Meinung

Rote Karte für Katar

Offene Europameisterschaft heißt das, was der schwedische Handballverband gerade in Göteborg organisiert hat. Viele Teams der Unter-19-Jährigen waren eingeladen, nicht nur aus Europa. Als es zum Aufeinandertreffen von Israel und Katar kommen sollte, blieben die Sportler des Emirats fern. Offizielle Begründung: Trikots vergessen.

Trikos Der Skandal, den sich Katar geleistet hat, kommt mittlerweile so oft vor, dass man nicht mal der Chronistenpflicht nachkommen kann: Hier meldet sich ein Fußballer »verletzt« ab, dort hat ein Ringer den Termin »verpasst«. Nun also Trikots »vergessen«. Was den jüngsten Skandal aber besonders macht, ist, dass es Katar ist, das glaubt, Israel diskriminieren zu können. Immerhin ist das Land im Jahr 2022 der Gastgeber der Fußball-WM der Männer.

Das ist ein Sportereignis deutlich größerer Güte als Juniorenhandball in Schweden. Katars Schritt bedroht nicht nur eine eventuell (und hoffentlich) sich für die Fußball-WM qualifizierende israelische Mannschaft. Auch jüdische Sportler, Besucher, Funktionäre und Journalisten sind jetzt gewarnt. Der Europäische Handballverband hat gehandelt: ein 10:0-Sieg der Israelis auf dem Papier; Suspendierung des katarischen Teams für ein Jahr; und eine Strafe an den katarischen Verband in Höhe von 15.000 Euro.

Das ist gutes, schnelles Handeln. Aber im Vergleich zu den Summen, die bei der Fußball-WM verdient werden, sehr, sehr wenig. Katar ist zu billig weggekommen.

Wien

EBU: Boykott hat keine Folgen für Finanzierung des ESC 2026

Der Gesangswettbewerb steht unter Druck. Die Boykott-Welle hat laut der Europäischen Rundfunkunion aber keine Auswirkungen auf dessen Finanzierung. Es werden aktuell rund 35 Staaten erwartet

 05.12.2025

Offenbach

Synagoge beschmiert, Kinder durch Graffiti eingeschüchtert

Rabbiner Mendel Gurewitz: »Ich war der Meinung, dass wir hier in Offenbach mehr Toleranz zwischen den unterschiedlichen Kulturen und Religionen haben als etwa in Frankfurt oder in anderen Städten.«

 05.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  05.12.2025

Washington D.C.

Trump plant Übergang in Phase II des Gaza-Abkommens

Der nächste große Schritt erfolgt dem Präsidenten zufolge schon bald. Ein »Friedensrat« soll noch vor Weihnachten präsentiert werden

 05.12.2025

Berlin

Linken-Chef empört über Merz-Reise zu Netanjahu

Jan van Aken regt sich darüber auf, dass er Bundeskanzler Ministerpräsident Netanjahu treffen wird

 05.12.2025

Köln

Trotz Kritik: Sophie von der Tann erhält Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis

»Keine Auszeichnung für Propaganda und Antisemitismus« steht während der Preisvergabe auf einem Transparent, das Demonstranten vor dem WDR-Funkhaus tragen

 05.12.2025

Genf

Entscheidung gefällt: Israel bleibt im Eurovision Song Contest

Eine Mehrheit der 56 Mitgliedsländer in der European Broadcasting Union stellte sich am Donnerstag gegen den Ausschluss Israels. Nun wollen Länder wie Irland, Spanien und die Niederlande den Musikwettbewerb boykottieren

von Michael Thaidigsmann  04.12.2025

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann wird heute mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt. Bislang schwieg sie zur scharfen Kritik an ihrer Arbeit. Doch jetzt antwortete die ARD-Journalistin ihren Kritikern

 04.12.2025

Karlsruhe/München

Mutmaßlicher Huthi-Terrorist angeklagt

Ein Mann soll für die Terrororganisation im Jemen gekämpft haben. Deutschlands oberste Anklagebehörde will ihn vor Gericht sehen

 04.12.2025