Berlin/Osnabrück

Nach Extremismus-Vorwürfen gegen den Berliner Imam Ender Cetin: Ministerium erwägt Änderung der Imam-Ausbildung

In der Kritik: der Politologe und Theologe Ender Cetin Foto: picture alliance / dpa

Wegen Extremismus-Vorwürfen gegen den Berliner Imam Ender Cetin erwägt das niedersächsische Wissenschaftsministerium, Lehrpläne und Zugangsvoraussetzungen des von ihm geförderten Islamkollegs Deutschland (IKD) in Osnabrück zu überarbeiten.

Damit reagierte es am Freitag auf den Auftritt des IKD-Absolventen bei einem EM-Spiel, bei dem er ein T-Shirt mit Bezug auf die türkisch-rechtsextremen »Grauen Wölfe« getragen hatte.

Die Ausbildungsgänge des IKD seien ein Modellprojekt, das vom Bundesinnenministerium und von dem niedersächsischen Ministerium finanziert werde, erklärte ein Sprecher. Beide Ministerien würden zusammen mit dem Islamkolleg »in einem nächsten Projekttreffen erörtern, ob der Auswahlprozess der Kollegiatinnen und Kollegiaten und das Curriculum anzupassen oder zu erweitern sind«.

»Nationalistisches, rechtsextremistisches und antisemitisches Gedankengut, wie es nach Einschätzung des Bundesverfassungsschutzes die Ideologie der ‚Grauen Wölfe‘ prägt, ist in jeder Form inakzeptabel«, sagte der Sprecher: »Entsprechende Hinweise nehmen wir sehr ernst.«

Cetin hatte nach den Vorwürfen erklärt, dass er sich von allen rechtsradikalen und extremistischen Gruppierungen wie den ‚Grauen Wölfen‘ distanziere. Der Imam lässt auch seine Mitgliedschaft in dem Verein für interreligiösen Dialog »meet2respect« ruhen, wie Rabbiner Elias Dray mitteilte, der selbst dort arbeitet. »Wir kennen ihn sehr lange, und alle, die ihn kennen, wissen, er ist keine extreme Person«, sagte Dray. epd/dpa

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