Waffenimport

Milliardendeal: Bundeswehr kauft israelische Panzerabwehrraketen

Das südkoreanische Milität testet eine in Israel hergestellte »Spike«-Abwehrrakete. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Deutschland hat nach Informationen der israelischen Tageszeitung »Haaretz« den Kauf von Panzerabwehrraketen des Typs »Spike« beschlossen. Das Geschäft hat ein Volumen von rund zwei Milliarden Euro und wurde über die NATO-Beschaffungsagentur abgewickelt. Vertragspartner ist das europäische Gemeinschaftsunternehmen EuroSpike, an dem die israelische Rüstungsfirma Rafael beteiligt ist.

Laut »Haaretz« handelt es sich um einen der größten Rüstungsverträge, die das NATO-Beschaffungswesen in den vergangenen Jahren abgeschlossen hat. Der Auftrag umfasst nicht nur die Lieferung der Raketen, sondern auch Wartung, Ersatzteile und technische Unterstützung über die gesamte Nutzungsdauer der Systeme hinweg.

Nach Angaben der Bundesregierung hat Deutschland allein in diesem Jahr israelische Rüstungsgüter im Wert von rund 315 Millionen Euro gekauft – mehr als in den vier Jahren zuvor zusammen.

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Der neue EuroSpike-Vertrag kommt noch hinzu. Trotz politischer Spannungen und eines im August von Kanzler Friedrich Merz verhängten Exportstopps für Waffenlieferungen an Israel bezieht Berlin weiterhin Rüstungsgüter aus dem jüdischen Staat.

Das »Spike«-System wird in zahlreichen NATO-Staaten eingesetzt und gilt als eines der erfolgreichsten Panzerabwehrsysteme weltweit. In Deutschland nutzt die Bundeswehr die Defensivwaffe unter der Bezeichnung MELLS. Unklar ist, ob das aktuelle Milliardenpaket ausschließlich für die Bundeswehr bestimmt ist oder teilweise auch für andere NATO-Partner wie Spanien oder Slowenien, die ebenfalls über »Spike«-Systeme verfügen.

Die Bundesregierung lehnte aus Sicherheitsgründen nähere Auskünfte zu Umfang und Empfängern des Deals ab. Auch das israelische Verteidigungsministerium und der Hersteller Rafael reagierten laut »Haaretz« nicht auf entsprechende Anfragen. im

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