Meinung

Mit Gott gegen Google

Irans Regime hat Großes vor, ja Überirdisches. Dieses Mal geht es nicht um Waffen wie todbringende Drohnen oder bombenfähige Nuklearanlagen, sondern um die Vorherrschaft in der digitalen Welt. Die Mullahs wollen, das hat ein Funktionär am Sonntag angekündigt, bis 2012 eine eigene Internetsuchmaschine entwickeln. Die Antwort der Islamischen Republik und ihrer selbst ernannten Hüter auf eine westliche Supermacht namens Google. Schneller, sicherer und möglichst allwissend lautet die Devise. Kein Wunder, dass dafür göttlicher Beistand benötigt wird. Und so hat das Vorhaben einen vielversprechenden persischen Namen bekommen: Ya Haq’ soll die Google-Alternative heißen, auf gut Deutsch: Oh Herr. Das muss man sich dann wohl so vorstellen: Wird künftig in das Suchfeld »Israel« eingegeben, folgt die Frage »Meinten Sie ›zionistisches Gebilde‹«? Bei »Sex« ebenfalls null Einträge, dafür aber das Angebot, alle Ergebnisse zum Begriff »Steinigung« anzuzeigen. Und »Demokratie«? Da erscheint der ewig lächelnde große Führer Mahmud Ahmadinedschad. So hätten es Teherans Machthaber gerne. Eine Zensurmaschine, die die grüne Opposition und alle anderen Regimegegner hilf- und mutlos machen soll. Fragt sich nur, welchem Herrn das wirklich dient.

Extremismus

BSW-Chefin Wagenknecht will Brandmauer zur AfD einreißen 

Gespräche zwischen BSW und AfD? Landespolitiker in Thüringen haben es vorgemacht. Selbstverständlich sei das auch auf Bundesebene möglich, sagen beide Seiten

von Torsten Holtz  04.07.2025

Medien

Eurovision künftig ohne Israel?

Die Regierung droht mit der Schließung des öffentlich-rechtlichen Senders Kan. Das könnte das Aus für die Teilnahme am weltgrößten Gesangswettbewerb sein

von Sabine Brandes  04.07.2025

Berlin

Russland steuert Hetzkampagne gegen Nicholas Potter

Das Propaganda-Portal »Red« ist Treiber der Diffamierungskampagne gegen den Journalisten. Das Auswärtige Amt ist sich nun sicher, dass Russland hinter dem Portal steht

 04.07.2025

USA

Edan Alexander bedankt sich bei Donald Trump

Die freigelassene Geisel Edan Alexander trifft erstmals US-Präsident Trump. Um sich zu bedanken und auch, um darauf zu drängen, alle verbleibenden Geiseln so schnell wie möglich nach Hause zu holen

 04.07.2025

Rassistischer Polizist bleibt im Dienst

Gericht »nicht auf rechtem Auge blind«

Der Verwaltungsgerichtshof München steht in der Kritik, weil er einen ehemaligen Personenschützer von Charlotte Knobloch im Dienst belassen hat - obwohl dieser Juden in KZs wünschte. Jetzt wehrt sich das Gericht

 04.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Wie viel Migration verträgt das Klassenzimmer – und sind Grenzen nötig?

Bundesbildungsministerin Prien hält eine Obergrenze für Schüler mit Migrationshintergrund für denkbar

 04.07.2025

Österreich

Hitler-Geburtsort Braunau benennt Straßennamen mit NS-Bezug um

Ausgerechnet in Adolf Hitlers Geburtsort gibt es bis dato nach Nationalsozialisten benannte Straßen. Das soll sich ändern - und trifft bei einigen Politikern auf Widerstand

 03.07.2025

Hamburg

Hamas-Anhänger tritt bei staatlich gefördertem Verein auf

Das Bündnis Islamischer Gemeinden in Norddeutschland wird durch das Programm »Demokratie leben« gefördert und lud einen Mann ein, der Sinwar als »Märtyrer« bezeichnet hat

 03.07.2025

«Stimme der verstummten Millionen»

Anita Lasker-Wallfisch blickt ernüchtert auf die Welt

Sie gehörte dem Mädchen-Orchester von Auschwitz an, überlebte das Lager und später das KZ Bergen-Belsen. Am 17. Juli wird die Cellistin Anita Lasker-Wallfisch 100. Und ist verzweifelt angesichts von Antisemitismus, Rechtsruck und Krieg, sagt ihre Tochter

von Karen Miether  03.07.2025