Berlin

Ministerin Alabali Radovan unterstützt Gaza-Erklärung

Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) Foto: picture alliance / BMZ/photothek.de

Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) bedauert, dass sich Deutschland der Erklärung von mehr als zwei Dutzend Ländern zu einem sofortigen Ende des Kriegs im Gazastreifen nicht angeschlossen hat. Die Forderung des Briefes bezeichnete die SPD-Politikerin in der »Rheinischen Post« als »nachvollziehbar«.

»Ich hätte mir gewünscht, dass Deutschland sich dem Signal der 29 Partner anschließt«, betonte sie. »Was gerade in Gaza passiert, ist unfassbar. Unschuldige Kinder sterben. Menschen hungern.« Alabali Radovan fügte hinzu: »Es braucht jetzt – nicht irgendwann – einen sofortigen und nachhaltigen Waffenstillstand.«

Das Problem: Die Hamas, die den Krieg mit ihren Massakern begann, Israel erklärtermaßen vernichten will und weiterhin 50 Geiseln in ihrer Gewalt hat, von denen 30 bereits tot sind, weigert sich, diese freizulassen. Mit einer Freilassung könnte der Krieg sofort enden.

»Beraubung der Menschenwürde«

Unterzeichnet wurde die Erklärung von zunächst 24 Ländern, unter anderem von Italien, Frankreich, Österreich, dem Vereinigten Königreich, Belgien und Kanada sowie von der EU-Kommissarin für Gleichstellung und Krisenmanagement. Griechenland, Zypern und Malta schlossen sich noch an. Deutschland gehört nicht zu den Unterzeichnern.

Lesen Sie auch

»Das Modell der israelischen Regierung für die Bereitstellung von Hilfsgütern ist gefährlich, schürt Instabilität und beraubt die Menschen im Gazastreifen ihrer Menschenwürde«, heißt es in dem Schreiben.

Seit Beginn des Krieges sorgt Israel für die Einfuhr von Hilfsgütern, während es gegen den palästinensischen Terror vorgeht. Das alte Modell der Nahrungsmittelhilfe funktionierte nicht richtig, da die Hamas ihrer eigenen Bevölkerung große Teile der Hilfsgüter stahl.

»Zwischen den Fronten zerrieben«

Deutschlands Außenminister Johann Wadephul (CDU) äußerte seine Sorgen über die »katastrophale humanitäre Lage« in Gaza auf X. Er habe mit seinem israelischen Kollegen telefoniert. »Wir fordern Israel dringend auf, die Vereinbarungen mit der EU zur Ermöglichung humanitärer Hilfe umzusetzen.«

Alabali Radovan sagte weiter: »Die Zivilbevölkerung in Gaza darf nicht weiter zwischen den Fronten zerrieben werden. Kinder, Familien, ältere Menschen – sie brauchen Wasser, Nahrung, medizinische Versorgung und Sicherheit.« Sie appellierte an die israelische Regierung: »Das Völkerrecht muss eingehalten werden! Lassen Sie Hilfslieferungen ungehindert durch! Erlauben Sie sichere humanitäre Korridore und den ungehinderten Zugang für die UN und humanitäre Organisationen!«

Dabei sorgt Israel bereits für die Versorgung der Bevölkerung Gazas, so gut dies unter den Umständen geht. Die UNO-Organisation UNRWA, die zuvor verantwortlich war, ist vom Terror unterwandert und musste daher abgelöst werden. Für die höchstproblematische Situation der Zivilisten in Gaza ist ihre Führung verantwortlich: die Hamas. dpa/ja

Berlin

Berliner Hochschulen bekommen Ansprechperson gegen Antisemitismus

Antisemitische Vorfälle in Berlin und auch an den Hochschulen hätten seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 enorm zugenommen

 22.07.2025

Freiburg im Breisgau

Staatsschutz ermittelt nach Eierwürfen auf israelisches Lokal

Laut Polizei liegen zum Motiv keine gesicherten Erkenntnisse vor. Der Betreiber sieht dies anders

 22.07.2025

Meinung

Die Europäer müssen gegenüber dem Iran Härte zeigen

Das Teheraner Regime wird in den Atomverhandlungen wie immer auf Zeit spielen. Die europäischen Staaten dürfen sich nicht austricksen lassen - und sollten die ausgesetzten Sanktionen wieder aktivieren

von Michael Spaney  22.07.2025

Meinung

Macklemores Kunstfreiheit: Den Preis zahlen die Juden

Wenig überraschend ließ der US-Rapper auch beim Deichbrand-Festival seinem Hass auf Israel freien Lauf. Die passende Rechtfertigung lieferte Meron Mendel von der Bildungsstätte Anne Frank

von Ralf Fischer  22.07.2025

Meinung

Aktivisten-Kitsch statt Kunst

Der jährliche Rundgang an der Universität der Künste geriet zur palästinabewegten Posse

von Klemens Elias Braun  22.07.2025

Kritik

Jüdische Journalisten: Arbeit der Deutschen Welle »verstörend unprofessionell«

Der mit Steuergeldern geförderte Sender soll gerade online bewusst einseitig und negativ über Israel Bericht erstattet haben. Der Verband Jüdischer Journalistinnen und Journalisten fordert Aufklärung

 22.07.2025

Magdeburg

Jüdische Gemeinden kritisieren Kunsthochschule Halle

Das Relief eines Schweinekopfs neben einer Palästina-Flagge auf dem Campus der Hochschule habe tiefes Entsetzen, Besorgnis und Angst in der jüdischen Gemeinschaft ausgelöst

 21.07.2025 Aktualisiert

Rechtsextremismus

So denken die Deutschen über die AfD

Eine neue Umfrage liefert die Antwort

 21.07.2025

Buchenwald

KZ-Gedenkstätte muss Ausstellungen schließen

Für mindestens zwölf Monate können Besucher ab dem kommenden Jahr den zentralen Ausstellungsbereich nicht besuchen. Die Hintergründe

 21.07.2025