Meinung

Saudische Waffenbrüder

Bei Geld hört die Freundschaft ja bekanntlich auf. Vor allem, wenn es um 60 Milliarden Dollar geht. So viel will das saudische Königshaus in den kommenden Jahren für Waffen ausgeben – zur großen Freude der amerikanischen Militärindustrie. Die soll unter anderem mehr als 80 neue F-15-Kampfjets und 178 Hubschrauber liefern. Es bedarf allerdings noch der Zustimmung des Kongresses. Doch die gilt als ausgemacht. Schließlich geht es um richtig viel Zaster und Zehntausende Jobs, die dem schwächelnden US-Arbeitsmarkt ein wenig auf die Beine helfen könnten. Unter dieser Last wirtschaftlicher Tatsachen werden Zweifel rasch beiseitegekehrt. Selbst die eines so engen Verbündeten wie Israel. Jerusalem führt Sicherheitsbedenken gegen das Geschäft ins Feld. Schließlich werde mit diesem Mega-Deal ein erklärter Gegner des jüdischen Staates hochgerüstet. Das stimmt zwar, dient aber in diesem Fall höheren außenpolitischen Interessen: Irans Atomwaffen- und Hegemoniestreben soll Einhalt geboten werden. Da schadet es nicht, mit Saudi-Arabien einen Rivalen Teherans um die Vormachtstellung in der islamischen Welt aufzupäppeln. Daran sollte – allen berechtigen Vorbehalten zum Trotz – sogar Israel viel gelegen sein. Frei nach dem Motto: Deine Feinde sind auch meine Feinde. Und wenn das etwas kostet, sei’s drum. Vielleicht fängt bei Geld die Freundschaft ja erst richtig an.

Meinung

Westjordanland: Ein Abzug wäre kein Beitrag zu einer friedlichen Lösung

Bei den UN wird heute über eine Resolution abgestimmt, die Israel zur Räumung des Westjordanlands auffordert. Das wäre ein kurzsichtiger Fehler, finden unsere Gastautoren

von Benjamin Klein, Wolfgang Bock  17.09.2024

Mainz

»Hersh Forever« - Werder-Fans gedenken ermordeter Geisel

Bei einem Fußballspiel entrollten Werder-Fans ein Banner mit einer berührenden Botschaft

 17.09.2024

Hochschule

»Herausragender Moment für das jüdische Leben in Deutschland«

Unter dem Dach der neuen Nathan Peter Levinson-Stiftung werden künftig liberale und konservative Rabbinerinnen und Rabbiner ausgebildet. Bei der Ausbildung jüdischer Geistlicher wird die Uni Potsdam eng mit der Stiftung zusammenarbeiten

von Imanuel Marcus  17.09.2024

Berlin

Auschwitz Komitee lobt Schwarzeneggers Einsatz gegen Antisemitismus

Der Schauspieler ist laut Vizepräsident Christoph Heubner ein »wichtiger Verbündeter«

 17.09.2024

Berlin

Israelhasser bedrängen und beschimpfen Volker Beck

Der Präsident des Tikvah Instituts sprach an der TU Berlin über »Jüdische Feiertagspraxis und deutsches Feiertagsrecht – Religionsfreiheit und Alltag«

 16.09.2024

Deutschland

Steht die Brandmauer? Eine Bestandsaufnahme

Immer wieder ist von einer Brandmauer die Rede, wenn Parteien ihre Absage an eine Zusammenarbeit mit der AfD betonen. Forscher haben nun untersucht, wie fest die Mauer in den Ost-Kommunen steht

von Stefan Heinemeyer  16.09.2024

Berlin

»Die AfD ist eine Partei, in der sich Antisemiten zu Hause fühlen können«

Zentralratspräsident Josef Schuster meldet sich im Gespräch mit dem »Tagesspiegel« ausführlich zur rechtsextremen Partei zu Wort

 16.09.2024

Diplomatie

Katz: »Borrell ist ein Antisemit und Israelhasser«

Der EU-Außenbeauftragte steht wegen seiner umstrittenen Äußerungen massiv in der Kritik

von Michael Thaidigsmann  16.09.2024

USA

Diese Trump-Vertraute ist sogar vielen seiner Anhänger zu rechts

Die jüdische Influencerin Laura Loomer, die neuerdings vermehrt an der Seite von Ex-Präsident Donald Trump in Erscheinung tritt, besorgt manche Parteikollegen des Republikaners

von Julia Naue  16.09.2024