Einspruch

Messt sie an ihren Taten!

Ayala Goldmann, Redakteurin Feuilleton Foto: Ayala Goldmann

Einspruch

Messt sie an ihren Taten!

Ayala Goldmann ist gespannt, wie Kulturstaatsministerin Claudia Roth das Existenzrecht Israels verteidigen will

von Ayala Goldmann  16.12.2021 08:20 Uhr

Claudia Roth hat bei ihrem ersten Besuch als Kulturstaatsministerin am Berliner Holocaust-Mahnmal die passenden Worte gewählt. »Wir alle sind jetzt gefordert, uns entschieden entgegenzustellen, wenn antisemitisch motivierte Angriffe erschreckende Höchststände erreichen oder das Existenzrecht Israels infrage gestellt wird. Das alles ist Gift für unsere Demokratie«, sagte sie. Damit ist klar, dass sich die Grünen-Politikerin nicht nur für Erinnerungspolitik, sondern auch für Abwehr aktueller Bedrohungen von Juden zuständig fühlt.

Daran wird Claudia Roth, die sich in der Vergangenheit mangelnde Distanz zum iranischen Regime vorwerfen lassen musste und sich gegen die BDS-Resolution des Bundestags wandte, gemessen werden. Sie gilt Kritikern als Inkarnation falscher Toleranz – insbesondere gegenüber einem Regime, das sich die Vernichtung Israels auf seine Fahnen geschrieben hat.

lackmustest Der Skandal um Mitarbeiter der Deutschen Welle und die Kooperation mit Sendern in Jordanien, im Libanon und dem Westjordanland, die offenbar israelfeindliche und antisemitische Propaganda gesendet hatten, wird möglicherweise der erste Lackmustest für die neue Kulturstaatsministerin. Würde auch in Zukunft Antisemitismus mit deutschen Steuermitteln gefördert, wäre Claudia Roth gescheitert.

Würde auch in Zukunft Antisemitismus mit deutschen Steuermitteln gefördert, wäre Claudia Roth gescheitert.

Doch wäre es voreilig, sie schon jetzt aufgrund ihres Verhaltens in der Vergangenheit zu beurteilen. Jede Politikerin muss eine faire Chance bekommen, sich in ein neues Amt einzuarbeiten – zumal der Koalitionsvertrag mit Blick auf jüdisches Leben in Deutschland Rahmenbedingungen setzt.

Dass Roth schon kurz nach Amtsbeginn die Nähe zu jüdischen Institutionen gesucht hat, lässt ahnen, dass sie sich über die Herausforderungen im Klaren ist. Das nächste Kulturfestival, das israelische Künstler mit Rücksicht auf die Politik arabischer Länder auslädt, kommt bestimmt. Wir werden noch ausreichend Gelegenheit bekommen, Claudia Roth an ihren Taten zu messen.

Berlin

Berliner Hochschulen bekommen Ansprechperson gegen Antisemitismus

Antisemitische Vorfälle in Berlin und auch an den Hochschulen hätten seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 enorm zugenommen

 22.07.2025

Berlin

Ministerin Alabali Radovan unterstützt Gaza-Erklärung

Deutschland hat sich einer Erklärung zu einem Ende des Krieges in Israel und Gaza nicht angeschlossen. Ein Regierungsmitglied bedauert das

 22.07.2025

Freiburg im Breisgau

Staatsschutz ermittelt nach Eierwürfen auf israelisches Lokal

Laut Polizei liegen zum Motiv keine gesicherten Erkenntnisse vor. Der Betreiber sieht dies anders

 22.07.2025

Meinung

Die Europäer müssen gegenüber dem Iran Härte zeigen

Das Teheraner Regime wird in den Atomverhandlungen wie immer auf Zeit spielen. Die europäischen Staaten dürfen sich nicht austricksen lassen - und sollten die ausgesetzten Sanktionen wieder aktivieren

von Michael Spaney  22.07.2025

Meinung

Macklemores Kunstfreiheit: Den Preis zahlen die Juden

Wenig überraschend ließ der US-Rapper auch beim Deichbrand-Festival seinem Hass auf Israel freien Lauf. Die passende Rechtfertigung lieferte Meron Mendel von der Bildungsstätte Anne Frank

von Ralf Fischer  22.07.2025

Meinung

Aktivisten-Kitsch statt Kunst

Der jährliche Rundgang an der Universität der Künste geriet zur palästinabewegten Posse

von Klemens Elias Braun  22.07.2025

Kritik

Jüdische Journalisten: Arbeit der Deutschen Welle »verstörend unprofessionell«

Der mit Steuergeldern geförderte Sender soll gerade online bewusst einseitig und negativ über Israel Bericht erstattet haben. Der Verband Jüdischer Journalistinnen und Journalisten fordert Aufklärung

 22.07.2025

Magdeburg

Jüdische Gemeinden kritisieren Kunsthochschule Halle

Das Relief eines Schweinekopfs neben einer Palästina-Flagge auf dem Campus der Hochschule habe tiefes Entsetzen, Besorgnis und Angst in der jüdischen Gemeinschaft ausgelöst

 21.07.2025 Aktualisiert

Rechtsextremismus

So denken die Deutschen über die AfD

Eine neue Umfrage liefert die Antwort

 21.07.2025