Champions League

Dieses Banner ist für die UEFA kein Problem

Das Banner im Pariser Stadion zeigte neben der Parole »Free Palestine« einen Terroristen mit Blut am Palästinenserschal und den Felsendom. Foto: picture alliance / Anadolu

Ein riesiges Pro-Terror-Banner, das beim Champions League-Spiel von Atlético Madrid gegen Paris Saint-Germain am Mittwochabend in Paris ausgerollt worden ist, sorgt in Frankreich für Empörung.

Wenige Minuten vor Beginn des Spiels im Parc des Princes hatten PSG-Fans das Banner mit der Aufschrift »Free Palestine« sowie dem Slogan »Krieg auf dem Spielfeld, aber Frieden in der Welt« ausgerollt.

Das Banner zeigte allerdings auch einen palästinensischen Terroristen mit Blut an der Kufiya sowie den Felsendom. Außerdem waren die Grenzen Israels mit dem Muster der Kufiya übermalt. Damit wurde mit diesem Banner offensichtlich eine Vernichtung Israels gefordert und der Terror gegen den jüdischen Staat verherrlicht.

UEFA findet Banner nicht provokativ oder beleidigend

»Ich werde von Paris-Saint-Germain Erklärungen verlangen. Das ist inakzeptabel«, sagte Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau dem Sender Sud Radio. »Die Fußballregeln, die UEFA-Regeln, verbieten politische Botschaften.«

Die UEFA teilte hingegen mit, das PSG kein Disziplinarverfahren drohe, da es nur politische Botschaften verbiete, die als beleidigend oder provokativ angesehen werden. »Das entrollte Banner kann in diesem Fall nicht als provokativ oder beleidigend betrachtet werden«, sagte ein Sprecher des Fußballverbandes der Nachrichtenagentur Reuters.

Das wiederum ärgert Rabbiner Menachem Margolin, Präsident der European Jewish Association. »Wäre es beleidigend oder provokant, wenn jemand ein großes Banner mit der Ukraine unter russischer Fahne enthüllen würde, Herr Präsident?«, fragte er in einer an UEFA-Präsident Aleksander Čeferin gerichteten Botschaft. »Wie wäre es mit Slowenien (Čeferin ist Slowene, Anm. d. Red.) unter einer italienischen oder österreichischen Flagge. Sie kennen die Antwort.«

Margolin betonte, dass das Palästina-Banner für Millionen Juden und israelische Fußballfans nicht nur grob beleidigend sei, sondern auch »offen antisemitisch und feindselig«.

PSG lehnt politische Botschaften ab

Bruno Retailleau will mit PSG über den Vorfall reden, sagte der Minister. »Entweder sind sie in der Lage, diese Art von Dingen zu verbieten, oder es wird ein Verbot der Transparente geben. Und, wenn es sein muss, wird es Sanktionen geben.«

Wie PSG der Zeitung »Le Parisien« sagte, habe der Verein »keine Kenntnis von dem Vorhaben, eine solche Botschaft zu präsentieren« gehabt. »Paris Saint-Germain erinnert daran, dass der Parc des Princes ein Ort der Gemeinschaft um eine gemeinsame Leidenschaft für den Fußball ist - und bleiben muss - und lehnt jede Botschaft mit politischem Charakter in seinem Stadion entschieden ab.« dpa/ja

Josef Schuster

»Was bedeutet die Schoa heute noch für Deutschland?«

In seiner Rede zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Bergen-Belsen reflektiert der Zentralratspräsident die Herausforderungen und Gefahren, vor denen die Erinnerung an die Schoa heute steht. Eine Dokumentation

von Josef Schuster  29.04.2025

Mauthausen

Überlebenswunderkind Eva Clarke: Geburt im KZ vor 80 Jahren

Es war eines der größten und gefürchtetsten Konzentrationslager der Nazizeit. Im Mai 1945 wurde es von US-Soldaten befreit. Unter den Überlebenden waren eine Mutter und ihr Neugeborenes

von Albert Otti  29.04.2025

Umfrage

Mehrheit hält AfD wegen deutscher Geschichte für unwählbar

Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes fragt die »Memo«-Studie Menschen in Deutschland nach dem Blick zurück

 29.04.2025

Potsdam

Brandenburgs CDU-Chef Redmann fordert besseren Schutz für Synagoge

Vermutlich wurde in Halle ein zweiter Anschlag auf die Synagoge verhindert. Brandenburgs CDU-Chef Redmann fordert deshalb dazu auf, auch die Potsdamer Synagoge besser zu schützen

 29.04.2025

Menschenrechte

Immer schriller: Amnesty zeigt erneut mit dem Finger auf Israel

Im neuesten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation wirft sie Israel vor, einen »live übertragenen Völkermord« zu begehen

von Michael Thaidigsmann  29.04.2025

Berlin

Streit um geforderte Yad-Vashem-Straße

Zwischen dem Freundeskreis Yad Vashem und dem Roten Rathaus herrscht Unmut

von Imanuel Marcus  29.04.2025

Den Haag

Strafgerichtshof verpflichtet Chefankläger zur Vertraulichkeit

Karim Khan, der unter anderem gegen Benjamin Netanjahu einen Haftbefehl erwirkt hat, darf einem Bericht des »Guardian« zufolge künftig nicht mehr öffentlich dazu Stellung nehmen

 29.04.2025

Urteil

»Impfen macht frei«-Bild ist Volksverhetzung

Ein 65-Jähriger hatte während der Corona-Pandemie die Schutzmaßnahmen der Regierung mit dem Holocaust verglichen

 29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025