Simon-Wiesenthal-Zentrum

Schlimmste antisemitische Vorfälle: Halle-Terror auf Listenplatz zwei

Blumen und Kerzen zum Gedenken an die Opfer des Anschlags am 9. Oktober 2019 Foto: imago

Der Terroranschlag auf die Jüdische Gemeinschaft von Halle ist von US-Menschenrechtlern in einer Rangliste der schlimmsten antisemitischen Vorfälle des Jahres 2019 auf Platz zwei gesetzt worden. »Trotz zunehmender antisemitischer Taten versäumten es die deutschen Behörden, Sicherheitsleute draußen an der Synagoge während der Feierlichkeiten zu Jom Kippur aufzustellen«, schreibt das in Los Angeles ansässige Simon-Wiesenthal-Zentrum zu dem judenfeindlichen Terroranschlag in Sachsen-Anhalt.

Die Liste der Organisation liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Auf dem geteilten zweiten Platz landeten mehrere antisemitisch motivierte Angriffe in den USA, darunter der tödliche Angriff auf einen jüdischen Laden vergangene Woche in New Jersey. An vorderster Stelle der Liste findet sich die britische Labour-Partei mit ihrem Vorsitzenden Jeremy Corbyn.

UN-BOTSCHAFTER Auf Platz sieben der Liste findet sich Deutschlands UN-Botschafter Christoph Heusgen. Das Wiesenthal-Zentrum begründete die Entscheidung mit dem »anti-israelischen Stimmverhalten« Deutschlands bei den Vereinten Nationen und einem Auftritt Heusgens im UN-Sicherheitsrat am 26. März in einer Sitzung zum Nahostkonflikt. Der deutsche Top-Diplomat habe dort die Terror-Raketenangriffe der Hamas auf Israel mit dem Bau von israelischen Siedlungen verglichen.

Der gesamte Bericht des Simon-Wiesenthal-Zentrums soll am Mittwoch in New York vorgestellt werden.

Heusgen hatte damals in seiner frei gehaltenen Rede im wichtigsten UN-Gremium unter anderem gesagt: »Wir glauben, dass das internationale Recht am besten geeignet ist, Zivilisten zu schützen, damit sie in Frieden und Sicherheit leben können, damit sie ohne Angst vor israelischen Bulldozern oder Hamas-Raketen leben können.«

Die Bundesregierung nahm Heusgen gegen die Kritik in Schutz. »Unseren Botschafter bei den Vereinten Nationen Heusgen mit Antisemitismus in Verbindung zu bringen, ist abwegig«, sagte der stellvertretende Sprecher des Auswärtigen Amts, Rainer Breul, ausdrücklich im Namen von Außenminister Heiko Maas und der gesamten Bundesregierung.

Der Bericht des Simon-Wiesenthal-Zentrums soll am Mittwoch offiziell in New York vorgestellt werden.  dpa/ja

Belgien

IS droht mit Anschlägen auf Synagogen und Kirchen

Die Hintergründe

 18.12.2025

Umbenennung

Yad-Vashem-Straße in Berlin: Wegner will schnelle Umsetzung

Nach der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem soll ein Straßenabschnitt im Herzen von Berlin benannt werden. Der Regierende Bürgermeister hofft auf eine schnelle Umsetzung

von Jonas Grimm  18.12.2025

Kairo

Ägypten: Angeblich Pläne für USA-Reise von Präsident al-Sisi

Seit Beginn des Gaza-Kriegs sollen Israels Premier und Ägyptens Staatschef keinen Kontakt gehabt haben. Wird sich al-Sisi mit Hilfe eines Gas-Deals zu einem Treffen in den USA bewegen lassen?

 18.12.2025

Bildungsministerkonferenz

Publizist Friedman: Leben jüdischer Kinder schlecht wie nie seit 1945

Schulen als Bildungsorte für Demokratie und Menschenrechte, gegen Hass und Antisemitismus: Der Publizist Michel Friedman sieht hier große Defizite in Deutschland

 18.12.2025

Australien

Polizei in Sydney stoppt Verdächtige – Pläne vereitelt?

Nur wenige Tage nach den tödlichen Schüssen an Sydneys weltberühmten Bondi Beach gibt es einen Einsatz von Anti-Terror-Einheiten. Die Verdächtigen sollen auf dem Weg zum Strand gewesen sein

 18.12.2025

Revision

Melanie Müller wehrt sich gegen Urteil zu Hitlergruß

Melanie Müller steht erneut vor Gericht: Die Schlagersängerin wehrt sich gegen das Urteil wegen Zeigens des Hitlergrußes und Drogenbesitzes. Was bisher bekannt ist

 18.12.2025

Thüringen

Klage der rechtsextremen AfD gegen Verfassungsschutzchef teils erfolgreich

In einem Punkt wurde den Klägern recht gegeben, in zwei anderen nicht. Es geht um Äußerungen von Stephan Kramer in einem Medienbericht

 18.12.2025

Verbundenheit

Chanukka und Advent: Licht gegen den Hass

Im Namen der Evangelischen Kirche in Deutschland versichert die Ratsvorsitzende Bischöfin Kirsten Fehr der jüdischen Gemeinschaft ihren Beistand und ihre Solidarität

von Bischöfin Kirsten Fehrs  18.12.2025

Landgericht Berlin

Gericht: »From the River to the Sea« ist Aufruf zur Judenvernichtung

Die 2. Große Strafkammer des LG Berlin I hat einen Mann wegen der Verwendung der Parole zu einer Geldstrafe verurteilt. Nun muss wohl der Bundesgerichtshof ein abschließendes Urteil fällen

 18.12.2025