Erinnerung

Nach Verbot: Förderverein Buchenwald richtet sich neu aus

Ein Rekonstruierter Lagerzaun am KZ Buchenwald, der heutigen KZ-Gedenkstätte Foto: picture alliance / imageBROKER

Nach dem Verbot, weiterhin Führungen im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald durchzuführen, richtet der Förderverein Buchenwald seine Arbeit neu aus. Derzeit werde unter anderem eine Gästeführung in Weimar zu Orten der NS-Geschichte entwickelt, sagte Volkhard Germer vom Vereinsvorstand dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch. Das Gefühl, dass der Verein von der Gedenkstättenleitung vom Gelände verdrängt worden sei, bleibe aber bestehen.

Nach Darstellung des Vereins gab es erste Differenzen in der Zusammenarbeit mit der Leitung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora bereits 2020. Seit Jahresbeginn dürfe der Förderverein keine Führungen mehr in Buchenwald anbieten. Das sei im Dezember 2022 gerichtlich bestätigt worden. »Als Grund wurden neue Umsatzsteuerregelungen angeführt, die jedoch inzwischen nicht mehr gelten«, so Germer.

So würden etwa in den KZ Gedenkstätten Bergen-Belsen und Dachau Führungen von mehreren Vereinen und Institutionen entgeltlich angeboten. Durch das aktuelle Handeln der Stiftungsleitung Buchenwald sei die jahrelange und ausschließlich ehrenamtliche Arbeit des Vorstandes und seiner Mitglieder zunichtegemacht worden. »Politisch ist das in diesen Zeiten eine Katastrophe«, sagte Germer

Der gemeinnützige Förderverein besteht seit 1996. Seitdem hat er auf dem Ettersberg knapp 1,2 Millionen Besucherinnen und Besuchern die Geschichte des Lagers vermittelt. epd

Interview

»Die Genozid-Rhetorik hat eine unglaubliche Sprengkraft«

Der Terrorismusforscher Peter Neumann über die Bedrohungslage für Juden nach dem Massaker von Sydney und die potenziellen Auswirkungen extremer Israel-Kritik

von Michael Thaidigsmann  16.12.2025

Wirtschaft

Hightech-Land Israel: Reiche sieht Potenzial für Kooperation

Deutschland hat eine starke Industrie, Israel viele junge Start-ups. Wie lassen sich beide Seiten noch besser zusammenbringen? Darum geht es bei der Reise der Bundeswirtschaftsministerin

 16.12.2025

Meinung

Der Stolz der australischen Juden ist ungebrochen

Der Terroranschlag von Sydney hat die jüdische Gemeinschaft des Landes erschüttert, aber resigniert oder verbittert ist sie nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung künftig mehr für ihren Schutz tut

von Daniel Botmann  16.12.2025

IS-Gruppen

Attentäter von Sydney sollen auf den Philippinen trainiert worden sein

Die Hintergründe

 16.12.2025

Hamburg

Mutmaßlicher Entführer: Mussten im Block-Hotel nichts zahlen

Der israelische Chef einer Sicherheitsfirma, der die Entführung der Block-Kinder organisiert haben soll, sagt im Gericht aus. Die Richterin will wissen: Wer zahlte für die Unterbringung im Luxushotel der Familie?

 16.12.2025

Interview

Holocaust-Überlebender Weintraub wird 100: »Ich habe etwas bewirkt«

Am 1. Januar wird Leon Weintraub 100 Jahre alt. Er ist einer der letzten Überlebenden des Holocaust. Nun warnt er vor Rechtsextremismus und der AfD sowie den Folgen KI-generierter Fotos aus Konzentrationslagern

von Norbert Demuth  16.12.2025

Magdeburg

Anschlag geplant? 21-Jähriger reiste legal ein

Mit einem Visum kam er nach Deutschland, dann informierte er sich über Waffen und glorifizierte Anschläge. Zu dem in Vorbereitungshaft genommenen Mann werden Details bekannt

 16.12.2025

Sydney

Jüdisches Ehepaar stirbt beim Versuch, einen der Angreifer zu stoppen

Boris und Sofia Gurman versuchten, das Massaker vom Bondi Beach zu verhindern, und bezahlten dafür mit ihrem Leben

 16.12.2025

Bundestag

Ramelow: Anschlag in Sydney war Mord »an uns allen«

Erstmals gab es in diesem Jahr eine Chanukka-Feier im Bundestag. Sie stand unter dem Eindruck des Anschlags auf eine Feier zum gleichen Anlass am Sonntag in Sydney

 16.12.2025