden führt, auch zu Gefahr für Leib und Leben, dann muss man sich fragen, welche Migranten wir in Deutschland dauerhaft akzeptieren können und welche nicht«, fügte er hinzu. Wer bleiben wolle, müsse sich zu den Werten der Gesellschaft bekennen.

fragebogen Es reiche nicht, »irgendeinen Fragebogen auszufüllen und eine Integrationsvereinbarung zu unterschreiben«, ergänzte der Zentralratspräsident. Die Stimmung in den jüdischen Gemeinden in Deutschland sei in der Flüchtlingsfrage ambivalent: »Einerseits kann keiner besser nachfühlen als Juden, was es bedeutet, verfolgt zu werden und seine Heimat verlassen zu müssen. Auf der anderen Seite steht die Sorge, welches Gedankengut eventuell durch Flüchtlinge nach Deutschland importiert wird, besonders die Israel- und Judenfeindlichkeit.«

Zwar fürchte er nicht unmittelbar eine Zunahme antisemitischer Straftaten in Deutschland. »Aber wenn wir daran denken, was wir im Zusammenhang mit dem Gaza-Konflikt im Spätsommer 2014 erlebt haben, dann möchte ich mir nicht vorstellen, wie es wäre, wenn solche Demonstrationen heute durch deutsche Städte führen.« epd

Berlin/Jerusalem/Tel Aviv

60 Jahre diplomatische Beziehungen: Deutsch-israelischer Buchmesse-Pavillion abgesagt

Regierungsbeamte in Israel sind enttäuscht. Die Bundesregierung sieht die Sache anders

 12.12.2024

Meinung

Wenn Social Media zur Gefahr für die Demokratie wird

Politik und Plattformbetreiber müssen konsequent gegen Desinformation und Hetze vorgehen

von Anna Staroselski  12.12.2024

Berlin

Roth: Israelische Angriffe auf syrische Waffenlager verständlich

Israels Luftwaffe bombardiert seit dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad massiv militärische Einrichtungen in Syrien. Der SPD-Politiker zeigt dafür zum Teil Verständnis

 12.12.2024

Nach Eklat

Vatikan entfernt Jesus-Kind mit Keffiyeh

Nach tagelanger Kritik hat die katholische Kirche nun reagiert, auch wenn sie sich öffentlich nicht äußert

von Nils Kottmann  12.12.2024

Baden-Württemberg

Nach antisemitischen Anfeindungen: Innenminister will Pfarrer schützen

Ein evangelischer Pastor in Langenau bei Ulm wird seit Monaten wegen seiner Kritik an den Hamas-Massakern angefeindet

 12.12.2024

Berlin

Was die Bundesregierung gegen Antisemitismus tun will

Mehr Beauftragte, mehr Programme - und trotzdem mehr Judenhass. Der neue Bericht der Bundesregierung zeigt Fortschritte und Lücken bei der Bekämpfung von Antisemitismus auf. Eine Bilanz der vergangenen vier Jahre

 12.12.2024

Leitartikel

Islamisten als Befreier?

Nach dem Sturz der blutigen Assad-Diktatur atmet die Welt auf. Was die Umwälzungen für den Nahen Osten bedeuten – und für Israels Sicherheit

von Peter R. Neumann  12.12.2024

Europa

Kniefall in Warschau - Söder gedenkt Polens Kriegsopfern

In Warschau legt Markus Söder einen Opferkranz nieder und kündigt polnische Hinweisschilder für Bayerns Gedenkstätten an. Im Gespräch mit dem Regierungschef geht es um einen aktuellen Krieg

 11.12.2024

Meinung

Syrien: Warum machen wir immer wieder den gleichen Fehler?

Der Westen sollte keinem Mann vertrauen, der bislang als Terrorist gesucht wurde

von Jacques Abramowicz  11.12.2024