NS-Zeit

Sachsenhausen-Prozess: Romani Rose hofft auf Schuldfeststellung

Der Vorsitzende des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, sieht den NS-Prozess gegen einen früheren Wachmann des KZ Sachsenhausen als Beitrag zur Aufarbeitung von Schuld und Geschichte. »Es geht nicht darum, einen alten Mann ins Gefängnis zu bringen«, sagte Rose am Rande des 22. Verhandlungstages am Freitag in Brandenburg an der Havel: »Es geht darum, die Schuld festzustellen.«

»Man hätte die Wachleute eigentlich schon früher anklagen müssen«, sagte Rose. Sie seien die Ursache dafür gewesen, dass Menschen im KZ hinter Stacheldraht festgehalten wurden und dort gelitten haben. »Er muss seine Schuld hier offenlegen«, sagte der Zentralratsvorsitzende über den 101-jährigen Angeklagten. Am Freitag waren weitere Erläuterungen des historischen Sachverständigen über das Konzentrationslager und dessen SS-Personal geplant. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Josef S. Beihilfe zum Mord in mindestens 3.518 Fällen vor. (Az.: 11 Ks 4/21)

An dem Verfahren sind auch 16 Nebenkläger beteiligt, darunter zehn Überlebende der NS-Verbrechen. Der Prozess hat Anfang Oktober begonnen. Bislang sind Verhandlungstage bis Ende März geplant. Der in Litauen geborene S., der nach dem Zweiten Weltkrieg und nach sowjetischer Kriegsgefangenschaft in der DDR gelebt hat, bestreitet bislang, Wachmann in Sachsenhausen gewesen zu sein.

In dem KZ waren von 1936 bis 1945 mehr als 200.000 Menschen inhaftiert. Zehntausende von ihnen wurden ermordet oder kamen auf andere Weise ums Leben. Den Ermittlungen zufolge hat S. zwischen Oktober 1941 und Februar 1945 dort als SS-Wachmann gearbeitet. epd

Nahost

Merz stellt sich hinter Angriffe auf den Iran

Sein »Drecksarbeit«-Zitat will der Bundeskanzler aber nicht wiederholen

 23.06.2025

Berlin

Freispruch für »From the river to the sea«-Rufer

Ein Vorsatz des 23-jährigen Studenten, Hamas-Symbolik nutzen zu wollen, sei nicht erkennbar gewesen, so die zuständige Richterin

 23.06.2025

Medienbericht

Geheimdossier soll zeigen, wie nah die Mullahs an der Bombe waren

Der britische »Economist« bekam Einblick in nachrichtendienstliche Unterlagen aus Israel

 23.06.2025

Berlin

Festnahmen bei »United 4 Gaza!«-Demo

Aufgrund von Straftaten kam es zu Dutzenden Festnahmen, Polizisten wurden angegriffen

 23.06.2025

Europäische Union

Verhängt die EU jetzt Strafmaßnahmen gegen Israel?

In Brüssel wächst die Wut über Israels Vorgehen in Gaza. Einige Staaten drängen vehement auf Strafmaßnahmen. Jetzt wurde ein Prüfbericht bekannt, der eindeutige Schlüsse zieht

von Michael Thaidigsmann  23.06.2025

Konflikt mit Iran

Josef Schuster: Bundesregierung muss an der Seite Israels und der USA stehen

»Wenn das Atomprogramm nun (...) geschwächt wurde, ist das erstmal eine gute Nachricht«, sagt der Präsident des Zentralrates der Juden

 23.06.2025

Meinung

Die Schah-Flagge ist kein Symbol für Demokratie

Die Löwenfahne mag für manche iranische Oppositionelle ein Zeichen des Widerstands sein. Doch sie steht für eine repressive Vergangenheit statt für ein progressives Morgen

von Ruben Gerczikow  23.06.2025

Rechtsextremismus

Justizministerin Hubig will AfD-Verbotsverfahren prüfen

»Wir können nicht einfach weitermachen, als wäre nichts gewesen«, so die Justizministerin

 23.06.2025

Soziale Medien

Facebook-Nutzer missbrauchen Namen von Holocaust-Opfern mit KI

Etwa anderthalb Millionen jüdische Kinder kamen in der Schoa ums Leben. Hannelore Kaufmann war eine von ihnen. Ihr Name wird nun auf Facebook als Clickbait missbraucht

 23.06.2025