Judenhass

Schuster: Verlässliche Anlaufstellen für jüdische Studierende

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Foto: Marco Limberg / Zentralrat der Juden in Deutschland

Im Vorgehen gegen Antisemitismus an Hochschulen fordert der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, strukturelle Veränderungen. Nötig seien »verlässliche Anlaufstellen für jüdische Studierende und klare Vorgaben gegen Organisationen und Gruppen, die Terror verherrlichen und Israel- und Judenhass propagieren«, erklärte Schuster am Donnerstag in Berlin.

Zuvor hatte es zu dem Thema ein erstes Gespräch zwischen Zentralrat sowie Vertretern der Kultusministerkonferenz (KMK) und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) gegeben. Schuster hatte den Angaben zufolge der KMK die Einrichtung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe vorgeschlagen, um »tragfähige und nachhaltige Schritte« zu verabreden. Ziel sei, ein sicheres und friedliches Umfeld für jüdische Studierende und Lehrende an Hochschulen sicherzustellen.

»Dieser Austausch war wichtig und ein erster Schritt auf dem Weg zu einer Zusammenarbeit, an deren Ende messbare Empfehlungen im Kampf gegen Antisemitismus auf dem Campus erarbeitet werden«, so Schuster jetzt. Mit einem von der KMK am 7. Dezember vergangenen Jahres beschlossenen »Aktionsplan gegen Antisemitismus und Israelfeindlichkeit« seien strukturelle Probleme bereits erkannt worden. »Jetzt geht es um die Umsetzung.«

Schuster hatte nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober mehrfach davor gewarnt, dass Hochschulen in Deutschland nicht zu »No-Go-Areas« werden dürften. Vor allem in Berlin hatten gegen Israel sowie Jüdinnen und Juden gerichtete Vorfälle für Entsetzen gesorgt.

Im März hatte eine Schnellbefragung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ergeben, dass unter Studierenden der allgemeine Antisemitismus deutlich weniger verbreitet sei als in der durchschnittlichen Bevölkerung. Demnach zeigen unter Studierenden 8 Prozent eine antisemitische Haltung, in der Gesamtbevölkerung sind es 18 Prozent. Forscher der Universität Konstanz hatten dazu online repräsentativ ausgewählte 2.300 Studierende aus dem gesamten Bundesgebiet befragt.

Muslimische Studierende zeigten demnach häufiger antisemitische Einstellungen als christliche oder konfessionslose Studierende. Dies hänge mit häufig mit der Herkunft der Familie aus einer Konfliktregion zusammen. Zudem zeigten Studierende, die sich selbst im politisch rechten Spektrum positionierten, häufiger antisemitische Einstellungen als andere. kna

Sydney

Australien berät nach Anschlag über schärfere Waffengesetze

Nach dem Terroranschlag auf ein jüdisches Fest am beliebten Bondi Beach herrscht Schock und Trauer. Premier Albanese kündigt erste Konsequenzen an - und sieht sich Kritik ausgesetzt

 15.12.2025

Australien

Wer waren die Opfer von Sydney?

Zu den Opfern des Terrors in Bondi Beach gehören ein Rabbiner und ein 10-jähriges Mädchen

 15.12.2025

Canberra

Jüdischer Ex-Minister wirft Führung Versagen beim Schutz von Juden vor

»Viele von uns haben davor gewarnt, dass dieser Tag kommen würde«, sagte Frydenberg in einem Fernsehinterview

von Imanuel Marcus  15.12.2025

Sydney

Milliardär spendet fast 100.000 Dollar für Helden von Bondi Beach

Für seine Heldentat am Bondi Beach wird der mit Schussverletzungen im Krankenhaus befindliche Ahmed el Ahmed belohnt

 15.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  15.12.2025

Australien

Polizei: Angreifer in Sydney waren Vater und Sohn 

Weitere Details des judenfeindlichen Terroranschlags werden bekannt

von Denise Sternberg  14.12.2025

Hintergrund

Der Held von Sydney

Laut australischen Medien handelt es sich um einen 43-jährigen muslimischen Vater von zwei Kindern, der einen Laden für lokale Produkte betreibt

 15.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Kommentar

Müssen immer erst Juden sterben?

Der Anschlag von Sydney sollte auch für Deutschland ein Weckruf sein. Wer weiter zulässt, dass auf Straßen und Plätzen zur globalen Intifada aufgerufen wird, sollte sich nicht wundern, wenn der Terror auch zu uns kommt

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025