Gedenken

Oranienburg erinnert an Luftangriffe von 1945

Bei einem Luftangriff der Alliierten auf Oranienburg im April 1945 wird ein Kampfflugzeug zerstört. Foto: picture alliance / Usis-Dite/Leemage

Am 80. Jahrestag der schwersten Luftangriffe auf Oranienburg erinnert die Stadt an die Opfer des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs. An der Gedenkveranstaltung am Samstag werde auch Bürgermeister Alexander Laesicke (parteilos) teilnehmen, teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit.

Laesicke betonte, bei dem Bombardement hätten nicht nur viele Einwohner, sondern auch hunderte Zwangsarbeiter und Häftlinge des KZ Sachsenhausen ihr Leben verloren. Den NS-Verfolgten sei es damals verwehrt worden, Schutzräume aufzusuchen.

Am 15. März 1945 wurde den Angaben zufolge der größte Teil der Oranienburger Innenstadt zerstört. Von 3872 Häusern seien 609 vollständig zerstört und 1400 schwer beschädigt und unbewohnbar gewesen, hieß es. Etwa 40 Prozent der Bevölkerung seien dadurch obdachlos geworden.

Lesen Sie auch

Chemie und Rüstung

Laesicke erklärte, Erinnerung und Dank würden auch all denjenigen entgegengebracht, die in den vergangenen acht Jahrzehnten ihr Leben dafür eingesetzt hätten, die Stadt von Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg zu befreien. Dazu gehörten neben den Sprengmeistern des Kampfmittelbeseitigungsdienstes auch viele weitere Menschen.

Mit mehr als 20.000 im Zweiten Weltkrieg abgeworfenen Bomben zählt Oranienburg den Angaben zufolge zu den am meisten bombardierten deutschen Kleinstädten.

Die Funktion der Stadt als Sitz von chemischer Industrie und Rüstungsbetrieben sei dem Ort zum Verhängnis geworden und habe ihn zum Ziel alliierter Luftangriffe gemacht. Etwa 2000 Menschen seien dabei gestorben, die Hälfte davon Gefangene des KZ Sachsenhausen und Zwangsarbeiter. epd

Interview

»Die Genozid-Rhetorik hat eine unglaubliche Sprengkraft«

Der Terrorismusforscher Peter Neumann über die Bedrohungslage für Juden nach dem Massaker von Sydney und die potenziellen Auswirkungen extremer Israel-Kritik

von Michael Thaidigsmann  16.12.2025

Wirtschaft

Hightech-Land Israel: Reiche sieht Potenzial für Kooperation

Deutschland hat eine starke Industrie, Israel viele junge Start-ups. Wie lassen sich beide Seiten noch besser zusammenbringen? Darum geht es bei der Reise der Bundeswirtschaftsministerin

 16.12.2025

Meinung

Der Stolz der australischen Juden ist ungebrochen

Der Terroranschlag von Sydney hat die jüdische Gemeinschaft des Landes erschüttert, aber resigniert oder verbittert ist sie nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung künftig mehr für ihren Schutz tut

von Daniel Botmann  16.12.2025

IS-Gruppen

Attentäter von Sydney sollen auf den Philippinen trainiert worden sein

Die Hintergründe

 16.12.2025

Hamburg

Mutmaßlicher Entführer: Mussten im Block-Hotel nichts zahlen

Der israelische Chef einer Sicherheitsfirma, der die Entführung der Block-Kinder organisiert haben soll, sagt im Gericht aus. Die Richterin will wissen: Wer zahlte für die Unterbringung im Luxushotel der Familie?

 16.12.2025

Interview

Holocaust-Überlebender Weintraub wird 100: »Ich habe etwas bewirkt«

Am 1. Januar wird Leon Weintraub 100 Jahre alt. Er ist einer der letzten Überlebenden des Holocaust. Nun warnt er vor Rechtsextremismus und der AfD sowie den Folgen KI-generierter Fotos aus Konzentrationslagern

von Norbert Demuth  16.12.2025

Magdeburg

Anschlag geplant? 21-Jähriger reiste legal ein

Mit einem Visum kam er nach Deutschland, dann informierte er sich über Waffen und glorifizierte Anschläge. Zu dem in Vorbereitungshaft genommenen Mann werden Details bekannt

 16.12.2025

Sydney

Jüdisches Ehepaar stirbt beim Versuch, einen der Angreifer zu stoppen

Boris und Sofia Gurman versuchten, das Massaker vom Bondi Beach zu verhindern, und bezahlten dafür mit ihrem Leben

 16.12.2025

Bundestag

Ramelow: Anschlag in Sydney war Mord »an uns allen«

Erstmals gab es in diesem Jahr eine Chanukka-Feier im Bundestag. Sie stand unter dem Eindruck des Anschlags auf eine Feier zum gleichen Anlass am Sonntag in Sydney

 16.12.2025