Rechtsextremismus

»Schwerste Gewaltstraftaten jederzeit möglich«

Foto: imago

Jüdische Einrichtungen sind in Brandenburg nach Einschätzung von Experten weiter durch mögliche Anschläge gefährdet. Hinweise auf konkrete Gefahren lägen den Sicherheitsbehörden derzeit zwar nicht vor, teilte die Staatskanzlei am Dienstag in Potsdam unter Berufung auf Berichte von Innen- und Kulturministerium mit. Bundeskriminalamt und Landeskriminalamt gingen jedoch weiter von einer abstrakten Gefährdung aus.

»Schwerste Gewaltstraftaten durch radikalisierte Einzeltäter oder Kleinstgruppen sind jederzeit möglich«, hieß es. Die brandenburgische Polizei schütze derzeit insgesamt 107 jüdische Einrichtungen. Dazu gehörten auch Gedenksteine, Gedenktafeln und jüdische Friedhöfe.

Jüdisches Leben zu fördern und zu schützen, sei angesichts der deutschen Geschichte eine »Verpflichtung von historischem Ausmaß«, betonte Innenminister Michael Stübgen (CDU): »Auch ein halbes Jahr nach dem niederträchtigen Anschlag von Halle müssen wir leider weiter von möglichen antisemitischen Gewaltstraftaten ausgehen.«

Von 2014 bis 2019 seien insgesamt 539 antisemitische Straftaten polizeilich bekanntgeworden, hieß es weiter. Rund 96 Prozent davon seien rechtsextrem motiviert gewesen.

Der Landtag hatte Anfang des Jahres vor dem Hintergrund des Anschlags auf die Synagoge in Halle im Oktober 2019 und weiterer antisemitischer Vorkommnisse die Landesregierung aufgefordert, die Sicherheitslage jüdischer Einrichtungen zu bewerten und zusätzliche Mittel zu ihrer Sicherung bereitzustellen. Dafür stünden im Nachtragshaushalt in diesem Jahr 520.000 Euro zur Verfügung, hieß es.  epd

Meinung

Heute Juden, morgen Christen

»Judenhass führt konsequent zum Mord. Dafür darf es kein Alibi geben«, schreibt Rafael Seligmann

von Rafael Seligmann  19.12.2025

Faktencheck

Berichte über israelischen Pass Selenskyjs sind Fälschung

Ukrainische Behörden ermitteln wegen hochrangiger Korruption. Doch unter diesen Fakten mischen sich Fälschungen: So ist erfunden, dass bei einer Razzia ein israelischer Pass Selenskyjs gefunden wurde

 19.12.2025

Tel Aviv/Berlin

Israel unterzeichnet weiteren Vertrag mit Deutschland über Raketenabwehr

Es handelt sich um das größte Rüstungsgeschäft in der Geschichte des jüdischen Staates

 19.12.2025

Sydney/Canberra

Nach Terroranschlag von Bondi Beach: Australien plant nationalen Trauertag

Die Regierung kündigt zudem umfassende Maßnahmen an. Dazu gehört eine landesweite Rückkaufaktion für Schusswaffen

 19.12.2025

New York

Antisemitische Äußerungen: Mitglied von Mamdanis Team tritt zurück

Die Tiraden von Catherine Almonte Da Costa sorgen für Entsetzen

 19.12.2025

Belgien

IS droht mit Anschlägen auf Synagogen und Kirchen

Die Hintergründe

 18.12.2025

Umbenennung

Yad-Vashem-Straße in Berlin: Wegner will schnelle Umsetzung

Nach der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem soll ein Straßenabschnitt im Herzen von Berlin benannt werden. Der Regierende Bürgermeister hofft auf eine schnelle Umsetzung

von Jonas Grimm  18.12.2025

Kairo

Ägypten: Angeblich Pläne für USA-Reise von Präsident al-Sisi

Seit Beginn des Gaza-Kriegs sollen Israels Premier und Ägyptens Staatschef keinen Kontakt gehabt haben. Wird sich al-Sisi mit Hilfe eines Gas-Deals zu einem Treffen in den USA bewegen lassen?

 18.12.2025

Bildungsministerkonferenz

Publizist Friedman: Leben jüdischer Kinder schlecht wie nie seit 1945

Schulen als Bildungsorte für Demokratie und Menschenrechte, gegen Hass und Antisemitismus: Der Publizist Michel Friedman sieht hier große Defizite in Deutschland

 18.12.2025