Dortmund

Polizei verbietet »Judensterne« auf Corona-Demos

Anti-Corona-Demonstration in Frankfurt (Archiv) Foto: imago

Bei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen ist in Dortmund ab sofort das Tragen des sogenannten Judensterns mit der Aufschrift »ungeimpft« verboten. »Wer auf diese Weise den Judenstern zur Schau stellt, verharmlost den planmäßig millionenfachen Mord an den Juden durch das nationalsozialistische Deutschland und gefährdet den öffentlichen Frieden«, sagte Polizeipräsident Gregor Lange am Donnerstag in Dortmund.

Anmelderinnen und Anmelder von Versammlungen müssen sich künftig an eine Auflage halten, die das Verwenden von Symbolen untersagt, die den Holocaust verharmlosen und den öffentlichen Frieden stören, hieß es. Dazu gehöre auch das Tragen des sogenannten Judensterns mit dem Zusatz »ungeimpft«. Dieses Symbol sei aktuell bundesweit auf Demonstrationen zu sehen, zuletzt auch in Dortmund am vergangenen Montag.

verstösse »Auf Verstöße gegen diese Auflage reagieren wir konsequent«, erklärte die Polizei Dortmund. Bei einem Verstoß würden Demonstrationsteilnehmer zunächst identifiziert und müssten eventuell mit einer Anzeige rechnen, sagte ein Sprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd). Viele Einsatzkräfte seien bereits über die Regelung informiert.

Der sogenannte Judenstern wurde von den Nazis eingeführt. Jeder, der unter der NS-Diktatur als Jude galt, wurde ab September 1941 gezwungen, den gelben Stern mit der Aufschrift »Jude« zu tragen. Es war ein Zeichen der Ausgrenzung, Diskriminierung und Demütigung. Im Holocaust ermordeten die Nazis etwa sechs Millionen Juden. Der Davidstern hingegen ist weltweites Symbol für das Judentum und auch auf der Flagge des Staates Israel abgebildet. epd

Interview

»Diskrepanzen zwischen warmen Worten und konkreten Maßnahmen«

Nach dem Massaker von Sydney fragen sich nicht nur viele Juden: Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Anschlägen kommt? Auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Defizite

von Leticia Witte  22.12.2025

Washington D.C.

Kritik an fehlenden Epstein-Dateien: Minister erklärt sich

Am Freitag begann das US-Justizministerium mit der Veröffentlichung von Epstein-Akten. Keine 24 Stunden später fehlen plötzlich mehrere Dateien - angeblich aus einem bestimmten Grund

von Khang Mischke  22.12.2025

Australien

Behörden entfernen Blumenmeer für die Opfer von Bondi Beach

Die Regierung von New South Wales erklärt, man habe sich vor dem Abtransport der Blumen eng mit der jüdischen Gemeinde abgestimmt

 22.12.2025

Sydney

Attentäter warfen Sprengsätze auf Teilnehmer der Chanukka-Feier

Die mutmaßlichen Attentäter Naveed und Sajid Akram bereiteten sich auf das Massaker vor. Ihre Bomben explodierten nicht

 22.12.2025

New York

Tucker Carlson ist »Antisemit des Jahres«

Die Organisation StopAntisemitism erklärt, ausschlaggebend seien Beiträge, in denen er erklärten Judenhassern, Holocaustleugnern und extremistischen Ideologen eine große Bühne geboten habe

 22.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Gaza

Das Problem mit der Entwaffnung

Die Hamas weigert sich strikt, die Waffen niederzulegen. Was Zustimmung in der palästinensischen Bevölkerung findet und den Friedensplan stocken lässt

 21.12.2025 Aktualisiert

Interview

»Die Zustände für Juden sind unhaltbar. Es braucht einen Aufstand der Anständigen«

Zentralratspräsident Josef Schuster über den islamistischen Anschlag von Sydney und das jüdische Leben in Deutschland nach dem 7. Oktober

 21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025