Antisemitismus

»Erdogan hetzt jeden Tag türkische Bürger gegen Israel auf«

Michel Friedman Foto: picture alliance / Panama Pictures

Für den Publizisten Michel Friedman lässt sich die deutliche Zunahme von Judenhass in der Bundesrepublik auf Worte des türkischen Präsidenten zurückführen. »Erdogan hetzt jeden Tag türkische Bürger, die er dafür hält oder die sich dafür halten, gegen Juden und den Staat Israel auf«, sagte der 68-Jährige bei einer Veranstaltung an der Freien Universität Berlin am Montagabend. Erdogan tue dies in einer Art und Weise, die man »kaum von einem Hassprediger in Deutschland« hören würde.

Friedman kritisierte, dass Vertreter der Bundesregierung dem türkischen Politiker dennoch mit »Appeasement« und »Realpolitik« begegneten. »Keine deutsche Regierung soll mir erzählen, sie kämpfe gegen Antisemitismus, wenn sie nicht jedes Mal, bevor sie Erdogan die Hand gibt, sagt, er soll aufhören gegen Juden in Deutschland zu hetzen.« Dabei betonte Friedman, er verweigere jede »Fehlinterpretation«, dass das »große Problem« bei der Flüchtlingswelle 2015/2016 entstanden sei.

Der Kirche warf er vor, mit der Behauptung, dass die Juden Jesus Christus getötet hätten, die erste »Fake News« der Weltgeschichte produziert zu haben.

Michel Friedman ist Autor zahlreicher Bücher. Aktuell ist von ihm das Buch »Judenhass« erschienen. kna

Meinung

Ein Bumerang für Karim Khan

Die Frage der Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichtshof für Israel muss erneut geprüft werden. Schon jetzt ist klar: Der Ruf des Gerichts und seines Chefanklägers wird leiden

von Wolf J. Reuter  25.04.2025

Meinung

Die UN, der Holocaust und die Palästinenser

Bei den Vereinten Nationen wird die Erinnerung an den Holocaust mit der »Palästina-Frage« verbunden. Das ist obszön, findet unser Autor

von Jacques Abramowicz  25.04.2025

80 Jahre nach Kriegsende

»Manche Schüler sind kaum noch für uns erreichbar«

Zeitzeugen sterben, der Antisemitismus nimmt zu: Der Geschichtsunterricht steht vor einer Zerreißprobe. Der Vorsitzende des Verbands der Geschichtslehrerinnen und -lehrer erklärt, warum Aufgeben jedoch keine Option ist

von Hannah Schmitz  25.04.2025

Washington D.C.

Trump beschimpft Harvard als »antisemitische, linksextreme Institution«

Der US-Präsident geht vehement gegen Universitäten vor, die er als linksliberal und woke betrachtet. Harvard kritisiert er dabei besonders heftig

 25.04.2025

Berlin/Jerusalem

Herzog kommt in die Bundesrepublik, Steinmeier besucht Israel

Der Doppelbesuch markiert das 60-jährige Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern

 25.04.2025

«Nie wieder»

Dachauer Gedenkstättenleiterin warnt vor ritualisierten Formeln

Die KZ-Gedenkstätte Dachau erinnert am 4. Mai mit einer großen Feier mit 1.800 Gästen an die Befreiung des ältesten Konzentrationslagers durch amerikanische Truppen am 29. April 1945

von Susanne Schröder  25.04.2025

Geschichte

Bundesarchiv-Chef warnt vor dem Zerfall historischer Akten

Hollmann forderte die künftige Bundesregierung auf, einen Erweiterungsbau zu finanzieren

 25.04.2025

Israel

Regierung kondoliert nach Tod des Papstes nun doch

Jerusalem löschte Berichten zufolge eine Beileidsbekundung nach dem Tod des Papstes. Nun gibt es eine neue

 25.04.2025

Berlin/Grünheide

Senatorin verteidigt ihre »Nazi«-Äußerung zu Tesla

Berlins Arbeitssenatorin spricht im Zusammenhang mit der Marke von »Nazi-Autos«. Daraufhin gibt es deutliche Kritik. Die SPD-Politikerin reagiert

 25.04.2025