Berlin

»Sichtbares Zeichen gegen Diskriminierung und Antisemitismus«

In der Bundespressekonferenz: Josef Schuster, Monika Grütters, Felix Klein und Olaf Zimmermann (v.l.) Foto: ddk

In der Berliner Bundespressekonferenz haben am Donnerstagmittag vier Initiatoren den Fotowettbewerb »Zusammenhalt in Vielfalt – Jüdischer Alltag in Deutschland« vorgestellt.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Präsentiert wurde der Wettbewerb von der Kulturstaatsministerin Monika Grütters, dem Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, dem Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, und dem Sprecher der Initiative kulturelle Integration, Olaf Zimmermann. 

judentum Kulturstaatsministerin Grütters betonte, dass der Wettbewerb Auftakt für einen jährlichen Aktionstag sei, der zukünftig immer am 9. Oktober, dem Jahrestag des Anschlags in Halle, in unterschiedlichen Formaten stattfinden soll: »Dies ist ein Aktionstag, der Juden und Nichtjuden gleichermaßen dazu einlädt, sich zum Judentum als Bereicherung unserer Kultur zu bekennen und wie auch immer ein sichtbares Zeichen gegen Diskriminierung und Antisemitismus zu setzen.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Es gelte deutlich zu machen, dass das jüdische Leben nichts Exotisches sei, sondern ein selbstverständlicher und alltäglicher Teil unseres Zusammenlebens.

Im Rahmen der unterschiedlichen Maßnahmen zur Antisemitismusbekämpfung forderte Grütters verpflichtende Gedenkstättenbesuche von angehenden Lehrern, Polizisten und Bundeswehroffizieren.

zentralrat Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland unterstützt die Forderung. Er halte verpflichtende Gedenkstättenbesuche für Polizeischüler und Angehörige der Justiz für sinnvoll. Insgesamt brauche es jetzt »eine demokratische Offensive der gesamten Gesellschaft«, sagte Josef Schuster.

Zentralratspräsident Josef Schuster machte deutlich, dass mehr Wissen über religiöse Minderheiten wichtig sei.

Zudem machte er deutlich, dass mehr Wissen über religiöse Minderheiten wichtig sei. Nur mit mehr Aufklärung und Bildung könnten beispielsweise antisemitische Verschwörungsmythen verstärkt bekämpft werden. Er erwarte und erhoffe sich durch die Initiative dieses Fotowettbewerbes einige sehr positive Ergebnisse. »Wenn aus einem Tiefpunkt für jüdisches Leben in Deutschland etwas Positives erwächst, dann ist das auch eine klare Antwort.«

Der Anschlag in Halle stelle eine Zäsur dar, eine Beklommenheit sei zurückgeblieben. Sicherheit müsse gewährleistet werden, machte Schuster deutlich. Dabei wiederholte er nochmals sein Unverständnis in Bezug auf die Äußerung des Innenministers von Sachsen-Anhalt, Holger Stahlknecht.

bewachung Der CDU-Politiker hatte Medienberichten zufolge bei einem Besuch des Polizeireviers Dessau-Roßlau erklärt, dass die Beamten dort monatlich 1500 Arbeitsstunden zusätzlich leisten müssten, um die Bewachung jüdischer Einrichtungen abzusichern. Diese Stunden fehlten woanders.

»Die Ursache sind nicht die Juden, die diese Sicherheit benötigen, sondern Teile unserer Gesellschaft, die es notwendig machen«, sagte Schuster mit Blick auf die Aussagen Holger Stahlknechts.

»Das ist eine Aussage eines Verantwortlichen für die Sicherheitsbehörden, die ein Armutszeugnis darstellt«, so der Zentralratspräsident. Er erwarte, dass die Behörden die allgemeine Sicherheit gewährleisten. Dafür sei zusätzliche Arbeit notwendig. »Die Ursache sind aber nicht die Juden, die diese Sicherheit benötigen, sondern Teile unserer Gesellschaft, die es notwendig machen.«

Der Fotowettbewerb »Zusammenhalt in Vielfalt – Jüdischer Alltag in Deutschland« endet am 20. Dezember. Die Initiatoren und andere Persönlichkeiten, darunter Schauspielerin Iris Berben und rbb-Intendantin Patricia Schlesinger, gehören zur Jury. Die Preisgelder betragen 12.500 Euro. Die Bilder sollen dann im Februar/März präsentiert werden. ddk

Vatikan

Robert Francis Prevost ist neuer Papst

Er ist der erste Amerikaner in diesem Amt und hat sich den Namen Leo XIV. gegeben

von Philipp Znidar, Sabina Crisan  09.05.2025 Aktualisiert

Gedenken

Steinmeier: »Flüchten wir nicht aus unserer Geschichte«

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach bei der Gedenkstunde im Bundestag zum Ende des Zweiten Weltkriegs über Gefahren für die Demokratie

 08.05.2025

Gericht

AfD rechtsextrem? Verfassungsschutz gibt Stillhaltezusage ab

Damit können die Verfassungsschützer die AfD nicht beobachten, bis das Verwaltungsgericht Köln ein Urteil gefällt hat

 08.05.2025

Kommentar

Die Menschen in Gaza brauchen schnell Hilfe

Eine Demokratie wie Israel sollte sich nicht auf schmutzige Kriegstaktiken wie die Blockade von Hilfsgütern einlassen, auch wenn es sich bei der Hamas um skrupellose, abgrundtief böse Terroristen handelt

von Nils Kottmann  08.05.2025

Kommentar

Ulrike Eifler, die Linkspartei und die Auslöschung Israels

Ein hochrangiges Mitglied der Partei delegitimiert auf X Israel. Die Linke muss sich klar davon distanzieren, wenn sie glaubwürdig für Menschenrechte eintreten will

von Andreas Büttner  08.05.2025

Kommentar

Der Ukraine-Krieg überlagert die Pluralität der Erinnerungen

Die Auffassung, dass jeder nach seiner Fasson dem Zweiten Weltkrieg gedenkt, wurde durch Russlands Einmarsch in die Ukraine zerstört. Lenin- und Roter Stern-Orden jüdischer Veteranen und Veteraninnen und ihre »hundert Gramm« in Erinnerung an die gefallenen Kameraden wirken deplatziert

von Dmitrij Belkin  08.05.2025

Umfrage

80 Jahre Kriegsende – Jeder fünfte Deutsche will mehr Gedenken

Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Wehrmacht. Der Zweite Weltkrieg war vorüber. In Berlin und anderswo erinnern die Menschen an die Millionen Opfer. Jüdische Vertreter würdigen die Erinnerungskultur - und warnen zugleich

von Leticia Witte  08.05.2025

Debatte

Schuster: AfD-Regierung wäre für Juden das Signal zur Auswanderung

Die hohen Zustimmungswerte der AfD machen gerade Juden besorgt. Zentralratspräsident Josef Schuster erinnert an die 1930er Jahre: Auch in der NS-Zeit hätten viele Juden lange nicht für möglich gehalten, was dann folgte

von Christoph Schmidt  07.05.2025

Globaler Antisemitismus

J7 beklagen Staatsversagen beim Kampf gegen Judenhass

Ziele sind Einrichtungen wie Synagogen und Schulen - aber auch Menschen. Ein Bericht zeigt erschreckende Zahlen zu Antisemitismus in Deutschland, den USA, Argentinien, Großbritannien, Kanada, Frankreich und Australien

von Leticia Witte  07.05.2025