Sicherheitslage

Rabbiner besorgt über Sicherheit von Juden in Deutschland

Gady Gronich, Generalsekretär der Europäischen Rabbinerkonferenz (CER) Foto: CER

Sicherheitslage

Rabbiner besorgt über Sicherheit von Juden in Deutschland

Die Europäische Rabbinerkonferenz (CER) äußert sich zu antisemitischen Übergriffen und Demonstrationen gegen Israel

 19.05.2021 09:25 Uhr

Die Europäische Rabbinerkonferenz (CER) hat sich wegen der antisemitischen Übergriffe und Demonstrationen gegen Israel besorgt über die Sicherheit der jüdischen Gemeinde in Deutschland gezeigt. Die Sicherheitslage für in Deutschland lebende Juden sei schlechter als zuvor, sagte CER-Generalsekretär, Gady Gronich, der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ Online-Ausgabe). Man könne schwer sagen, wie sich die Situation weiterentwickele. Überraschungen könnten aus »allen Richtungen kommen«.

»GEISELHAFT« Gronich zufolge wurde »der Antisemitismus von Einwanderern unterschätzt«. Er beklagte, dass der Nahostkonflikt »mit all seinen falschen Narrativen« große Teile der muslimischen Gemeinde »in geistiger Geiselhaft halte«. Nun werde dieser Konflikt auch auf europäischem Boden ausgetragen.

Deutschland habe seine Verantwortung für den Schutz des jüdischen Lebens angenommen, so Gronich. Doch es gebe weiter »sehr großen Bedarf an rechtlichen und präventiven Maßnahmen, auch in Deutschland«.

IMAM-AUSBILDUNG Das Thema der Imam-Ausbildung müsse »endlich diskutiert werden«. Die Mehrheit der Imame in Deutschland komme aus der Türkei. Diese brächten »Propaganda der türkischen Regierung und von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan mit«, so Gronich. Muslimische Geistliche in Europa müssten ihre Ausbildung zukünftig in dem Land erhalten, in dem sie tätig seien. Zudem müssten sie in der Sprache unterrichtet werden, »in der sie predigen«. Vor diesem Problem dürfe die deutsche Politik »nicht länger ihre Augen verschließen«.

Gronich forderte zudem, »Finanzströme aus Europa für Palästina an die Hamas und die Hisbollah« zu kappen. Es müsse sichergestellt werden, dass diese Gelder nicht für Waffen verwendet würden, sondern der Zivilbevölkerung zugutekämen. Gronich ist seit 2017 CER-Generalsekretär. Der Organisation gehören nach eigenen Angaben rund 1.000 Rabbiner an. kna

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Washington

US-Regierung nimmt deutsche Organisation HateAid ins Visier

Die beiden Leiterinnen wurden wegen angeblicher Zensur amerikanischer Online-Plattformen mit Einreiseverboten belegt. Die Bundesregierung protestiert

 24.12.2025

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025

Stockholm

Was bleibt von den Mahnungen der Überlebenden?

Der Schoa-Überlebende Leon Weintraub warnt vor der AfD und Fanatismus weltweit. Was für eine Zukunft hat die deutsche Erinnerungskultur?

von Michael Brandt  23.12.2025

Israel

Netanjahu warnt Türkei

Israel will die Zusammenarbeit mit Griechenland und Zypern stärken. Gleichzeitig richtet der Premier scharfe Worte an Ankara

 23.12.2025

New York

Mitglieder von Mamdanis Team haben Verbindungen zu »antizionistischen« Gruppen

Laut ADL haben mehr als 80 Nominierte entsprechende Kontakte oder eine dokumentierte Vorgeschichte mit israelfeindlichen Äußerungen

 23.12.2025

Düsseldorf

Reul: Bei einer Zusammenarbeit mit der AfD wäre ich weg aus der CDU

Die CDU hat jede koalitionsähnliche Zusammenarbeit mit der AfD strikt ausgeschlossen. Sollte sich daran jemals etwas ändern, will Nordrhein-Westfalens Innenminister persönliche Konsequenzen ziehen

 23.12.2025

Interview

»Diskrepanzen zwischen warmen Worten und konkreten Maßnahmen«

Nach dem Massaker von Sydney fragen sich nicht nur viele Juden: Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Anschlägen kommt? Auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Defizite

von Leticia Witte  22.12.2025

Washington D.C.

Kritik an fehlenden Epstein-Dateien: Minister erklärt sich

Am Freitag begann das US-Justizministerium mit der Veröffentlichung von Epstein-Akten. Keine 24 Stunden später fehlen plötzlich mehrere Dateien - angeblich aus einem bestimmten Grund

von Khang Mischke  22.12.2025