Staatsräson

»Muslime hierzulande müssen Existenzrecht Israels akzeptieren«

Serap Güler Foto: imago images / Sven Simon

Die nordrhein-westfälische Staatssekretärin für Integration, Serap Güler (CDU), fordert von den in Deutschland lebenden Muslimen, das Existenzrecht Israels als Teil der deutschen Staatsräson zu akzeptieren.

»Wir müssen gegen diesen Hass, gegen diese abscheulich hässliche Fratze des Antisemitismus klare rechtsstaatliche Antworten liefern«, sagt Güler dem »Tagesspiegel« (Sonntag). Deshalb sei es absolut richtig, dass gegen einige Teilnehmer antisemitischer Demonstrationen in den vergangenen Tagen auch Ermittlungsverfahren eingeleitet wurden.

Die CDU-Politikerin plädiert für harte Bestrafungen der antisemitischen Demonstranten.

Darüber hinaus müsse jedem in Deutschland lebenden Menschen die deutsche Staatsräson klar sein, die das Existenzrecht Israels nicht infrage stellt und ebenso die besondere Verantwortung Deutschlands gegenüber Israel und dem Judentum, sagte Güler, die dem CDU-Bundesvorstand angehört.

Das spiele bei manchen leider überhaupt keine Rolle. So werde die legitime Kritik an der israelischen Politik gerne verwechselt mit »Israelkritik« und im schlimmsten Falle mit Israel- und Judenhass.

Güler sagte weiter, in der jüngeren Generation von Einwandererfamilien gebe es teils sehr problematische Einstellungen, was die Integrationsbereitschaft betreffe. Es gebe bei vielen, »in der dritten oder vierten Generation eine Trotzhaltung, vielleicht sogar eine Antihaltung zu Deutschland«.

Das habe viel mit der Politik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zu tun, sagte Güler: »Wir sind demütiger aufgewachsen«, sagte die 1980 in Marl geborene CDU-Politikerin. epd

Glosse

Gretas Törn

Wird es den zwölf Aktivisten, unter ihnen die Klima- und Palästina-Ikone Greta Thunberg, gelingen, Israels Seeblockade zu durchbrechen? Die Welt wartet gespannt

von Michael Thaidigsmann  06.06.2025

Bundestag

SPD-Rufe nach Prüfung von Waffenlieferungen an Israel lauter

Unterschiedliche Positionen zwischen Sozialdemokraten und Union werden immer deutlicher

 06.06.2025

Colorado

Angreifer von Boulder wollte »alle zionistischen Menschen töten«

Mohamed Sabry Soliman wird in 118 Punkten angeklagt

 06.06.2025

Rheinland-Pfalz

»Aus Beutebeständen« - NS-Raubgut in rheinland-pfälzischen Museen

Viele kleine Museen in Rheinland-Pfalz haben bisher nicht danach geforscht, ob NS-Raubgut in ihrem Besitz ist. In den Sammlungen von vier dieser mehr als 400 Museen sah eine Kunsthistorikerin nun genauer nach

von Norbert Demuth  06.06.2025

Washington D.C.

US-Regierung sanktioniert Richterinnen des Strafgerichtshofs

Amerika geht gegen den IStGH vor. Hintergrund ist auch der wegen angeblicher Kriegsverbrechen Israels ausgestellte Haftbefehl gegen Ministerpräsident Netanjahu

 06.06.2025

Berlin

Grüne-Jugend-Chefin nennt Hamas-Massaker »militärische Operation«

Jette Nietzard verharmlost den Terror der Hamas und verbreitet Verschwörungstheorien über Israel. Die JSUD verlangt ihren Rücktritt

von Imanuel Marcus  06.06.2025 Aktualisiert

Washington D.C.

Bundeskanzler Merz kritisiert Antisemitismus unter Migranten

Bei seinem Antrittsbesuch in Washington wird der Kanzler auf verschiedenste Themen angesprochen. Auch der Judenhass in der Bundesrepublik ist darunter

 06.06.2025

Interview

»Es findet ein Genozid statt« – »Israel muss sich wehren«

Henryk M. Broder und Hamed Abdel-Samad über ihre langjährige Freundschaft, was sie verbindet – und was sie nach dem 7. Oktober 2023 trennt

von Philipp Peyman Engel  06.06.2025 Aktualisiert

Berichterstattung

Reporter ohne Grenzen fordert Medienzugang zum Gazastreifen

Ausländischen Journalisten ist der Zutritt zum Gazastreifen seit Kriegsbeginn weitestgehend verboten. Laut Reporter ohne Grenzen muss damit Schluss sein

 05.06.2025