Brandenburg

Erinnerung an Befreiung von Sachsenhausen und Ravensbrück

Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen Foto: imago images/Jürgen Ritter

Bundesaußenminister Heiko Maas und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (beide SPD) werden am Sonntag in Oranienburg gemeinsam der Befreiung der Konzentrationslager in Brandenburg vor 76 Jahren gedenken. Beide nehmen an der zentralen Gedenkveranstaltung in Sachsenhausen teil, wie der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Axel Drecoll, ankündigte.

Eine weitere zentrale Veranstaltung findet in der Gedenkstätte Ravensbrück mit Brandenburgs Vize-Ministerpräsidentin, Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne), der Präsidentin des Internationalen Ravensbrück Komitees, Ambra Laurenzi, und der Schriftstellerin Mirna Funk statt. Beide Veranstaltungen können per Livestream verfolgt werden.

In das KZ Sachsenhausen wurden von den Nationalsozialisten über 200.000 Häftlinge deportiert. Im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück waren 132.000 Frauen und Kinder, 20.000 Männer und 1000 Jugendliche inhaftiert. Zehntausende Häftlinge aus Sachsenhausen und Ravensbrück wurden von den Nationalsozialisten umgebracht.

Das digitale Gedenkprogramm zur Befreiung der KZ-Häftlinge läuft bereits seit 8. April und wird bis Anfang Mai online präsentiert. Es umfasst unter anderem Grußworte von Überlebenden, Gespräche mit Familienangehörigen ehemaliger Ravensbrück-Häftlinge, eine Online Ausstellung, Buch- und Projektvorstellungen sowie Live-Diskussionen.

Ein Höhepunkt am Sonntag werde auch ein Online-Gedenkkonzert des »Moka Efti Orchestra« sein, hieß es. Das Orchester interpretiert Lieder aus den nationalsozialistischen Konzentrationslagern neu. Zudem spielt es Musik des im Nationalsozialismus verfemten Kurt Weill (1900-1950) und eigene Stücke.

Darüber hinaus planen Brandenburgs Gedenkstätten wegen der Corona-Pandemie auch 2021 zunächst ein vorwiegend digitales Jahresprogramm. »Neue Erzählformen und virtuelle Veranstaltungen halten Geschichte am Leben und machen sie für kommende Generationen begreifbar«, erklärte Kulturministerin Maja Schüle (SPD). Auch Digitalformate richteten sich gegen das Vergessen und schafften Partizipation. Die Besuche der Tatorte und Zeitzeugen-Gespräche könnten damit jedoch nicht ersetzt werden.

Neben den Gedenkstätten Sachsenhausen und Ravensbrück gehören auch die Gedenkstätten für die Opfer der Euthanasie-Morde in Brandenburg an der Havel und im ehemaligen Zuchthauses Brandenburg-Görden sowie die Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald und die Gedenkstätte Leistikowstraße Potsdam zur Stiftung.

Drecoll und die anderen Gedenkstätten-Leiterinnen verwiesen auf neue Schwerpunktthemen im Jahresprogramm. So will das Projekt »Spur.lab« neue Erzählformen zu NS-Tatorten und NS-Konzentrationslagern in Brandenburg gemeinsam mit der Filmuniversität Konrad Wolf entwickeln. Die Sonderausstellung »Bruchstücke ’45« will an regionalen Beispielen Zusammenhänge mit NS-Verbrechen zeigen.

Geplant sind auch eine Podcast-Reihe »Gedenkstätten im Gespräch«, die Digitalisierung zentraler Archiv- und Sammlungsbestände, eine barrierearme Website zur Geschichte der NS-Euthanasie-Verbrechen sowie mehrere Konferenzen etwa zum 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion. (Christine Xuân Müller)

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets für Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

USA

Clinton-Minister zieht sich wegen Kontakt zu Epstein zurück

Der Skandal um den verstorbenen Sexualstraftäter zieht weitere Kreise. Ein früherer Minister kündigt nun wegen seiner persönlichen Beziehung zu Epstein Konsequenzen an

 18.11.2025

New York

UN-Sicherheitsrat billigt Trumps Gaza-Plan

Die Resolution erhält 13 Stimmen, Russland und China enthalten sich. Trump: Es ist ein Moment wahrhaft historischen Ausmaßes

 18.11.2025

Deutschland

»Das ist Verrat am Vaterland«

Unionsfraktionschef Jens Spahn äußert sich einmal mehr klar zur AfD

 17.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  17.11.2025

Berlin

Bundesregierung hebt Stopp der Rüstungsexporte nach Israel wieder auf

Die Waffenruhe in Gaza hält seit mehr als fünf Wochen. Die Bundesregierung nimmt das zum Anlass, ihre massiv kritisierte Entscheidung aus dem Sommer rückgängig zu machen

von Michael Fischer  17.11.2025

USA

Kehrtwende? Trump empfiehlt Abstimmung über Epstein-Akten

Der Fall des Sexualstraftäters lässt den US-Präsidenten nicht los. Vor einer Abstimmung im Repräsentantenhaus gibt er einen überraschenden Rat an seine Partei

von Anna Ringle  17.11.2025

Extremismus

Beobachtungsstelle: Tausende christenfeindliche Straftaten in Europa

Europa gilt immer noch als christlicher Kontinent. Doch Experten warnen: Christen sind von einem Klima wachsender Intoleranz bedroht. Auch in Deutschland muss die Lage Besorgnis erregen

 17.11.2025