Halle-Anschlag

»Dieser Jahrestag mahnt uns, nie wegzuschauen«

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Foto: IMAGO/Christian Spicker

Kanzler Olaf Scholz und weitere Bundespolitiker haben anlässlich des dritten Jahrestags an den Anschlag auf eine Synagoge in Halle erinnert. »Dieser Jahrestag mahnt uns, nie wegzuschauen«, schrieb Scholz (SPD) am Sonntag auf Twitter. »Wir gedenken der Opfer und bekräftigen, Rechtsextremismus in jeder Form entschlossen zu bekämpfen.«

Am 9. Oktober 2019 hatte ein schwer bewaffneter Attentäter versucht, am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur in die Synagoge in Halle einzudringen. Als ihm das nicht gelang, erschoss er davor eine 40 Jahre alte Passantin und in einem nahen Döner-Imbiss einen 20 Jahre alten Gast. Auf seiner Flucht verletzte der Attentäter zahlreiche weitere Menschen, ehe er von der Polizei gefasst wurde. Der heute 30 Jahre alte Deutsche hat die Taten eingeräumt. Das Oberlandesgericht Naumburg verurteilte ihn 2020 zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung.

»Nichts kann die Tat ungeschehen machen, aber wir ziehen unsere Lehren«, schrieb Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auf Twitter. »Wir wollen, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland sicher und angstfrei leben können und schützen sie.«

Die Vize-Bundestagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt schrieb ebenfalls beim Kurznachrichtendienst, ihre Gedanken seien bei den Opfern sowie bei allen, die weiter mit den Folgen kämpften. Rechter Terror bleibe die größte Gefahr im Land und brauche »unsere volle Gegenwehr«, so die Grünen-Politikerin. Ähnlich äußerte sich auch der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch.

Justizminister Marco Buschmann (FDP) betonte via Twitter, dass es nicht ausreiche, erst Übergriffe und Mord zu bekämpfen. Es müsse entschieden gegen Verschwörungsglauben und die Ressentiments vorgegangen werden, die den Boden für solche Taten bereiteten. dpa

Brüssel

Genozid-Debatte: EU-Kommission distanziert sich von Ribera

Die Europäische Kommission will sich die Einschätzung ihrer spanischen Vizepräsidentin nicht zu eigen machen, wonach Israel einen Genozid an den Palästinensern verübe

 05.09.2025

Schweden

Jazz-Musiker David Hermlin wirft Festival Cancelling vor

Der Musiker habe auf einem Swing-Festival propalästinensischen Aktivisten Fragen gestellt. Plötzlich sei ihm »Einschüchterung« vorgeworfen worden

 05.09.2025

Besuch

Neue Schulpartnerschaften zwischen Israel und Hessen

Solidarität in schwierigen Zeiten: Hessens Bildungsminister Schwarz besucht Israel und vereinbart mit seinem dortigen Amtskollegen eine neue Kooperation

von Matthias Jöran Berntsen  05.09.2025

Bericht

Senat: Rund 200 Hamas-Aktivisten in Berlin

Der ebenfalls als terroristische Organisation eingestuften »Volksfront zur Befreiung Palästinas« (PFLP) würden rund 30 Personen zugerechnet

 05.09.2025

München

Israelische Konsulin warnt vor wachsendem Judenhass

»Da wünsche ich mir mehr Haltung«, sagt Talya Lador-Fresher

 05.09.2025

Frankfurt am Main

Vor 80 Jahren: Erster Gottesdienst in Westendsynagoge

Ein Besuch in der größten Synagoge der Stadt und ein Gespräch über Verbundenheit sowie den 7. Oktober

von Leticia Witte  05.09.2025

Paris

EU-Kommissionsvize greift Israel scharf an

Teresa Ribera spricht bei einem Votrag in Zusammenhang mit dem Vorgehen des jüdischen Staates gegen den Terror in Gaza von einem »Genozid«

 05.09.2025

Diplomatie

Israel: Kein Macron-Besuch ohne Kurswechsel Frankreichs

Warum Staatspräsident Macron in Israel derzeit offiziell unerwünscht ist

 04.09.2025

Ferdinand von Schirach

»Sie werden von mir kein Wort gegen Israel hören«

Der Jurist und Schriftsteller war zu Gast bei Markus Lanz - es war eine in mehrfacher Hinsicht bemerkenswerte Sendung

von Michael Thaidigsmann  04.09.2025